Preisverleihung der Ingrid zu Solms-Stiftung in Frankfurt am Main
Gert und Iris Schmidt
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Preisverleihungen 2015 der IzS-Stiftung fanden kürzlich im Universitätsklinikum Frankfurter Goethe-Universität statt. Seit Gründung der IzS-Stiftung im Jahr 1994 ist das Ziel der Stiftung, die Entwicklung und Förderung von Menschen mit herausragenden Talenten, besonders von Frauen, die trotz hoher Qualifikation nicht genügend Chancen erhalten, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Aus diesem Grund verleiht die Ingrid zu Solms-Stiftung im Turnus von zwei Jahren jeweils Preise für den engagierten Einsatz und außerordentliche Leistungen in den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Menschenrechte sowie das IzS-Stipendium an hochbegabte Schülerinnen. Für Sonderprojekte, wie das im Jahr 2001 für junge Frauen im Kosovo in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt, Berlin, durchgeführte Berufsförderungsprojekt (abgeschlossen) erhielt die IzS-Stiftung den Status der UN-MIK registrierten NGO.
Die diesjährige Zuerkennung der Ingrid-zu-Solms Wissenschaftspreise im Bereich Wissenschaft und Medizin fiel auf Jun.-Prof. Dr. med. Ute Ingrid Scholl, Jahrgang 1983, am Universitätsklinikum Düsseldorf, zuständig für Experimentelle Nephrologie und Hypertensiologie. Durch ihre Arbeiten hat sie grundlegend zu einem besseren Verständnis der genetischen Ursachen von Bluthochdruckerkrankungen beigetragen, die sie auch als Erstautorin in international renommierten Fachzeitschriften erfolgreich publizieren konnte.
Auch die Preisträgerin, Nachwuchsgruppenleiterin des Deutschen Krebsforschungszentrums, PD Dr. med. Dr. rer.nat. Angelika B. Riemer, Jahrgang 1976, überzeugte mit ihrem Forschungsschwerpunkt in der Entwicklung eines therapeutischen Impfstoffs gegen das humane Papillomvirus (HPV), der bereits infizierten Patienten helfen soll, bereits vorhandene Krebsvorstufen mittels einer effizienten Immunantwort zu eliminieren.
Die Wahl der Preisverleihung des IzS-Wissenschaftspreises Natur-, Lebens-und Ingenieurwissenschaften fiel auf Dr. Claudia Isabelle Keller für ihre herausragende Doktorarbeit im Bereich Forschung am Friedrich Miescher Institut für biomedizinische Forschung in Basel. Sie befasst sich mit einer hochaktuellen Thematik aus dem Bereich der Veränderung der Wirksamkeit von Genen. Eine weltweite Anerkennung fand ihre wissenschaftliche Leistung u.a. auch in dem fachspezifisch zugeordneten Journal of Nature. Große Hoffnungen erheben sich heutzutage mit der Forschung der gezielten Abschaltung von Gensequenzen, die sich krebsfördernd auswirken können.
Gemäß dem Motto der Ingrid-zu Solms-Stiftung "Wer die werdende Elite unterstützt, unterstützt auch Andere, indirekt aber effektvoll" trägt sie in hohem Maße dazu bei, potentielle Führungskapazitäten auf ihrem Karriereweg zu begleiten und deren herausragendes Engagement zum Durchbruch zu verhelfen.
Die Stiftungspräsidentin, Dr. med. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels, verlas den eindrucksvollen Vortrag der angesagten aber aus gutem Grund entschuldigten Festrednerin, Dr. rer. phil. Antonia Rados, vielfach ausgezeichnete TV-Chefreporterin Ausland bei RTL Deutschland in Kriegs- und Krisengebieten, die sich zur selben Zeit im Süden Europas, auf der Insel Lesbos, um, dort nach langer Flucht eingetroffene, teilweise Menschen mit traumatischen Erlebnissen und deren Belange, kümmerte. Die Festrede war geprägt durch zeitgemäße Frauenthemen, die noch immer leider nachteiligen Möglichkeiten und globaler Unterdrückung von Frauen und die damit oft massiv verletzenden Menschenrechte aufzuzeigen, Wege, diese einzufordern und für Völkerverständigung einzutreten. Es gibt überall Hoffnungsschimmer, denn die Rolle der Frau hat sich geändert. An Kulturen lässt sich der mathematische Maßstab nicht anwenden. "Unterschiede sind willkürlich gesetzt und ändern sich ", wie schon Edward Gibbon im 18. Jahrhundert testierte.
Laudationes und Preisverleihungen für die würdigende Anerkennung der brillanten Leistungen der jungen Preisträgerinnen erfolgten von Prof. Dr. med. Simone Fulda, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr. med. Stefan Meurer, Institut für Immunologie, Universitätsklinikum Heidelberg und Prof. rer.nat. Wolfgang Grill, Universität Leipzig und der Stiftungsvorsitzenden Dr. med. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels und Überreichung der Fellow-Nadeln durch Prof. Dr. med. Heike Allgayer, PhD, Vorsitzende der Fellows der Izs-Stiftung. Mit Ihrem Schlusswort der Festveranstaltung erinnerte Prof. Dr. med. Babette Simon an die Preisträgerinnen der vergangenen Jahre, erläuterte erneut den tiefen Sinn und die Aufgabe der Izs-Stiftung und gab gleichzeitig einen Ausblick auf das zukünftige Engagement.
Die IzS-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben der Verleihung von Auszeichnungen und Anerkennung besonderer Leistungen, insbesondere kreativen jungen förderwürdigen Frauen die Hand zu reichen, sie zu stützen bei der Verwirklichung ihrer Gedanken und damit ihre Chancen zu nutzen mit Mut, Leistung und Durchsetzungsvermögen einen erfolgreichen vorurteilsfreien Werdegang zu beschreiten mit dem Ziel vor Augen, unsere Welt ein wenig besser zu gestalten, bevor man sie verlässt, (eigentlich ein Gedanke, der alle, in welcher Tätigkeit auch immer engagiert, motivieren sollte) so die Stiftungsgründerin Dr. med. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels.
Weitere Informationen unter www.ingrid-zu-solms-stiftung.de
Fotos:
Foto 1: Jun.-Prof. Dr. med. Ute Ingrid Scholl, PD Dr. med. Dr. rer.nat. Angelika B. Riemer, Dr. rer. nat. Claudia Isabelle Keller © Iris Schmidt
Foto 2: Stiftungsvorsitzende Dr. med. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels © Iris Schmidt