66. IAA vom 17. bis 27. September auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 2

 

Hans Weißhaar

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Im ersten Artikel ging es um die Anzahl der Aussteller, die mit 1 103 eine beachtliche Zahl sind, von denen die 40 Prozent ausländischer Aussteller die Internationalisierung betonen. Hinter den 40 Prozent nun wieder verbergen sich 39 Nationen. Wenn man weiß, daß es 194 Staaten gibt, von denen sich also 39 beteiligen, denkt man, daß da noch viel zu machen sein sollte

 

Und wenn man weiß, daß die Buchmesse regelmäßig über 100 Nationen als Teilnehmer hat und auch die Konsumgütermessen hochprozentig arbeiten und auch einen weit höheren Ausländeranteil (bis 80Prozent) haben, dann weiß man, daß es wie mit den Äpfeln und den Birnen ist. Die lassen sich nicht vergleichen. Die Produktion von Büchern und Autos ebenfalls nicht. Für die Zukunft kann man erwarten, daß irgendwann in allen 194 Staaten Bücher geschrieben, Bücher verlegt, Bücher gelesen werden. Die Autofabrikation unterliegt ganz anderen Gesetzmäßigkeiten, erfordert auch enormes Kapital und hat natürlich auch damit zu tun, wie viele Menschen in einem Land ein Auto fahren. Je höher die Anzahl von Autos pro Bevölkerung ist, desto wahrscheinlicher werden auch die wirtschaftlichen Interessen, am Auto mitzuverdienen.

 

In Deutschland ist die Fahrzeugdichte enorm, was auch durch über 80 Millionen Einwohnern geschuldet ist. Bezieht man sie jedoch auf je 100 Einwohner bestimmter Länder, liegt Deutschland mit 52 Autos pro 100 Einwohner hinter der Spitze. Das heißt aber, eingerechnet aller Babys, Kinder, alter Menschen, die nicht mehr fahren dürfen, daß rund jeder Zweite in Deutschland ein Auto besitzt. Mehr als in Spanien, Frankreich und auch Japan, die auf 46 Autos pro 100 Einwohner kommen. Aber nicht nur die USA, Australien und Kanada bieten rund 74 Autos pro dieser 100 Einwohner auf, auch Italien (60) und Island (75!) sind hochgradig motorisiert. Das gilt aber z.B. nicht für Südkorea, wobei nebenbei widerlegt ist, daß die Autoproduktion in Ländern mit der Fahrzeugdichte korreliert.

 

Wichtig ist, daß die IAA ja nicht nur die Autos vorführt, wobei es immer um das Neue geht, sondern die gesamte Welt des Automobils im Blick hat. Präsident Wissmann spricht immer gerne von der Wertschöpfungskette. In Frankfurt sind 404 Zulieferer vertreten – davon 55 Prozent, also deutlich mehr, aus dem Ausland. Und es kommen „nahezu alle bedeutenden Automobilhersteller.“, laut Wissmann. Tja, welche wagen es, nicht zu kommen? Auf dieser IAA auf jeden Fall gibt es 219 Weltpremieren!! Das sind mit 60 Veranstaltungen 38 Prozent mehr als 2013! Eine enorme Steigerung. Und damit auch ein Ausweis dessen, daß es auf der IAA als Weltleitmesse für das Auto eigentlich nur um Innovationen geht. Mit den 219 Weltpremieren ist es nicht getan, es gibt auch ganze 27 Europapremieren und immerhin noch 33 Deutschlandpremieren.

 

Für die Kinder wird auch etwas getan. Denn von den Fachbesuchern muß man sich nicht mitgebrachte Kinder erwarten, aber ab dem Wochenende sollen die künftigen Kunden kommen und die haben Kinder, die sie nicht an der Garderobe abgeben können und wollen. Es gibt dafür das IAA-Kinderkino, und für die Sammler die Modellauto-Sammlerbörse Automania. Natürlich hat uns die Bezeichnung, die ja nichts anderes ausdrückt als die Manie rund ums Auto so begeistert, daß wir sie zur Überschrift machen: die Automanie.

 

Aber im Ernst, die IAA kommt ihrer Verpflichtung nach, sich auch um die Beschäftigten im Automobilbereich zu kümmern. In Halle 4.0 geht es ausschließlich um Karriere und berufliche Weiterentwicklung. Alleine 28 Fachveranstaltungen gibt es. Und dann kommen am 16. und 17. September die G7-Verkehrsminister zu einem Treffen auf der IAA. Sie erinnern sich, das sind als Einlader der bundesdeutsche Bayer Dobrindt als Verkehrsminister, der seine Amtskollegen aus Japan, USA, Kanada, Großbritannien, Italien und Frankreich begrüßt. Im Mittelpunkt des G7-Treffens steht das vernetzte und automatisierte Fahren sowie die Frage, welche Bedeutung diese Entwicklung für Politik und Wirtschaft hat. Fortsetzung folgt.

 

Info: Eröffnung der IAA am Donnerstag, 17. September

 

www.iaa.de