Von Dvoraks "Neunter" bis zum Party-Hit "Hey Jude"
Notker Blechner
Frankfurt (Weltexpresso) - Klassik und Pop - passt das zusammen? Die "Night of the Proms" beweist alljährlich, dass diese ungewöhnliche Verbindung von zwei Musik-Genres funktioniert. In der Frankfurter Festhalle gastierte jüngst die Tour mit einer Mischung von Dvorak und Brian Ferry, Johann Strauß und Pointer Sisters.
Es beginnt fulminant klassisch - mit dem Adaggio aus Dvoraks "Neunter" Sinfonie. Dann bringt das Antwerp Philharmonic Orchestra mit "Mambo" aus Leonhard Bernsteins Musical "West Side Story" die Besucher in Stimmung. Alle rufen auf Kommando "Mambo".
Der Mann, der fünf Flöten bläst
Danach darf ein bisschen Klamauk erlaubt sein. Gabor Vosteen, "The Fluteman", schafft es, fünf Flöten gleichzeitig zu blasen - zwei mit dem Mund, zwei mit der Nase und eine mit dem Ohr. Das Publikum in der Frankfurter Festhalle ist verblüfft.
Das alles ist nur das Vorspiel für die Auftritte der Pop-Stars, die dann auf die Bühne treten. Als erster zeigt sich Tim Bendzko, der "nur mal kurz die Welt retten will". Besonders beliebt macht er sich mit einem Frauensong, der in Wirklichkeit für die ignoranten Männer bestimmt ist.
Richtig schnulzig wird es, als Songwriter Milow seine besten Hits trällert. Er fliegt auf eine kleine Bühne mitten in den Sitzreihen der Festhalle, von wo aus er mit seiner Gitarre das Liebeslied "You don't Know" spielt. Auch "Ayo Technology" und "Howling At the Moon" begeistern das Frankfurter Publikum. Ein Wunderkerzen-Reigen rundet seinen spektakulären Auftritt ab.
Bryan Ferry rockt mit Mundharmonika die Festhalle
Nach der (etwas langen) Pause kommt der Top-Star des Abends: Bryan Ferry. Der 73-Jährige zeigt, dass er nichts verlernt hat, und singt seine Welthits "Slave to Love", "Avalon" und "Jealous Gouy". Zu "Let's stick together" packt der amerikanische Pop-Barde noch seine Mundharmonika aus und spielt sie.
Da hat es selbst der legendäre John Miles mit seinem Dauerbrenner "Music was her first love" schwer, die Stimmung zu toppen. Irgendwie schafft es Miles aber doch. Der 69-jährige "Night of the Proms"-Veteran überrascht mit einer gefühlvollen Ballade "Wake me up" des im April 29-jährig verstorbenen Avicii. Danach bringt John Miles mit van Halens Erfolgshit "Jump" die Frankfurter Festhalle wieder in Tanz-Ekstase.
Party-Knüller mit den Pointer Sisters
Nach einem kurzen klassischen Intermezzo aus Pietro Mascagnis Oper "Cavalleria Rusticana" sorgen die Pointer Sisters für das stimmgewaltige Finale. Ihre Hits wie "I'm so Excited" reißen erneut das Publikum von den Sitzen. Jetzt ist Disco-Time. Schließlich trällern alle anwesenden Künstler den Beatles-Klassiker "Hey Jude". Viel zu früh - gegen 23 Uhr - endet die "Night of the Proms"...
Foto:
PointerSisters_NOT07077_©mTwo.Media_MarcMetzler
Info:
"Night of the Proms" NOTP
https://notp.com/deutschland/