ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie macht sich Sorgen

 

Gerhard Wiedemann

 

 

Frankfurt am Main(Weltexpresso) - Im August dieses Jahres haben die Bestellungen in der deutschen Elektroindustrie ihren Vorjahreswert um 2,8 Prozent unterschritten. Die Inlandsaufträge gingen um 0,9 Prozent zurück, die Auslandsaufträge sogar um 4,8 Prozent. Kunden aus der Eurozone orderten 5,5 Prozent und Kunden aus Drittländern 4,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

 

Damit ist ein anhaltender Aufschwung noch immer nicht in Sicht“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Im Gesamtzeitraum von Januar bis August 2013 haben die Auftragseingänge um 1,4 Prozent gegenüber Vorjahr zugelegt. Während die Inlandsbestellungen leicht um 0,8 Prozent nachgaben, stiegen die Auslandsbestellungen um 3,4 Prozent. Einem Rückgang der Aufträge aus dem Euroraum um 1,9 Prozent stand hier ein Zuwachs der Bestellungen aus Drittländern um 6,7 Prozent gegenüber.

 

 

Produktion: Erreichen der Prognose rückt weiter in die Ferne

 

Die Elektroproduktion, um Preiseffekte bereinigt, ist im August 7,6 Prozent hinter ihrem Vorjahreswert zurückgeblieben. Im Vergleich zum Juli des laufenden Jahres ist sie aber um 2,4 Prozent gestiegen. Von Januar bis August 2013 nahm der Branchenoutput insgesamt um 4,6 Prozent gegenüber Vorjahr ab. „Alles in allem kommt die über alle Fachbereiche der Elektroindustrie aggregierte Produktion nach wie vor nicht in Tritt“, so Dr. Gontermann. „Das Erreichen der 2013er-Prognose von plus 1,5 Prozent Produktionswachstum rückt entsprechend weiter in die Ferne.“

 

 

Ihre Produktionspläne für die kommenden drei Monate haben die Elektrounternehmen im September dieses Jahres etwas abwärts revidiert. Den Output erhöhen wollen 18 Prozent der Firmen, 71 Prozent möchten ihn stabil halten, elf Prozent senken.

 

 

Umsatz: Sowohl Inlands- als auch Auslandserlöse gehen im August zurück

 

 

Mit einem Rückgang um 6,7 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro haben die Erlöse der deutschen Elektrounternehmen ihren Vorjahresstand im August 2013 deutlich verfehlt. Der Umsatz mit inländischen Kunden sank um 8,4 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro, der mit ausländischen Kunden um 4,9 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Innerhalb und außerhalb der Eurozone beliefen sich die Auslandserlöse dabei auf 2,3 Milliarden Euro (minus 7,1 Prozent gegenüber Vorjahr) und 4,1 Milliarden Euro (minus 3,7 Prozent).

 

 

Kumuliert von Januar bis August dieses Jahres ist der Branchenumsatz um vier Prozent gegenüber Vorjahr auf 108,0 Milliarden Euro gesunken. Der Inlandsumsatz ging um 6,7 Prozent auf 55,0 Milliarden Euro zurück, der Auslandsumsatz gab um 1,3 Prozent auf 53,0 Milliarden Euro nach. Während die Erlöse aus Geschäften mit Kunden aus dem Euroraum um 8,5 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro fielen, gab es bei den Erlösen mit Drittländern ein Plus von 3,2 Prozent auf 33,7 Milliarden Euro zu verzeichnen.

 

 

Geschäftsklima gibt im September wieder nach

 

 

Nach dem Anstieg im Vormonat ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im September dieses Jahres wieder gesunken – es verbleibt aber im positiven Bereich. Die Branchenunternehmen haben sowohl ihre Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zurückgenommen als auch ihre allgemeinen Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate nach unten korrigiert. In beiden Fällen überwiegen aber die positiven Antworten weiterhin gegenüber den negativen.

 

 

Als gut oder stabil bewerten 82 Prozent der Elektrofirmen ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation, und 85 Prozent der Unternehmen gehen allgemein von anziehenden oder gleich bleibenden Geschäften in den nächsten sechs Monaten aus. Die Exportgeschäfte der kommenden drei Monate betreffend sind es (einschließlich der Unentschiedenen) 88 Prozent.

 

 

http://www.zvei.org