66. IAA vom 17. bis 27. September auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 1

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Auf der IAA-Auftakt-Pressekonferenz am Montag wird das eingeläutet, was dann die Tage bis zum 27. September weiterschwingt. Die beiden Tage darauf sind die Pressetage, wo nur die zuhauf angereisten Kollegen Eintritt zu insgesamt 93 Pressekonferenzen haben, am Donnerstag, 17. September findet mit der Kanzlerin die Eröffnung statt, zwei Tage haben nur Fachhändler zutritt – und dann, was jedes Mal zum Erfolg der Messe führt, ist der Autokäufer, der Kunde König.

 

Daß sich der VDA, der Verband der Automobilindustrie mit seinem Präsidenten Matthias Wissmann, so hellseherisch als Motto für die 66ste Automobilschau MOBILITÄT VERBINDET auf die Fahnen schrieb, hätte sich, als der Spruch kreiert wurde, auch keiner gedacht. Angesichts der Flüchtlingszüge nach Deutschland, ob mit oder ohne Halt an deutschen Grenzen, nimmt natürlich dieses Motto eine andere Färbung an. Damit es heute nicht zynisch verstanden werden kann, lieferte Matthias Wissmann gleich bei der Auftaktpressekonferenz nach, inwiefern die Autoindustrie reagieren und helfen könne. Bisher sehe man dort das Angebot von Ausbildungsstellen für junge Flüchtlinge und die Schaffung von Arbeitsplätzen für Flüchtlinge vor. Das ist doch was.

 

Natürlich galt das Motto dem Auto als dem Verbindungsglied zwischen allen Menschen und Nationen, wobei dies nicht nur metaphorisch gemeint ist, sondern es in der Hauptsache um das Auto von morgen geht: „Denn der Megatrend des vernetzten und automatisierten Fahrens wird hier in Frankfurt für alle sichtbar, greifbar, erlebbar! Tatsächlich wird das intelligente, vernetzte Auto mit seiner Umwelt, mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren. „Es kann selbständig einparken, warnt frühzeitig vor Verkehrshindernissen, verhindert Unfälle. Einfach ausgedrückt: Autofahren wird in den kommenden Jahren noch sicherer und noch komfortabler.“, so Wissmann. Man ist sich auch sicher, daß man mit diesem Auto zum Umwelt- und Klimaschutz beitrage, denn unnötige Staus (was sind die nötigen?) werden vermieden und so gehen die C0 2-Emission weiter zurück.

 

Es werden also die beiden Instrumente Auto einerseits und Smartphone andererseits zu einer Einheit und das so vernetzte Auto eine mobile Kommunikationsplattform. Das war an uns bisher vorübergegangen, daß schon heute jeder vierte Neuwagen eine Internetverbindung hat, in zwei Jahren – so Wissmann – werden es 80 Prozent sein, so schnell entwickelt sich die Digitalisierung mit Riesenschritten. Natürlich führt dies zu einem anderen Ausstellungskonzept, denn es gibt mit der neuen NEW MOBILITY WORLD in Halle 3.1 und im Freigelände die Zusammenführung von Auto und spezieller Elektronik zum Selberausprobieren, bzw. Ausprobierenlassen. Dort steht und fährt die Automobilzukunft, wie die Macher meinen.

 

Allein in diesem Sektor gibt es 180 Aussteller und allein in Halle 3.1 sind 46 PKWs zu sehen wie Elektroserienfahrzeuge, aber auch Studienfahrzeuge und zum Thema finden 200 Veranstaltungen statt. Draußen kann man mit 12 Fahrzeugen fahren und selbst erproben, wie das Auto automatisch den Parkplatz findet, Hindernissen ausweicht und bremst, wenn plötzlich ein Fußgänger auftaucht. Mit einem Wort: hier wird die digitale Welt in den Dienst der realen gestellt.

 

In diesen Kontext gehört auch das Elektroauto und die Elektromobilität. Zwar wird der klassische Verbrennungsmotor seine Hauptrolle erst einmal weiterspielen, aber die anderen Rollen werden aufgewertet und zumindest tragende Nebenrollen werden.

 

Wie immer geht es in der Auftaktpressekonferenz wie iauf anderen Messen auch um Zahlen. Denn Ausstellerzahlen verraten vor allem im Vergleich mit gestern und vorgestern etwas über die Attraktivität und damit über den Erfolg einer Messe, noch ehe sie begonnen hat. Und da kann sich die IAA wahrlich nicht beschweren. Das Messegelände ist ausgebucht. Mehr geht also gar nicht, dabei erweitert sich die Frankfurter Messe ständig. Wie 2013 – daran denken, daß die IAA zweijährig ist – geht es um 230 00 Quadratmeter Ausstellungsfläche, was 33 Fußballfeldern entspricht. Das ist eine sinnliche Größe, die man sich räumlich vorstellen kann.

 

Mit 1 103 Ausstellern ist die höchste Ausstellerzahl seit 2000 erreicht, wobei 60 Prozent aus Deutschland und 40 Prozent aus dem Ausland kommen. Daß die IAA die Weltleitmesse ist, wußte man schon vorher, aber die Zahlen bestätigen dies eindrucksvoll. Dabei sind dann aber weitere Zahlen noch zu hinterfragen, was wir tun werden. Denn einerseits sind die ausländischen TOP-Länder, also die mit den meisten Ausstellern: China, Südkorea, Frankreich, Großbritannien und Italien, aber gleichzeitig entfallen von den 40 Prozent ausländischer Aussteller schon 37 Prozent allein auf Asien. Dann wären bei den verbliebenen 3 Prozent nicht nur die drei aufgeführten europäischen Länder, sondern auch alle weiteren aus Nord- und Südamerika, Australien, Afrika, sprich, daß von dort kaum jemand käme. Wir machen uns noch schlau, d.h. schlauer. Fortsetzung folgt

 

Foto:

VDA-Präsident Wissmann auf der Auftaktpressekonferenz am 14. September © iaa

 

www.iaa.de