Nach dem Auftakt der HEIMTEXTIL kommen die CHRISTMAS-, CREATIV- UND PAPERWORLD der Messe Frankfurt im Januar 2012


Lars Edinger


Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nach vier Tagen HEIMTEXTIL schloß diese die Tore hinter rund 70.000 Besuchern sowie großer Zufriedenheit mit Kontakten und Ordern. Auch die HEIMTEXTIL GOES CITY für die Frankfurter kam an. Doch kein Blick zurück, sondern die Aufmerksamkeit für die kommenden Messen.


Das stimmt nicht ganz, denn selbstverständlich muß eine solche Messe genau überprüft werden hinsichtlich der Zahlen, die mehr aussagen als die ausgedrückten Gefühle von Zufriedenheit. Schön, wenn beides übereinstimmt. Denn die Heimtextil 2012 hat heute mit qualitativ sehr guten Ergebnissen abgeschlossen. Mit 2.634 Ausstellern aus 61 Ländern erlebte eine gestiegene Zahl von Wohn- und Objekttextilherstellern (+2,4 Prozent) ihren Messeauftakt in bester Branchenstimmung: „Die Besuchsfrequenz von Entscheidern, die Qualität der Kontakte und die Ordertätigkeit sowie die Zahl neuer Geschäftskontakte auf der Heimtextil haben die Austeller überzeugt“, faßt Detlef Braun, Geschäftsführer Messe Frankfurt, die Aussteller-Voten zum Messeerfolg zusammen.


Insbesondere die inländischen Aussteller bewerteten das Ergebnis ihrer Messeteilnahme zu 84 Prozent als erfolgreich und sehr erfolgreich – im Vorjahr waren es noch 77 Prozent. Noch einhelliger war die Zufriedenheit bei den Besuchern, von denen ganze 92 Prozent zufrieden bis sehr zufrieden waren mit dem Ausstellerangebot und dem Messeverlauf.In dieser vom Ordern, Neuheiten und Neukontakten geprägten Messestimmung nimmt die Branche zur Kenntnis, dass die Einkäufer aus Handel, Handwerk, Design und Industrie teilweise in kleineren Delegationen kommen. Das hat die Zahl der Besucher um gut fünf Prozent auf rund 70.000 Besucher reduziert (2011: 73.07). „Der Rückgang kommt insbesondere aus europäischen Ländern, die im Zuge der Schuldenkrise in konjunkturell raue Fahrwasser geraten sind“, erläutert Detlef Braun.


 Dies betrifft vor allem Italien, Spanien, Griechenland, Frankreich und die Niederlande. Dagegen stieg der Besucherzustrom aus der Russischen Föderation, dem Mittleren Osten, der Türkei und aus Fernost. Die größten Besucherländer neben Deutschland sind Italien, Türkei, China, Großbritannien, USA, Frankreich, Spanien, Russische Föderation, Niederlande und Polen. Der Anteil von Besuchern aus dem Ausland liegt damit bei 64,2 Prozent (2011: 65,4 Prozent).


Das Inland meldet in diesen unwägbaren Zeiten positivere Signale: Besucher wie Aussteller starten mit positiven Aussichten ins noch junge Branchenjahr. Die guten Prognosen speisen sich aus einem Umsatzplus um 4,6 Prozent zu Jahresende 2011, das getragen ist von einer erstarkenden Inlandsnachfrage. Und die, so die Schätzungen, soll sich im laufenden Jahr weiter fortsetzen: Wohntextilien stehen bei den deutschen Endverbrauchern hoch im Kurs. Der Bedarf an Haus- und Heimtextilien, wie etwa Bett-, Bad-, Tischwäsche, textilem Bodenbelag, Gardinen, Dekostoffen und Tapeten, steigt seit der Finanzkrise 2009 wieder an und liegt dabei sogar höher als der an HiFi, TV & Co.


Auch die kommenden Messen sind Konsummessen, ganz abgesehen davon, daß am 21. und 22. Januar eine Kleinmesse besucht werden kann, die TRAU DICH heißt und dies auch zum Inhalt hat. Dann aber wird ab Freitag, 27. Januar, nach und nach das Messegelände voll. Die Chrismasworld gehört zu den Messen, die Frankfurt erfolgreich in der Welt durchführt, wobei sie andere Namen annimmt, denn auch wenn das eigentlich christliche Weihnachten schon längst ein Exportschlager europäischer Kultur ist, ist in der Tat Weihnachten eigentlich nur die Spitze des Eisbergs, die Schenken und Dekorieren heißt.

Tatsächlich geht es auf dieser Messe um alles, ums Verpacken, ums Enthüllen, um Verkleiden, um Umhüllen, um künstliche Blumen genauso wie um die tollsten Tiere in Plüsch und riesengroß dazu. Eigentlich gibt es sehr viel mehr im Angebot, als die eigene Phantasie beim Begriff Schenken und Verschönern aufbietet. Dazu sind Messen eben auch da, daß Sie Wünsche entwickeln, die Sie zuvor nicht hatten, damit die Industrie produziert und damit wächst und wächst, Arbeitsplätze garantiert, die dann durch die möglichst honorige Bezahlung der Beschäftigten wieder dies Geld ausgeben, damit die Konjunktur sich zumindest stabilisiert, so nicht auf und davon geht.

Die Creativworld, die tags darauf am Samstag, dem 28.1.  beginnt, ist die kleinste dieser Messen und sozusagen ein ausgeschnittener Teil der Paperword, die ebenfalls an diesem Tag beginnt und einst die größte dieser Messen war. Sie allerdings hat auch enorm Konkurrenz, denn „Papier“ ist ein weiter Begriff. Da geht es nämlich auch um das Drucken und früher standen alle Rechner und Drucker aller Firmen hier herum; weswegen diese heute in einer integrierten Sondermessen mit dabei bleibt. Vor Jahren waren Große weggeblieben. Das schmerzt jede Messe. Dann aber sind einige wiedergekommen, was dann große Freude auslöst, wie die Heimkehr des verlorenen Sohnes. Wir warten seit Jahren ob Lamy wiederkommt. Die haben so schöne Füller.

Aber eigentlich wollten wir ja vom Selbermachen berichten. Denn die Creativword hat genau damit zu tun und Sie glauben gar nicht, wie begeistert die Kunden – Geschäftsinhalber und ihr Personal in Halle 4.3. wohl - lernen, Perlen einzusetzen, Dinge aufeinanderzukleben, sie zu bemalen und sonst was. Das käufliche Material muß zuerst ausprobiert werden, damit dann in den Geschäften fachkundig Rat erteilt werden kann, wie man es macht. Denn nur auf schriftliche Anleitungen zu vertrauen, wo doch die Kunstfertigkeit viel besser abgeschaut werden kann, gehört zu den Geheimnissen von Handarbeit.  Bald also in Frankfurt.

Kleiner Nachtrag: Die Endverbraucher-Aktion „Heimtextil goes City“ in Frankfurts gesamtem Stadtgebiet mit über 25 Raumausstattern, Museen und Bettenfachgeschäften zog im achten Jahr in Folge wieder weit über 2.000 Kunden und Heimtextil-Interessierte an. „Heimtextil goes City“ ist Deutschlands einzige und kontinuierliche Heimtextil-Endverbraucher-Aktion im Rahmen einer weltweiten Leitmesse und die Plattform schlechthin“, so Michael Schwarz, Pressesprecher der Raumausstatter-Innung Frankfurt am Main.


43. Heimtextil 2013: 9.-12.1.2013

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