Serie: Die Erlebnismesse rund ums Heimtier: MAINTIER 2012 vom 1. bis 3. Juni auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 2
Siegrid Püschel und Gerhard Wiedemann
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Frankfurt Messe bietet mit dieser Messe tatsächlich etwas für die Bewohner der MainRheinRegion. Der internationale Standort und die einzige deutsche Messe, die so richtig verdient, macht sich verdient um diejenigen, die entweder immer schon mit Tieren lebten oder auf dem Wege dazu sind, das Wagnis der Tierhaltung in Großstädten, aber auch auf dem Land einzugehen.
Für unsereinen, die in der Stadt Frankfurt schon als Kinder in einer Vierzimmerwohnung mit fünf Katzen aufwuchsen, ist das normal: Tiere in der Wohnung. Und das waren damals noch schwierigere Bedingungen als heute, als man auf Lunge- und andere Innereienkaufen angewiesen war – mein Gott, ließ die sich schwer schneiden und wie schnell 'duftete' sie – und als nicht Katzenstreu zu kaufen war, sondern man beim Schreiner Sägespäne holte. Das nur die Flüssigkei9t aufsog, den Geruch nicht. Lang vorbei. Dafür ist heute die Tierhaltung zwar sehr viel einfacher, aber auch teurer. Der nächste Schritt wird sein, auch für diejenigen möglich zu machen, mit Tieren zu leben, die sich das finanziell nicht leisten können.
In erster Linie wird es den Singlehaushalten zugeschrieben, daß Haustiere in Städten so zugenommen haben. Wenn es in Frankfurt mehr Alleinlebende gibt, als zusammen Lebende und diese vermehrt zwar ohne weiteren Menschen, aber mit Tieren leben, ist damit schon ein wichtiger Indikator genannt, warum das Thema Tiere immer wichtiger wird und warum die Information über die richtige Haltung nötig ist. Es sind aber auch vor allem Kinder, die sich Tiere wünschen und wenn es größere nicht sein können, dann auch mit Meerschweinchen und anderen Nagern zufrieden sind. Die Messe geht auf diese Bedürfnisse ein und hat deshalb ihre Tiermesse zur ERLEBNISMESSE gemacht.
Es geht also nicht nur um Kaufen und Verkaufen und um Tiere anschauen. Hier kann ein Kind solch ein Tier anfassen, kann sich über seine Lebensbedingungen orientieren und selber mitentscheiden. Weil sich auf der abgelaufenen lukullischen Genußmesse der Schaubauernhof so gut machte, wird es auch hier einen geben. Denn wo lernen Kinder heute noch ein Kalb, ein Schwein, ein Schaf oder eine Ziege in der Natur kennen? Überhaupt sind Kinder eine Zielgruppe, für die die Messe noch andere Angebote hat wie Spielelandschaft und die Rauminstallation WUNDERWELT.
Aber zurück zur Fragestellung, ob es weitere Gründe als das überwiegende Alleinleben für die Alten und das Familienleben für Kinder gibt, warum Menschen vermehrt mit Tieren zusammenleben wollen. Dafür spricht schon einmal die Statistik, die eindeutig sagt, daß Menschen, die mit Tieren leben, länger leben als diejenigen, die ohne Tiere leben. Tiere entspannen. Tiere geben vielen Menschen die Wärme, die sie von anderen nicht erhalten. Man muß aber gar nicht so sozial karitativ tun. Die Aufmerksamkeit von einem Tier zu erhalten, 'ausgewählt' zu werden, ja geliebt zu werden, muß gar nichts Kompensatorisches haben, sondern ist ein Lebenswert für sich. Also Tiere nützen dem Menschen auch dann, wenn es ihm sozial eh schon gut geht. Aber geht es ihm schlecht, kann ein Tier sozusagen einiges davon auffangen.
Man kann zudem vermuten, daß unsere Zeiten ein anderes Verhältnis zum Tier als Lebensbewohner dieser Erde entwickeln. Zum Naturschutz gehören auch der Respekt und das Einrichten von entsprechenden Lebensräumen für die Naturbewohner. Das ist das eine. Der Mensch macht sich zwar immer noch die Welt untertan, aber mit mehr Skrupeln und mehr Daseinsberechtigung für andere Lebewesen. Das andere wäre eine Zunahme von Vegetariern, also denjenigen, die bewußt auf Fleisch als Nahrungsmittel verzichten, einfach, weil sie nicht wollen, daß ihretwegen Tiere getötet werden.
Ob diese beiden Sachverhalte: mehr Tiere, weniger Fleischessen tatsächlich korrelieren, können nur Untersuchungen belegen. Was offensichtlich ist, das ist, daß das Tier einen höheren Stellenwert in der gesellschaftlichen Wirklichkeit einnimmt als früher. Denn schon immer gab es die Tierliebhaber und darunter auch diejenigen,die sich für ihre Tiere abstrampelten und auf manches verzichteten, damit es ihren Tieren gut ging. Wir würden uns für die nächste Messe einmal Statistiken zur – veränderten – Tierhaltung in Deutschland wünschen. Sowohl was die Anzahl der Tiere angeht, wie auch ihre Verteilung auf Stadt und Land, auf Ost und West und Nord und Süd, aber eben auch, auf Alt und Jung, Familien und Alleinlebende. Dann kann man weitersehen. Fortsetzung folgt.
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