Vortrag von Blackrock-Chef Larry Fink in Frankfurt
Notker Blechner
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit 46 Billionen Dollar Anlagevermögen und Beteiligungen an fast allen Dax-Konzernen ist Blackrock die einflussreichste Vermögensverwalter der Welt. Dementsprechend groß war das Interesse an Blackrock-Boss Larry Fink, der auf dem Institutional Money Kongress in Frankfurt einer seiner seltenen Auftritte in Deutschland hatte.
Ukraine-Konflikt, IS-Terror, drohender Griechenland-Austritt aus der Eurozone ("Grexit") - das alles sind für Larry Fink keine großen Risiken. Die Krise in der Ukraine werde übertrieben, Russland habe kein Interesse an einem Ausschluss aus dem weltweiten Finanzsystem, sagte er auf dem Institutional Money Kongress in Frankfurt. Auch die Aktivitäten der Terrororganisation IS würden von den Medien aufgebauscht und könnten von Investoren ignoriert werden.
Und auch vom Lärm um Griechenland sollte man sich nicht ablenken lassen, meinte Fink. Das Land würde nie die Euro-Zone verlassen – aus ökonomischen Gründen, ist der Blackrock-Chef überzeugt.
US-Rentner spüren schon die Folgen der Niedrigzinsen
Das eigentliche Problem seien die Niedrig-Zinsen, ausgelöst von der lockeren Geldpolitik der Notenbanken, insbesondere der Fed. In den USA seien schon jetzt die Folgen zu spüren. Viele Rentner würden wieder oder noch länger arbeiten, weil ihre Rente nicht mehr reicht. Denn die Pensionspläne, in denen ein großer Anteil Anleihen steht, würden immer weniger Rendite abwerfen. Der aktuelle Aufschwung am amerikanischen Arbeitsmarkt sei auch teilweise auf die Rentner zurückzuführen, die oft zwei Jobs hätten, meinte Larry Fink in Frankfurt.
Deutsche sollten bei der Altersvorsorge ganz auf Aktien setzen
Der Blackrock-Chef riet den deutschen Sparern dazu, bei ihrer Altersvorsorge umzudenken. Vor allem die jüngeren Menschen sollten jetzt ihr gesamtes Geld für die spätere Rente in Aktien investieren. Schließlich sei allein schon die Dividende von Nestlé höher als die Rendite solider deutscher Staatsanleihen. Viele Deutsche sparen falsch, meint der einflussreichste Geldmanager der Welt.
Zu viele unüberlegte Fondsprodukte
Larry Fink räumte Fehler der Fondsbranche ein. Sie hätte zu viele Produkte in den Markt geworfen, ohne zu gucken, was herauskommt. Einige Fondsmanager hätten ihr Renditeversprechen nicht gehalten. Das sei wie im Film. "Es gibt Tausende Schauspieler, aber nur wenige echte Stars."
So werden die passiv gemanagten Indexfonds, die so genannten ETFs, weiter wachsen. Und Blackrock wird davon profitieren. Der Vermögensverwalter ist die Nummer eins im ETF-Geschäft.
INFO:
Blackrock
http://www.blackrockinvestments.de/