Christmasworld, Paperworld und Creativeworld 2012 ab 27. Januar auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 3
Klaus Hagert und Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) –Zu einem SANKT PETERSBURG TAG hatten die Russen auf der Christmasworld eingeladen, wo es zum einen um die gerade abgeschlossene Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt an der Newa ging – wie ein Märchen! – und zum anderen um die Veranstaltung vom 4. bis 6. April auf dem St. Petersburger Ausstellungsgelände LENEXPO, die der festlichen Dekoration und ihrer Vermarktung gewidmet ist.
Ein bißchen mühsam war das, die russischen Reden die in unterschiedlich verständliches Englisch übersetzt wurden über zweieinhalb Stunden anzuhören, wobei N.A. Popchenkov und Natalia Pilatova die Informationen über die beiden oberen Themen gaben und S.G. Voronkov schließlich sehr engagiert im Stehen die Emotion beisteuerte, die bei Themen wie Dekoration und Werbung einfach nötig sind. Obwohl, was die Emotionen angeht, die waren nach der Vorstellung der Weihnachtszeit in Petersburg mächtig vorhanden.
Ein Film hatte dafür gesorgt, von dem uns das Weiß des Winters mit den herrlichen Lichtern, die St. Petersburg in Blau getönt haben, nie wieder aus dem Sinn gehen wird. Und weil die weißen Petersburger Nächte ja eigentlich die Sommerwende feiern, dann nämlich wenn das Licht nicht zu Ende geht, fanden wir diese Reminiszenz passend. Am 14. Dezember begann die Verzauberung der Stadt mittels Licht und vielleicht sollte man vorneweg sagen, was die Russen am Schluß brachten, daß nämlich die Energieeinsparung bei vergrößerten Beleuchtungsflächen (um 30 Prozent!) von 5.7 mgw im Jahr 2008 auf 2.3 mgw im Jahr 2011 betrug.
Die Gesellschaft, die für St. Petersburg im Jahr ganze 14 Ereignisse mit spezieller Beleuchtung versieht, war auch für Peking 2008 zuständig. Der Gesamtetat für die 14 Feste beträgt 8 500 000 Euro, wovon allein für Weihnachten fünf Millionen nötig sind. Das klingt enorm, aber nach dem Anschauen des Films – auch technisch höchst anspruchsvoll gemacht, mit Überblendungen und sinnlichen Erfahrungen von Feuerwerk, obwohl nur stehendes Licht eine Rolle spielte – findet man das eher wenig. Grundsätzlich werden zum einen Gebäude illuminiert, dann Bäume, Parks, Brücken, Straßenzüge. Bei letzteren glaubt man es nicht, denn es sieht so aus, als ob über der Straße ohne Befestigung weiße Girlanden mit Verzierungen direkt vom Himmel kommen.
Mit Sphärenklängen untermalt, wird man in einen optischen Farbenrausch hineingezogen, der eine bläuliche Welt suggeriert, was mit dem Weiß zusammen einfach Winter fühlen läßt. Das stimmt nämlich, daß ein bestimmter Schnee und Eis bläulich wirken. Hier im Film sind es zudem die blauen Girlanden, die den Eindruck verstärken, ganz Petersburg sei blau. Schönes Wortspiel, leider hat man von der Bevölkerung wenig gesehen, denn natürlich denkt man sich so eine Art Weihnachtsmarkt hinzu und damit auch den Wodka, dem wir einfach die Funktion des heißen Äppelwoi oder Glühweins zumessen.
Herrlich, wie hier dieser Turm mit Girlanden umwickelt ist, ja, Weiß und Rot gibt es auch und Grün sehen wir dann auch, wenn die Weihnachtsbäume in der Stadt in die Linse geraten. Von denen gibt es im Stadtgebiet immerhin 68 Bäume, aber anders als bei uns, sind es künstliche Christbäume, die insgesamt mit einer Million Weihnachtskugeln dekoriert waren und zwischen 14 und 20 Metern hoch waren. Die Prinzipien der Weihnachtsdekoration wurden auch erläutert, die man kurzgesagt Petersburger Stil nennt, wobei das wichtigste Prinzip die Verbindung mit der Architektur ist.
Etwas nüchterner fiel die Ankündigung über das Forum aus, das vom 4. bis 6. April in St. Petersburg auf dem Gelände der Lenexpo zum zweiten Mal stattfindet und das Thema Fest, Dekoration und Vermarktung zum Thema hat. Letztes Endes geht es um dasselbe, was auch auf der Christmasworld stattfindet, die zwar so heißt und auf der auch Weihnachten, die vom Ende dieses Jahres nämlich hier in Frankfurt eine Rolle spielten, in der es aber insgesamt um Feiern und private und öffentliche Festivitäten geht und alles dazugehört, was man eben braucht, vom Kuchengedeck und den Servietten über den tischschmuck, die Blumen, die vielen Kleinigkeiten von Kitsch bis echten Schönheiten.
Man versucht, ausgehend von einem Konzept die Ansprechpartner wie Handel, Geschäfte, Restaurants, Shops und Salons zu einer gemeinsamen Aktion zu gewinnen, die ihre Einheit durch das einheitliche Design erhält. Wie schnell man zudem von Moskau nach St. Petersburg kommt – wir erinnern uns noch in den Siebziger und Achtziger Jahre an viele viele Stunden Bahnfahrt -, war dann auch eine Überraschung. In dreieinhalb stunden ist man von Moskau auf der Lenexpo. Aber, sagen wir da gleich, man sollte schon vorher direkt nach Petersburg kommen und auch nicht sogleich abfahren. Denn tatsächlich gehört diese Stadt zu den Mythen unserer Jahrhunderte. Wie New York und Paris und noch einige andere, verkörpern sie sowohl Geschichte und Geschichten wie auch Gegenwart.
4. bis 6. April Russia, St.-Petersburg Lenexpo
Forum: Festive Decoration Advertising and Information
Christmasworld: 27. bis 31. Januar 2012 www.christmasworld.messefrankfurt.com
Paperworld: 28. bis 31. Januar 2012 www.paperworld.messefrankfurt.com
Creativeworld: 28. bis 31. Januar 2012 www.creativeworld.messefrankfurt.com