GRÜNE SOSSE FESTIVAL in Frankfurt am Main vom 5. bis 12. Mai 2012

 

Siegrid Püschel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Auf dem Weg zum Kult ist es diesem Festival und den Frankfurtern piepegal, ob die Grüne Soße eine Frankfurter Grüne Soße ist oder sonst was. Schmecken muß sie und sieben Kräuter enthalten. Die Tradition sagt: Pimpinelle, Kresse, Kerbel, Schnittlauch, Petersilie, Borretsch und Sauerampfer und: nicht zu fein hacken.

 

Wir sind gebrannte Kinder, denn als wir das letzte Mal über Frankfurter Grüne Soße schrieben, befanden wir uns in Kenia und hatten prompt wütende Leserbriefe, daß sie geklaut sei, die Frankfurter Grüne Soße, denn in Wahrheit sei die Grüne Soße eine Kasseler Grüne Soße und es folgten die richtigen Kräuter und die historische Zubereitungsart. Die Frankfurter Grüne Soße gehört mit den Frankfurter Würstchen, Rippchen mit Kraut und dem Apfelwein zu den wenigen Frankfurter Spezialitäten. Das Grüne Soße Festival, das Anton Le Goff auf dem Roßmarkt im Festivalzelt – das ist mitten in der Stadt - vom 5. bis 12. Mai veranstaltet ist ein regelrechter Wettbewerb und eine Unterhaltung – das was neudeutsch Event heißt – noch dazu.

 

Sieben mal kommen jeden Abend sieben Gastronomen– von der Apfelweinwirtschaft bis zum Gourmetrestaurant - am Rossmarkt zusammen, um das abendlichen Publikum ihre Version der Grünen Soße  schmecken zu lassen. In sieben Gläsern werden die Produkte der sieben Köche traditionell mit Kartoffeln und Eiern serviert, zusammen mit einer Stimmkarte, die der Gast nach dem Genuß ausfüllt. Er gibt seine Stimme der Nummer, die für ihn die beste GRIE SOSS DES ABENDS war. Denn das Ganze muß anonym ablaufen, damit jeder andere Einfluß als der Geschmack an diesem Abend ausgeschlossen ist Die Abendsieger werden dann im Finale gegeneinander antreten, erneut mit Gläschen, den Kartoffeln und den Eiern.

 

Wer jeden Abend dabei wäre - und es steht zu befürchten, daß Kult zu so etwas führt – wird keine Magenvergiftung bekommen, höchstens abnehmen, wenn er sonst aufs Essen verzichtet, aber es wird ihm die Grie Soß eher zum Hals heraushängen, was ja kontraproduktiv wäre. Warum diese Dauergäste wenig sein werden, hat damit zu tun, daß dies keine Volksspeisung ist, sondern ein Festival, bei dem man ordentlich Karten kauft.

 

Tags kann man sich auf dem Rossmarkt dann bei Licht besehen, wie das mit den Kräutern so ist. Ein gesunder Freßmarkt wird sicherstellen, daß außer den Kräutern auch die Genossen dabei sind, das ist der Apfelwein mit seiner Bembelkultur, das ist auch Wein, die hessische Wurstplatte, darunter Hessens beste Fleischwurst, neumodische Fürz – wie der Frankfurter sagt – gibt es auch: Crépes mit Grüner Soße; es gibt Senf, Käse, Spargel natürlich und eine Grüne-Soße-Packstation.

 

Einen eigenen Stand hat die Gerbermühle am Main – der Ort, wohin Goethes Faust seinen Osterspaziergang richtet – mit Chefkoch Jörg Ludwig. Dieser war schon zweimal, im Jahr 2008 und erneut 2010 Grüne Soße Sieger und serviert hier in der fluktuierenden Stadtmitte hessische Köstlichkeiten, vom Handkäs’ bis zum Kalbstafelspitz – verehrte Pressestelle, die das Material erstellt, ein Tafelspitz ist immer vom Kalb!, sonst ist er kein Tafelspitz – und man kann sicher gehen, daß Ludwigs zweifache Siegersoße keinen Tag fehlen wird.

 

Durch das Festival führt der Frankfurter Frauenheld Anton Le Goff, denn der Genuß der Grünen Soße muß sozusagen mit Unterhaltung versüßt werden. Kennen Sie das, wenn ein Gericht trotz der gleichen Zutaten jedes Mal anders schmeckt? Ob Kuchenbacken, Salate, Reis- und andere Gerichte, man steckt nicht drinnen und deshalb müssen die Gäste hin- und herprobieren, ehe ihr Urteil am Ende des Abends feststeht. Schließlich geht es um etwas Ernsthaftes, die beste Grie Soß des Jahres 2012 auszuwählen.

 

Anton Le Goff also hat auch Gäste auf der Bühne. Das ist einmal die Hilde aus Bornheim, die als Revolutionärin angekündigt ist, was auch damit zu tun haben kann, daß ihr Eisbein lieber ist. Und Haspel und Presskopp und andere Fleischgerichte, weshalb sie jeden Abend einen Ring Fleischwurst unter dem Kittel an die Gästetische bringt. Musikalisch ist Antons nebenberuflich bester Freund Andreas Neuwirth der Macher, der als Pianist, Keyborder, Arrangeur und Komponist mit seiner Band Rhythmus in die Soße bringen wird.

 

Dann gibt’s noch Sabine Fischmann und Ali Neander (sagenhafter Texter und Gitarrist der sagenhaften Rodgau Monotones, die mit ERBARME, DIE HESSE KOMME;  Bäppi La Belle, Roy Hammer und Pralinée und vor allem die sehr speziellen „U-Bahn Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern“, die sich vor drei Jahren aufgelöst hatten und nun noch einmal antreten. Am vorvorletzten Abend treten auf Florian Plock und Anna Ryberg, Sänger der Frankfurter Oper, dann Mathias Münch und zum Finale geht’s dann nur noch um die Grüne Soße

 

Fordern Sie die Grüne Soße Festival Broschüre an – oder schauen Sie auf der Webseite, wo die einzelnen Tage verzeichnet sind und die sieben Anbieter der Grünen Soße des Tages. Dazu eine Wein  und  Apfelweinempfehlung des Tages. Toll gerade sehen wir, daß auch das kaufhaus Hessen aus der Bergerstraße am Sonntag, 6. Mai dabei ist. Müssen wir hin.

 

INFO:

 

Es gibt zwei Platzkategorien die sich dadurch unterscheiden, wie nahe man an der Bühne sitzt. Sieben Gläser und alles andere bekommt jeder, vor allem die Abstimmkarte.

Die Tickets für die Vorentscheidungen kosten 38/48 Euro, das Finale 48/58 Euro und man hört, daß manche Tage schon ausgebucht sind.

Der Markt ist von 10 – 20 Uhr geöffnet mit einem Mittagstisch

 

www.gruene-sosse-festival.de

0180-5040300