Börsenverein des Deutschen Buchhandels: Bundesregierung soll sich kompromißlos für den in Saudi-Arabien zum Tode verurteilten Lyriker einsetzen
Konrad Daniel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit großem Entsetzen hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zur Kenntnis nehmen müssen, daß der 35-jährige Lyriker Ashraf Fayadh von einem Gericht in Saudi-Arabien zum Tode verurteilt wurde.
„Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre Politik gegenüber Saudi-Arabien zu überprüfen und sich kompromißlos für Ashraf Fayadh und für die Freiheit des Wortes einzusetzen“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. „Das Urteil zeigt in erschreckender Weise, wie das Menschenrecht der Meinungsfreiheit in vielen Teilen der Welt mit Füßen getreten wird. Autoren und Verleger, die von der Freiheit des Wortes Gebrauch machen, sind in ihrer Existenz bedroht und müssen um ihr Leben fürchten.“ Das sei für die Buchbranche, deren Tätigkeit auf der freien Meinungsäußerung und dem freien Publizieren beruht, nicht hinnehmbar.
Seit 2014 ist Ashraf Fayadh in Haft, weil er mit seinem 2008 erschienenen Gedichtband „Instruction Within“ angeblich atheistische Propaganda betrieben haben soll. Ursprünglich verurteilt wurde er zu vier Jahren Gefängnis und 800 Peitschenhieben. Nachdem sein Einspruch abgelehnt wurde, kam es zur Verschärfung des Urteils.
Kommentar: Die gerade hereingekommene Mitteilung des Börsenvereins drucken wir sofort ab und können eine solche Vorgehensweise überhaupt nicht nachvollziehen. Die USA, die die besten Freunde der Saudis sind, weil sie sie fälschlicherweise im Kampf gegen andere Araber für die besten Freund halten, sollten durch unsere Appelle zusätzlich aufgefordert werden, diese Freundschaft mit Rechtsstaatlichkeit zu unterfüttern. Das gäbe es noch mehr Fälle, noch mehr schlimme Urteile, von dem Ausschluß der Frauen aus dem täglichen Leben ganz zu schweigen.