Das Wichtigste vom Frankfurter Zoos aus dem Jahre 2016

Konrad Daniel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Januar ist auch im Zoo wieder die Zeit, um ein Resümee zu ziehen. Dabei geht es um das vergangene Jahr, denn das neue fing traurig an, als gleich zwei Bonobo-Jungtiere aus dem Menschenaffenhaus Borgori-Wald starben und ihr Vater, der 32 alte Bonobo Mann Ludwig eingeschläfert werden mußte.

Blickt man zurück, sieht es besser aus. Dabei werden nicht nur die Besucherzahlen betrachtet. Alle Reviere melden ihre Tierbestände zum 31. Dezember und auch die Anzahl der Führungen, der ehrenamtlichen Einsätze und der Tierpatenschaften werden erfasst und ausgewertet. Ein Meilenstein in der Entwicklung des Zoos war im vergangenen Jahr der Beginn der Bauarbeiten zur neuen Pinguin-Anlage.
 

Super Sommer, aber das Aprilwetter verhagelt die Bilanz
 

Fast 805.000 Besucherinnen und Besucher kamen im vergangenen Jahr in den Zoo. Vor allem im Sommer nutzten viele das schöne Wetter und die Urlaubszeit, um mitten in der Stadt Tiere und Natur zu erleben oder eine der zahlreichen Veranstaltungen zu besuchen. Dennoch reichen die Zahlen nicht ganz an die des Vorjahres heran. „Im Jubiläumsjahr 2015 konnte der Zoo mehr als 830.000 Besucher zählen. Vor allem das kühle und nasse Wetter im späten Frühjahr und der durchwachsene November sorgten 2016 für ein Besucherminus, das nicht mehr aufzuholen war“, so Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch.
 

Nach wie vor sehr beliebt ist das Führungsangebot des Zoos. 2016 wurden über die Pädagogische Abteilung 980 Führungen mit ca. 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gebucht. Darunter auch das Angebot „Places to see …“ – ein Projekt der pädagogischen Abteilungen der Frankfurter Museen und des Zoos, das sich speziell an Geflüchtete richtet.

 

Viel Unterstützung durch Tierpaten und ehrenamtliches Engagement


Ein deutliches Plus gab es bei den Tierpatenschaften: 2.003 Paten haben die Patenschaft für 2.320 Tiere übernommen. Spitzenreiter dabei sind wieder die Erdmännchen, gefolgt von Zwergziegen und Kurzohr-Rüsselspringern. „Noch keine Paten haben die Addaxantilopen – eine neue Art, die Anfang Oktober bei uns eingezogen ist. Doch ganz gleich – ob großes oder kleines Patentier – wir sind sehr dankbar für die große Unterstützung über den Weg der Patenschaften. Im kommenden Jahr möchten wir für unsere Goldgelben Löwenäffchen eine neue Außenanlage bauen. Das ist an sich kein großes Projekt, es kann aber momentan nur realisiert werden, weil uns die Spendenmittel aus den Patenschaften zur Verfügung stehen“, freut sich Zoodirektor Niekisch.
 

Aber nicht nur mit Spenden, sondern auch mit viel ehrenamtlichem Engagement wird der Zoo unterstützt. „Vor allem bei den vielen Veranstaltungen kämen wir ohne die zahlreichen freiwilligen Helfer nicht zurecht. Besonders bedanken möchte ich mich bei den 39 ehrenamtlichen Naturschutzbotschaftern, deren Angebote ein fester Bestandteil des Zooprogramms sind. Mit ihren Infomobilen und Veranstaltungen betreiben sie Umweltbildung im besten Sinne. 700 Mal kamen die Naturschutzbotschafter 2016 zum Einsatz. Das entspricht 2.800 Stunden ehrenamtlicher Arbeit“, so Niekisch.

 

Veränderungen im Tierbestand
 

Die Säugetiere waren am Stichtag 31. Dezember mit 1.238 Individuen in 81 Arten vertreten. Das sind deutlich mehr Tiere als im Vorjahr. Die Haltung von Rappenantilopen wurde 2016 zugunsten der hochbedrohten Addaxantilopen aufgegeben, neu sind auch die Buschschliefer.
 

Am 31. Dezember lebten im Zoo Frankfurt 319 Vögel in 78 Arten. Damit ist der Vogelbestand zahlenmäßig nahezu unverändert geblieben, es gab aber einige Änderungen bei den Arten.

So sind zum Beispiel erstmals im Frankfurter Zoo Strohhalsibisse und Jakarinifinken zu sehen. Nicht mehr im Bestand sind unter anderem Darwinnandus, Rothalsgänse und Krickenten.

 
Das Exotarium ist ein besonders artenreiches Haus. 313 Tierarten – von Eselspinguinen bis Puschel-Lederkorallen – werden hier gezeigt. Insgesamt zählt das Revier einen Bestand von 3.050 Tieren, wobei Staaten und Schwärme häufig zu einem Individuum zusammengefasst werden – so zum Beispiel bei den Blattschneiderameisen. Im Vergleich zu 2015 sind deutlich weniger Arten im Exotarium zu beobachten. Der Grund liegt in den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an mehreren großen Becken in der Aquarienhalle, die zurzeit noch nicht wieder besetzt sind.

 

Baustart für die neue Pinguin-Anlage
 

„Ein absoluter Meilenstein im vergangenen Jahr“, so Niekisch, „war für uns der Beginn der Bauarbeiten für die neue Pinguin-Anlage. Anfang Dezember konnten wir gemeinsam mit Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig und Baudezernent Jan Schneider das Startsignal geben. Wir sind uns alle zusammen sicher – die neue Anlage ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Zoos und sie wird den Zoobesuch noch interessanter und attraktiver machen.“

 

Foto: (c)

Info: www.zoo-frankfurt.de