Eva Mittmann
Mannheim (Weltexpresso) - Als ich den Innenraum des Capitol kurz nach Beginn der Show betrete, wird großes Kino geboten – mitten im Quadrat. Extra für diese Veranstaltung wird nicht die große frontale Hauptbühne genutzt, sondern es wurde eine flache Bühne mitten in den Raum gebaut. So sind die Musiker viel dichter am Publikum und können sich diesem gleich nach drei Seiten zuwenden. Zu Anfang die Frage, wer zum ersten Mal im Capitol sei. Ich bin die Einzige, die sich meldet. Für die meisten Zuschauer scheint diese Veranstaltung schon zu einer festen Einrichtung zu gehören, die sie mit viel Vorfreude regelmäßig besuchen.
Konkurrenzlos sind sie beide auf der Bühne, denn jeder für sich ist ein eigener Typ. Sascha Krebs, könnte man vermuten, bedient in etwa das „Easy-Rider-Klischee“: lange Mähne, die gerne wild geschüttelt wird, muskulöse, tätowierte Arme, die im zweiten Set noch besser sichtbar werden, damit die Tattoos auch zur Geltung kommen. Der zweite Sascha hingegen eher so das Modell „perfekter Schwiegersohn“: Adrett frisierte blonde Haare, den durchtrainierten Körper in dezentes Jeansblau gekleidet. Doch dies alles ist bloß nettes Beiwerk und tritt vor dem Eigentlichen in den Hintergrund. Denn mühelos singen sie beide kraftvoll über mehrere Oktaven - und das mit Bravour! Nachdem sie mit ihren ersten Titeln das Publikum angewärmt haben, wird ihr Stargast Pete Lincoln (62) auf die Bühne gerufen. Der startet, als Mitglied der aktuellen Band „Sweet“, mit dem Oldie der ehemaligen Sweet-Formation „Love is like Oxygen“ durch. Das Publikum ist sofort begeistert.
Kein Wunder, denn auch seine Begleitband besteht ausnahmslos aus Vollprofis: Christof Brill (git), Stefan Engelmann (b), Martin Preiser (keys) und Rainer Dettling (dr). Sie sind „ein eingespieltes Team“, wie der Bassist betont. Der homogene, treibende Sound, den die Band schafft, gibt ein lebendiges Beispiel hierfür.
Dem Titel mit Pete Lincoln von „Sweet“ folgen noch weitere, wie „Fox on the run“ und „Ballroom Blitz“. Dies ist sicher auch den treuen Sweet-Fans geschuldet, die sich bestimmt extra heute Abend eingefunden haben. Sascha1 und Sascha2 werden nicht müde, zwischenzeitlich fetzige Songs zum
Zum Schluss Sascha1 zu Sascha 2: „Guck mal, du hast so geschwitzt, dass sich auf deinem Rücken Engelsflügel abgebildet haben.“ Wie wahr!
Ein wunderbarer Wohnzimmerabend.
Fotos:
© Eva Mittmann
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