76. Frankfurter Buchmesse vom 14. bis 18. Oktober, Eröffnungspressekonferenz Teil 3

 

Hubertus von Bramnitz

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Internationale Andockstelle für alle, die sich mit Inhalten auseinandersetzen“ ist eine Selbstbeschreibung der Frankfurter Buchmesse, die in diesem Jahr politischer geworden ist als in den letzten Jahren und an damit an die Traditionen der Buchmessen im letzten Jahrhundert unter Peter Weidhaas anknüpft.

 

Zur Eröffnung präsentiert sich die 67. Frankfurter Buchmesse in zweierlei Hinsicht als Branchen-Netzwerk. Einerseits ist sie als weltweit größter Handelsplatz für Inhalte das relevanteste Business-to-Business-Netzwerk der Branche. Sie bringt die Beteiligten miteinander in Austausch: Internationaler Rechtehandel, Technologie trifft auf Content, klassische Verlage treffen auf Startups. Andererseits ist die Frankfurter Buchmesse internationale Andockstelle für alle, die sich mit Inhalten, Literatur und Storytelling auseinandersetzen, darüber diskutieren oder sogar streiten. Denn Publishing und Literatur waren schon immer auch Störenfriede, haben am vorherrschenden Konsens gerüttelt. „Literatur hat die Aufgabe Zustände zu benennen, scheinbare Selbstverständlichkeiten zur Diskussion zu stellen,“ so Buchmesse-Direktor Juergen Boos. „In unserem internationalen Netzwerk gilt im Übrigen die Regel: es gibt keine überlegenen Ideen, keine überlegene Kultur. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, den Respekt für das jeweils Andere herzustellen. Dies gilt für Autoren wie auch für Publisher.“

 

Organisatorisch findet sich der Netzwerkgedanke auch im neuen Messekonzept wieder: Die Welt des Publishing rückt – analog zum immer enger vernetzten Handel – auch in den Messehallen stärker zusammen. So wird die englischsprachige Welt näher an das räumliche Zentrum der Messe geholt. Jeder potentielle Geschäftsabschluss ist jetzt nur noch fünf Minuten Fußweg durch die Hallen entfernt. Das Konzept geht auf: Die Frankfurter Buchmesse wächst mit rund 7.200 Ausstellern aus 104 Ländern. Dazu kommen neue Angebote wie der Orbanism Space für digital getriebene Communities, die neue und internationale Gourmet Gallery oder der Handmade-Day für die Prosumenten der Do-It-Yourself-Community.

 

Das Näher-Aneinander-Rücken bedeutet aber auch: Die Buchmesse ist weltweiter Treffpunkt der Autoren, Journalisten, Kreativen und Kulturvermittler, die in von Extremismus geprägten Zeiten für eine besonnen geführte Diskussion stehen. An keinem Ort wird das besser sichtbar als im neu platzierten „Weltempfang“ in Halle 3.1. Der Themenschwerpunkt lautet dieses Jahr „Grenzverläufe“ und wurde bereits lange vor den Flüchtlingswellen im Sommer festgelegt. Dort finden interkulturelle Feminismus-Debatten, Panels mit Internet-Aktivisten und ein Kompendium politischer Autoren statt.

 

Info über das Unternehmen

 

Die Frankfurter Buchmesse ist mit 7.100 Ausstellern aus über 100 Ländern, rund 270.000 Besuchern, über 4.000 Veranstaltungen und rund 9.300 anwesenden akkreditierten Journalisten die größte Fachmesse für das internationale Publishing. Darüber hinaus ist sie ein branchenübergreifender Treffpunkt für Player aus der Filmwirtschaft und der Gamesbranche. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet seit 1976 der jährlich wechselnde Ehrengast, der dem Messepublikum auf vielfältige Weise seinen Buchmarkt, seine Literatur und Kultur präsentiert. Die Frankfurter Buchmesse organisiert die Beteiligung deutscher Verlage an rund 20 internationalen Buchmessen und veranstaltet ganzjährig Fachveranstaltungen in den wichtigen internationalen Märkten. Mit der Gründung des Frankfurt Book Fair Business Clubs bietet die Frankfurter Buchmesse Unternehmern, Verlegern, Gründern, Vordenkern, Experten und Visionären ideale Voraussetzungen für ihr Geschäft. Die Frankfurter Buchmesse ist ein Tochterunternehmen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. www.buchmesse.de