Serie: MUSIKMESSE und PROLIGHT+SOUND vom 12. bis 15. März Messe Frankfurt, Teil 5

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – So positiv sieht es in der MUSIKINSTRUMENTENBRANCHE nicht aus. Die hatte einen Rückgang von 4 Prozent zu verkraften, wobei das Weihnachtsgeschäft dabei noch nicht voll berücksichtigt ist. Mit Musikinstrumenten und Noten wurde ein Umsatz von 930 Millionen Euro erzielt.

 

Zwiespältig dabei ist, daß sogar die Frequenz der potentiellen Käufer im Musikfachhandel zugenommen hat, aber dennoch der Umsatz zurückging. Kaufen die Leute grundsätzlich weniger, informieren sie sich im Fachhandel, kaufen dann aber billiger im Internet? Es gibt viele Fragen zu diesen Widersprüchen, die auf jeden Fall zeigen, daß die Deutschen, die so viel Geld wie nie zuvor in den Konsum stecken, dies nicht in den Musikhandlungen tun.

 

Auch der Instrumentenverkauf ist sehr unterschiedlich. Umsatzbringer sind digitale Pianos, akustische Gitarren, Noten und Trompeten, während der frühere Renner, die E-Gitarre genauso verliert wie die traditionelle Blockflöte, die tatsächlich früher für Schüler den schulischen Eintritt in das Reich der Musik bedeutete. Hier fielen deutliche Worte: „Negativtrend: musikalischer Nachwuchs gefährdet“, denn die Folge von weniger Instrumenten im Einsteigerbereich bedeuten, daß immer weniger Kinder und Jugendliche an das aktive Musizieren herangeführt werden. Das ist so wichtig, daß wir darüber gesondert berichten.

 

Die Einbußen im Instrumentenmarkt zeigt bei der MUSIKMESSE auch der zweiprozentige Rückgang der Aussteller, die mit 1 345 Ausstellern aus 51 Ländern dennoch aufweisen, daß diese Messe wirklich eine Weltleitmesse ist. Auch die hohe Internationalität spricht dafür, denn 68 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, wobei hier sogar die USA die Spitze einnehmen, erneut auf Platz 2 China, dann Italien, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Niederlande, Schweiz folgen.

 

Längst müssen jedoch bei den Pressekonferenzen zu hiesigen Messen auch die weltweiten Messegeschäfte der Frankfurter Messen berücksichtigt werden. Es ist mehr als erwähnenswert, wie gut das läuft, was die Frankfurter frühzeitig in Gang setzten, nämlich im Ausland entweder Messen selbst zu organisieren oder sich zu beteiligen. Wenn die MUSIC CHINA in 2013 neue Rekorde hatte: mit 1 680 Ausstellern ein Plus von 5 Prozent und mit 68 621 Besuchern sogar 14 Prozent mehr, erweist sich die Richtigkeit der damaligen Entscheidung. Die erste Prolight+Sound China brachte auf Anhieb 20 039 Besuchern und 414 Aussteller. Schaut man von China zurück auf Frankfurt, dann sieht man, daß auch hier die Chinesen in beiden Messen die zweitmeisten Aussteller haben. Zusätzliche Messen in China mindern also nicht den Anteil an chinesischen Ausstellern auf der Frankfurter Messe.

 

Die langjährige Bereichsleiterin der Musikmesse Cordelia von Gymnich – die Frau, die man anspricht, wenn man etwas Inhaltliches genau wissen will – trug anschließend vor, was diesjährig Messemotto ist und als Impuls für Wirtschaft & Gesellschaft dient: MESSEPROGRAMM UNTERSTÜTZ MUSIK-FÖRDERUNG UND FACHLICHE WEITERBILDUNG. Zum 14. Mal wird die Halle 5 zum Zentrum für Kinder unter dem Titel AUSPROBIEREN ERLAUBT. Wer als Besucher noch niemals diese Halle betreten hat, weiß gar nicht, mit welchem Eifer die kleinen Besucherinnen hier ausprobieren, mit welchen Gegenständen man Klänge und Rhythmen erzielen kann und wie sie stundenlang konzentriert mitmachen. Wieder sind es rund 8 000 Kinder, die teilnehmen können, wobei eine der Aktionen auch KLASSENMUSIZIEREN ist. Auf jeden Fall werden am Samstag wieder zwei Preise verliehen: School Jam-Finale und die Verleihung des Europäischen Schulmusikpreises.

 

Mit der Verleihung der LEA Preise, was die Abkürzung von Live Entertainment Award bedeutet und diejenigen auszeichnet, die hinter der Bühne dafür sorgen, daß die Fans ihre Stars zu sehen und zu hören bekommen, also die Veranstalter von großen und kleinen Bühnen, mit dieser Verleihung am Dienstagabend beginnt die Messe, die am Mittwochmorgen dann auf dem Messegelände in allen Hallen – ausgebucht! - Arbeit bedeutet. Wie immer wird es laut werden, denn, wenn in den Hallen die Instrumente ausprobiert werden, kann man einerseits von Kakophonie sprechen, andererseits auch sich über die begeisterten Blicke der Musizierenden freuen.

 

Auch dieses Jahr wird das Publikum ab Freitagnachmittag 14 Uhr die Messen besuchen können, was im letzten Jahr immerhin 4 000 Besucher taten. Am Samstag ist dann der große Publikumstag mit verschiedenen speziellen Events, wozu einmal die Stars gehören, die zum Vorführen aufgeboten werden, aber auch die Instrumente selbst als Diven. Denn so mancher Besucher ist geplättet, wenn er mal auf einem echten Flügel spielt oder seine Traumtrompete in den Händen hält und spielen darf. Fortsetzung folgt.

Foto: Rolf Maass

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