Die Internationale Automobilausstellung (IAA) vom 12. bis 22. September auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 3

 

Hubertus von Bramnitz

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Mit der Eröffnungspressekonferenz am Montag vor den beiden Pressetagen Dienstag und Mittwoch beginnt der Ernst der 65. IAA . Diejenigen, die seit Tagen, ja seit Wochen ihre komplizierten und immer anspruchsvolleren Stände bestücken, die vielen Autofirmen und noch mehr Zulieferer, für die ist schon lange Streß und diffizile Arbeit, die morgen und übermorgen dann durch die über zehntausend angemeldeten Journalisten geweiht und gewürdigt wird: 159 Weltpremieren.

 

Heute hat also Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), die 65. IAA als die 'automobilste' Show der Welt angekündigt und von allem – Weltpremieren, Neuheiten, Innovationen - 'mehr' versprochen, auf dieser, auf der größten Automesse der Welt, mit der weder Detroit, noch Shanghai oder gar Genf mithalten können. Alles ganz nett, aber das eigentliche Autoereignis des Jahres findet auf der zweijährigen IAA statt.

 

Darum wundert sich der Präsident auch gar nicht, daß trotz zurückgehendem Messegeschäft anderswo, die Frankfurter IAA wächst. Statt der 1012 Aussteller von 2011 sind es nun 1098, was erneut bedeutet, daß alle Messehallen belegt sind. Wie man hört, wollen alle im Erdgeschoß ihre Wagen und Wagenteile zeigen. Das ist interessant. Denn bei anderen Messen ergeben sich solche Wünsche und Unterschiede nicht. Da gilt der erste Stock sogar als Bel Étage, wie auf der Buchmesse.

 

Die Aussteller kommen aus 35 Ländern, damit ist der Internationalitätsgrad auf 42 Prozent gestiegen, von denen ebenfalls 42 Prozent allein aus dem asiatischen Raum kommt. Beim letzten Mal waren dies nur 19 Prozent. Spitzenreiter ist China, die ihre Aussteller verzehnfacht haben. Schau man genau hin, erkennt man die Struktur des Wachsens der Messe besser. Denn von den 129 chinesischen Ausstellern ist nur einer: Changan ein richtiger Automobilaussteller, während die anderen 128 in den Bereich der Zulieferer fallen, die also auch gerne ihre Produkte in die hiesigen Märkte schleusen möchten.

 

Auf eine Frage hin kam Wissmann darauf zu sprechen, daß deutsche Autos in China ein Viertel des gesamten Verkaufs ausmachen. Das ist eine ungeheuer große Zahl, die nahelegt, daß die Chinesen den Autobau auch irgendwann selbst schultern und dann ihre Endprodukte, das Fahrzeug, hier anbieten. Auf jeden Fall sind die Chinesen auf Platz 1 der ausländischen Aussteller, gefolgt mit 85 Ausstellern von Großbritannien, Frankreich mit 34 und aus Japan kommen 31. Die USA ist mit 21 Ausstellern vertreten.

 

Wissmann: „Die IAA bleibt zudem die einzige Automobilmesse der Welt, auf der die gesamte automobile Wertschöpfungskette vertreten ist.“ Damit spricht er die oben erwähnten Zulieferer an, deren Bandbreite ja alles betrifft, was ein Auto braucht, um ein Auto zu sein. Immerhin ist der Prozentanteil der Zulieferer an der IAA um ein Viertel auf 383 Aussteller angewachsen, von denen über 55 Prozent aus dem Ausland kommen.

Die Besucher erwarten bei den 159 Weltpremieren siebzig Mal Neues bei Autos und 65 Weltpremieren von Zulieferern.

 

www.iaa.de