Serie: Musikmesse und prolight+sound vom 10.-13. April auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 11
Gerhard Wiedemann
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Mit einem Besucherrekord schließen heute die beiden internationalen Leitmessen der Musikinstrumentenindustrie und der Live-Entertainment-Branchen, Musikmesse und Prolight + Sound: 113.000 Besucher aus 142 Ländern (2012: 109.481 Besucher, 120 Länder).
„Diese Besucherresonanz übertrifft unsere eigenen wie auch die Ausstellererwartungen bei weitem“, sagt Detlef Braun, Geschäftsführer Messe Frankfurt GmbH, am Schlusstag. „Mit 113.000 übersteigt die Besucherzahl nicht nur das Vorjahresergebnis um drei Prozent, es übertrifft auch den bisherigen Besucherrekord aus dem Jahr 2009 (112.478 Besucher)1. Dies ist ein fantastisches Ergebnis für zwei innovative, sehr marketingaktive
Branchen auf ihren Leitmessen hier in Frankfurt am Main“, so Braun weiter.
Das Wachstum ergibt sich gleichmäßig über die Fach- und die Publikumsbesuchertage. Entsprechend gleichmäßig zeigt es sich in einem in In- und Ausland verteilten Besucheranstieg. „Besonders hervorzuheben ist, dass mit 42.300 ausländischen Besuchern der Anstieg überraschend erfreulich mit dem aus dem Inland mithalten
konnte“, erläutert Braun die Gesamtzahl. Die Besucher der beiden Leitmessen kamen primär aus dem Inland (71.200 Besucher; 2012: 68.2671) sowie aus den Niederlanden, aus Frankreich, Italien, der Schweiz, Großbritannien, Belgien, Österreich, der Russischen
Föderation, aus Schweden und Polen. Für den Besucheranstieg sorgten vor allem neue Besucher aus Italien, Belgien, Österreich und Russland.
Die Messe teilt mit: Zu den auf den Messen vorgestellten Trends gehören neue LED und OLED-Produkte sowie Effekte, die im Indoor- und Outdoorbereich einsetzbar sind, wie etwa eine Feuer- und Wassereffekte kombinierende Wasserfontäne. Professionelle wie
Laienmusiker profitieren von einer Vielzahl neuer, digitaler und mobiler Möglichkeiten, ihre Musik zu komponieren, zu arrangieren und zu produzieren. Auf der Musikmesse zeichnete sich neben den vielfältigen Produktverfeinerungen und dem generellen Trend zu
elektrisch verstärkten Instrumenten großes Interesse an Akustik-Gitarren, Ukulelen und anderen akustischen Instrumenten ab. Die Resonanz auf das Areal für Harmonikainstrumente und die Accordion Stage war überwältigend.
Die Musikmesse resümiert für den inländischen Instrumentenbau Gerhard A. Meinl, Vorsitzender des Dachverbands Musikwirtschaft und Veranstaltungstechnik e.V (DVMV): „Die Musikmesse hat aus Sicht der inländischen Instrumentenbauer zum zweiten Mal in Folge wieder die Bedeutung einer Auftragsmesse erlangt. Ganz offenbar haben die Händler gerade in Zeiten stagnierender Endverbauchernachfrage verstärkt Zutrauen in
Marken. Das konnten wir bei den Kunden aus dem In- wie aus dem Ausland sehen. Unseren Eindruck verstärkt hat auch der große Zuspruch von in- und ausländischen Neukunden. Für unsere Mitglieder ein wichtiges Signal war der verstärkte Endverbraucherzustrom: Da hat der Friday Afternoon sehr viel interessierte junge Besucher gebracht, und die sind unsere Zukunft.“
Meinl sieht aber auch die strukturellen Auswirkungen des Branchenwandels: „Größe und Spezialisierung – wie in vielen anderen Branchen bieten diese Optionen auch in der
Musikinstrumentenindustrie die Chance als Unternehmen zu bestehen. Gut vertrieblich aufgestellte, finanzkräftige Hersteller oder aber auch die ganz kleinen Nischenanbieter werden mittelfristig ihre Chance am Markt haben.“
Mit kompetent besetzten Vortrags- und Diskussionsforen nahmen sich die Musikmesse und ihre Partner, etwa im Musikbiz Lounge & Congress Areal oder am Stand des Conbrio Verlags, der gesellschaftspolitischen und kulturell relevanten Dimension des aktiven Musizierens an: Experten aus Musikwirtschaft und Entertainment sowie aus Politik und Industrie nahmen Stellung und formulierten ihre Forderungen an einen neuen musisch-musikalischen Impetus in Bildung und Gesellschaft. Die Society Of Music Merchants e.V. (SOMM) hatte den Status quo zu Musikmesse-Beginn bereits anhand des Musizieratlas’ Deutschland skizziert: In 17,7 Prozent der deutschen Haushalte wird musiziert.
Dichte und Durchschnittsalter der aktiv Musizierenden schwanken im Bundeslandvergleich stark. „Die Musikmesse und Prolight + Sound waren erneut Treffpunkt für nationale und internationale Geschäfte und das Mekka für viele Musikfans. Es ist jedoch deutlich spürbar, dass sich der Markt im Wandel befindet. Deshalb sind strukturelle Veränderungen in gesellschafts- sowie wirtschaftspolitischer Hinsicht vonnöten“, fordert Daniel Knöll, Geschäftsführer der Society of Music Merchants e.V. (SOMM).“
Die wirtschaftlich positiv ins Branchenjahr blickende deutsche Entertainmentwirtschaft setzte in 2012 3,5 Mrd. Euro auf dem Gebiet der professionellen Licht-, Ton- und Veranstaltungstechnik um. Dies spiegelt auch die Beurteilung der Branchenkonjunktur durch die Aussteller wider: 98 Prozent der deutschen Aussteller sind mit der
konjunkturellen Entwicklung zufrieden. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an die Leitmesse Prolight + Sound. Aus Sicht von Detlef R. Schulz, Vorstand des Verbands für
Professionelle Licht- und Tontechnik e.V. (VPLT) war „die Prolight + Sound für die deutschen Hersteller, Verleiher und Dienstleister in der Veranstaltungstechnik die Bestätigung, daß in der Branche – auch in diesen wirtschaftlich unwägbaren Zeiten –
eine stabile Auftragslage herrscht. Das Besucherinteresse und die Messeorders aus dem Inland, aus dem europäischen Ausland wie auch aus Übersee waren sehr zufriedenstellend und die Stimmung in den Hallen war ob des gigantischen Besucherzustroms bestens.Die Prolight + Sound hat die Erwartungen unserer Branche weit übertroffen!“
Die Prolight + Sound setzte auch inhaltlich Zeichen. Das umfassende Konferenz- und Diskussionsprogramm der Prolight + Sound erfuhr durch die zum zweiten Mal ausgerichtete Eventplaza Conference zu aktuellen Themen des Eventmanagements eine
vielbeachtete Bereicherung. Insbesondere die I-ESC – 1.International Event Saftey Conference griff die für die Branche rechtlich, organisatorisch und finanziell virulenten Fragen der Sicherheit von Veranstaltungen für Besucher wie auch Beteiligte vor Ort aufmerksamkeitsstark auf. Mehr als 3.000 Besucher nahmen speziell an diesem Programm der Prolight + Sound teil.
Die erstmals ausstellenden Unternehmen für Kameratechnik und Broadcastequipment, präsent im Moving Picture Pavilion in Halle 9.0, hatten einen fulminanten Messestart, mit Europa-Premieren wie etwa der von Sonys portablem Broadcast System, einer All-In-One-
Lösung für Live-TV-Produktionen und weiteren Neuheiten. Für den Kameraspezialisten Teltec war der erstmalige Auftritt auf der Prolight + Sound ein voller Erfolg.Geschäftsführer Ralf P. Pfeffer sagt: „Unser Auftritt auf der Prolight + Sound ist beim ersten Mal schon so erfolgreich, dass wir auf jeden Fall im nächsten Jahr vergrößern müssen. Mit dem Moving Picture Pavilion haben wir den Besuchern Profiequipment im Kamerabereich vorgestellt und unsere ausstellenden Partner sind sehr zufrieden mit der Resonanz. Wir konnten hier sehr gute Kontakte knüpfen und direkte Neukunden gewinnen und Aufträge generieren. Wie sehen auf der Prolight + Sound, dass das Thema Bewegtbild in der Eventbranche immer mehr gefordert wird, und die Prolight + Sound hat daher für uns
enormes Potenzial für die Zukunft.“ Das nun müßte das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sehr interessieren, die mit der B3-Aktivität für das bewegte Bild in Frankfurt ein großes Filmfestival kreieren, deren Vorpremiere schon gefeiert wurde.
In diesem Jahr hat die Musikmesse den Publikums-Samstag, an dem Musikbegeisterte die Musikmesse erleben können, ergänzt um den Friday Afternoon: Schon am Freitagnachmittag war die Messe für die Endkunden zu günstigen Eintrittspreisen geöffnet. Mit rund 30.000 Instrumenten und mehr als 1.000 Konzerten, Workshops, Autogrammstunden und Präsentationen auf den Bühnen und an den Ständen der Aussteller ist die Musikmesse der wichtigste Ort, um sich über das Musikmachen zu informieren und Musik live zu erleben.
Auf Musikmesse und Prolight + Sound 2013 stellten 2.285 Unternehmen aus 54 Ländern (2012: 2.416 aus 55 Ländern; FKMZertifizierte Zahlen 2012) aus. Sie kamen hauptsächlich aus dem Inland, aus den USA, aus China und europäischen Ländern wie
Großbritannien, Italien, aus den Niederlanden, Spanien, Frankreich, Belgien, der Schweiz sowie aus Japan und Taiwan. Über die Preisvergaben auf der Messe sowie die Rundgänge über die Messe haben unsere bisherigen acht Artikel und vier vorbereitende Artikel berichtet.
INFO:
In Frankfurt am Main finden die beiden nächsten Leitmessen Musikmesse und Prolight + Sound vom 12. bis 15. April 2014 statt.
Als nächste Auslandsmessen finden die NAMM Musikmesse Russia vom 16. bis 19. Mai 2013 und parallel, jedoch um einen Tag kürzer vom 16. bis 18. Mai, die Prolight + Sound NAMM Russia in Moskau statt. Music China und Prolight + Sound Shanghai laufen vom 10. bis 13. Oktober 2013 in Chinas bedeutendster Industrie- und Kulturstadt Schanghai. In der chinesischen Handels- und Messemetropole Guangzhou hat die Messe Frankfurt eine bestehende Branchenmesse übernommen, die unter dem Namen Prolight + Sound
Guangzhou nächstes Jahr vom 9. bis 12. März 2014 stattfinden wird.
Foto von Jochen Günther: Messegeschäftsführer und Chef der Musikmesse Detlef Braun bei der Begrüßung im Frankfurter Römer zu den Preisverleihungen
www.messefrankfurt.com
www.musikmesse.com
www.prolight-sound.com