Serie: Die Einkaufsmeile Zeil ist wieder die Nummer 1 in Deutschland, Teil 2
Manfred Schröder und Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Zeil ist auch dadurch begehbarer geworden, als man den Wildwuchs von Tischen und Bänken auf der schon seit Jahrzehnten verkehrsberuhigten Straße beschnitt und nun ästhetisch ansprechende Lokale mit Sommergärten zuließ, die sich auf der Strecke von Hauptwache bis Konstablerwache ausdehnen. Ziemlich militärisch in Frankfurt, wenn man erkennt, wie diese Wachen als Begriff und an der Hauptwache auch als Gebäude überlebt haben. Die Zeil geht übrigens gen Osten Richtung Zoo weiter, verändert dort aber ihr Gesicht in ein Billigheimerparadies, bzw. -schrottplatz.
Auf der Zeil haben viele Fachgeschäfte einpacken müssen, einige für immer. Stattdessen nimmt der Kleiderhandel wie in anderen Fußgängerzonen überhand. Aber es haben sich eben doch noch Restbestände der guten Sortierung der Waren erhalten, weshalb der Besuch der Zeil wieder zugenommen hat. Allerdings ist diese Meile unter grünen Bäumen auch ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene. Auch für Ältere, aber nicht soooo zahlreich.
Sanierungsbedürftig sind der Anfang und das Ende der Zeil. Die erhöhte Konstablerwache mit Wochenmarkt ist eine falsche Stadtplanungsentscheidung aus – buchstäblich – dem letzten Jahrhundert. Das gilt auch für die Hauptwache, die mit der U- und S-Bahn eine B-Ebene erhielt, die für sich funktioniert, aber für die Platzgestaltung ein ebenerdiges Loch bedeutet. Häßlich einfach. Das gilt auch für dieses schreckliche, Pavillon genannte städtische Unding zu Beginn der Zeil, das zwar inhaltlich sinnvoll der Information der Bevölkerung dient, aber die Zeil nachgerade abriegelt. Weg damit, bzw. woanders hin.
Kein Wunder, daß sich Markus Franz über die Nobilitierung der Zeil freut: „Die Anstrengungen der letzten Jahre zeigen jetzt ihre Wirkung. Wir haben sehr viel investiert, die Zeil zu einer attraktiven Einkaufsstraße zu entwickeln und die Investoren haben darauf positiv reagiert“, sagte der Stadtrat. Neben dem architektonisch hochwertigen Einkaufszentrum MyZeil führte Frank auch die neue Gestaltung der Fußgängerzone als Beispiele dafür an. Die ausgeglichene Struktur des Einzelhandels selbst sei Garant für die guten Entwicklungen. Frankfurt dürfe sich jedoch nicht darauf ausruhen und müsse stets das Ohr an neuen Trends und Entwicklungen im Einzelhandel haben, so der Wirtschaftsdezernent.