Westeuropa legt auch im Oktober zu. China und US-Markt mit zweistelligem Wachstum

 

Gerhard Wiedemann

 

Berlin (Weltexpresso) – Mit der großen Diskussion um Täuschung, Betrug und Verschleierung desselben durch den VW.Konzern glaubte man, daß das Auto insgesamt an Attraktivität verlieren könne. Im Gegenteil. Im Oktober erzielten die großen Automobilmärkte USA und China jeweils ein zweistelliges Wachstum.

 

Auch in Westeuropa legten die Pkw-Neuzulassungszahlen zu, allerdings mit geringerer Geschwindigkeit. Russland und Brasilien sind hingegen weiter im Rückwärtsgang.

 

In Westeuropa wuchsen die Pkw-Neuzulassungen im Oktober um gut 2 Prozent auf rund 1,1 Mio. Pkw. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieser Oktober einen Arbeitstag weniger hatte als im Vorjahr. In Italien stieg die Pkw-Nachfrage um knapp 9 Prozent, in Spanien um gut 5 Prozent. In Deutschland und Frankreich erhöhte sich das Marktvolumen im Oktober um jeweils 1 Prozent. Der Pkw-Markt in Großbritannien, der in den vergangenen dreieinhalb Jahren kontinuierlich zulegte und sich derzeit auf hohem Niveau befindet, verzeichnete im Oktober erstmals einen leichten Rückgang (-1 Prozent).

 

Auf den kleineren Märkten Westeuropas war das Wachstum lebhaft: In Irland (+27 Prozent), Portugal (+16 Prozent), Schweden (+12 Prozent) und den Niederlanden (+11 Prozent) erreichte der Pkw-Absatz im Oktober jeweils ein zweistelliges Plus. Insgesamt erhöhte sich der westeuropäische Markt in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres um 8 Prozent auf 11,1 Mio. Neufahrzeuge.

 

In den neuen EU-Ländern stiegen die Pkw-Neuzulassungen im Oktober um 6 Prozent auf 87.300 Neuwagen. Seit Januar wurden dort 828.200 Pkw neu angemeldet (+10 Prozent).

 

Der US-amerikanische Markt für Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) erreichte im Oktober mit gut 1,45 Mio. Einheiten erneut einen zweistelligen Zuwachs (+14 Prozent). Dies war der höchste Oktober-Wert seit dem Jahr 2001, wobei der vergangene Monat im Jahresvergleich einen Verkaufstag mehr aufwies. Der Absatz von Light Trucks stieg um knapp 22 Prozent auf 845.200 Einheiten, bei den Pkw betrug der Zuwachs 4 Prozent auf 601.300 Einheiten. In den ersten zehn Monaten erhöhten sich die gesamten US-Light-Vehicle-Verkäufe um fast 6 Prozent auf 14,4 Mio. Einheiten. Dabei gingen die Pkw-Verkäufe leicht um 1 Prozent zurück (6,4 Mio. Neuwagen), während der Light-Truck-Markt um 12 Prozent zulegte (8,1 Mio. Einheiten).

 

Der chinesische Pkw-Markt wuchs im Oktober zweistellig (+15 Prozent) auf rund 1,9 Mio. Einheiten. Das Wachstum wurde vor allem durch die Verkäufe von Neuwagen mit kleineren Motoren (bis zu 1,6 Liter Hubraum) getrieben, da seit Anfang Oktober diese steuerlich begünstigt werden. Seit Januar wurden knapp 15,6 Mio. Neufahrzeuge verkauft. Damit stieg der chinesische Markt gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 um fast 6 Prozent.

 

In Japan verringerten sich die Pkw-Neuzulassungen im Oktober um 4 Prozent auf 315.200 Einheiten. Im bisherigen Jahresverlauf sank das Marktvolumen um gut 10 Prozent auf knapp 3,6 Mio. Neuwagen.

 

In Indien erhöhten sich die Pkw-Verkäufe zweistellig und erreichten im Oktober ein Volumen von 268.600 Einheiten (+21 Prozent). Auch in den ersten zehn Monaten lag der indische Pkw-Markt deutlich über dem Vorjahresniveau: Der Neuwagenabsatz nahm um gut 7 Prozent auf 2,3 Mio. Einheiten zu.

 

Der russische Light-Vehicle-Markt befindet sich hingegen weiterhin im freien Fall: Im Oktober stürzte der Neuwagenabsatz um knapp 39 Prozent auf 130.000 Einheiten ab. Seit Januar gab der russische Markt um gut ein Drittel (-34 Prozent) nach und erreichte lediglich ein Absatzvolumen von etwas über 1,3 Mio. Light Vehicles.

 

Auch in Brasilien zeigten sich die Light-Vehicle-Neuzulassungen stark rückläufig: Im abgelaufenen Monat wurden mit 185.500 Einheiten über 36 Prozent weniger Neuwagen angemeldet als im Vorjahresmonat. Im bisherigen Jahresverlauf wurde mit knapp 2,1 Mio. Fahrzeugen das Vorjahrsniveau um 23 Prozent unterschritten.