Deutsche Oper am Rhein und Ballett am Rhein in Düsseldorf und Duisburg

 

 

Hubertus von Bramnitz

 

 

Bonn (Weltexpresso) – Sie erinnern sich, es geht bei der Deutschen Oper am Rhein, die das Ballett umfaßt, um die Opernhäuser der Städte Düsseldorf und Duisburg, deren lange erfolgreich Zusammenarbeit nur durch das letztjährige Bürgervotum der Duisburger aufrecht erhalten wurde. Für die Spielzeit 2013/14 sind nun drei Auftragskompositionen und 15 Premieren sowie 16 Wiederaufnahmen geplant.

 

Zusammen ergeben das über 300 Veranstaltungen in den beiden Städten. Die Premieren wiederum unterteilen sich in: zehn Opern- und fünf Ballettpremieren, darunter die Uraufführungen von drei Kompositionsaufträgen, 14 Wiederaufnahmen in der Oper und eine im Ballett sowie eine Reihe von Galaabenden und Sonderveranstaltungen mit insgesamt weit über 300 Terminen in Düsseldorf und Duisburg – das ist das beeindruckend vielfältige und künstlerisch anspruchsvolle Programm für die kommende Spielzeit 2013/14 der Deutschen Oper am Rhein und des Balletts am Rhein Düsseldorf Duisburg, das Generalintendant Prof. Christoph Meyer, Generalmusikdirektor

Axel Kober und Ballettdirektor Martin Schläpfer jetzt vorgestellt haben.

 

In der fünften Spielzeit unter ihrer künstlerischen Leitung setzen Meyer, Kober und Schläpfer auf Kontinuität und platzieren daneben einen außergewöhnlich deutlichen zeitgenössischen Akzent: Drei Kompositionsaufträge haben sie vergeben, um eine neue Oper, eine neue Kinderoper und ein neues Ballett zur Uraufführung zu bringen.

Der aus Duisburg stammende Komponist Hauke Berheide, Förderpreisträger des Landes NRW, schreibt mit „Der Troll“ seine erste Oper, das Libretto nach dem finnischen Roman „Troll. Eine Liebesgeschichte“ von Johanna Sinisalo stammt von Jan Kuhlbrodt. Für die Inszenierung konnte Gregor Horres gewonnen werden – am 20. Juni 2014 ist die Premiere im Theater Duisburg.

 

Mit der Familienoper „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“, die am 14. Februar 2014 im Theater Duisburg uraufgeführt und ab 27. Juni 2014 auch im Opernhaus Düsseldorf präsentiert wird, setzt die Deutsche Oper am Rhein ihre Serie der großen Opern für junges Publikum, die jährlich von rund 30.000 Besuchern begeistert gefeiert wird, erstmals mit einem Auftragswerk fort. Komponist ist der Berliner Marius Felix Lange, dessen „Schneewittchen“ 2011 mit großem Erfolg an der Oper Köln uraufgeführt wurde, Librettist ist der u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 preisgekrönte Düsseldorfer Kinderbuchautor und -illustrator Martin Baltscheit. Die Inszenierung übernimmt der beim Deutschen Filmpreis für den Kinderfilm „Wintertochter“ mit der Goldenen Lola ausgezeichnete Regisseur Johannes Schmid. Diese Produktion bildet den Auftakt zu einer Kooperation mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn, die in den folgenden Jahren mit weiteren neuen Kinderopern fortgesetzt wird.

 

Für Martin Schläpfer geht mit dem Auftragswerk „DEEP FIELD“ ein großer Wunsch in Erfüllung: Ein Tanzabend, der in intensiver Zusammenarbeit mit einem zeitgenössischen Komponisten entsteht. In Adriana Hölszky, einer der bekanntesten Komponistinnen unserer Zeit, hat er eine solche Partnerin gefunden – für diese besondere Uraufführung, die als Programm b.20 am 23. Mai im 2014 im Opernhaus Düsseldorf ihre Premiere feiert, schafft die Stuttgarter Künstlerin rosalie den Raum und die Kostüme.

 

2013 ist für die Oper ein Jahr der großen Jubiläen – neben den 200. Geburtstagen Richard Wagners und Giuseppe Verdis würdigt die Deutsche Oper am Rhein den britischen Komponisten Benjamin Britten, der am 22. November 100 Jahre alt geworden wäre, mit einem „Britten-Zyklus“: Im Oktober und November 2013 kommen in kurzer Folge Immo Karamans erfolgreiche Inszenierungen von „Peter Grimes“ (2009), „Billy Budd“ (2011) und „The Turn of the Screw“ (2012) zurück auf den Spielplan. Zum Abschluss der Britten-Reihe folgt am 14. Juni 2014 im Opernhaus Düsseldorf eine Neuproduktion: Immo Karaman inszeniert „Death in Venice“, Brittens Oper nach Thomas Manns „Der Tod in Venedig“.

 

Die Regisseurin Sabine Hartmannshenn, deren „Phaedra“ (Henze) und „The Rake’s Progress“ (Strawinsky) in den letzten Spielzeiten für viel Beifall von Publikum und Presse am Rhein sorgten, widmet sich im Jubiläumsjahr Richard Wagners „Lohengrin“. Generalmusikdirektor Axel Kober übernimmt für diese Neuproduktion die musikalische Leitung – am 18. Januar 2014 (Düsseldorf) und 24. Mai 2014 (Duisburg) sind die Premieren.

 

Zu Giuseppe Verdis Geburtstag kommt im Oktober 2013 „La traviata“ (die vom Weg Abgekommene) neu an den Rhein, zunächst nach Duisburg (8. Oktober), ab 22. Februar 2014 nach Düsseldorf. Die Inszenierung von Andreas Homoki, die bereits große Erfolge

feierte, wird in Kooperation mit dem Theater Bonn gezeigt. Verdis „Luisa Miller“, die bereits in der aktuellen Saison 2012/13 in der Regie von Carlos Wagner in Duisburg präsentiert wird, feiert am 28. September 2013 ihre Düsseldorfer Premiere.

 

Sie zählt zu den meistgespielten und am häufigsten inszenierten Opern der Welt: „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Auf der Suche nach einer neuen „Zauberflöte“ für die Deutsche Oper am Rhein entdeckte Christoph Meyer im November 2012 an der Komischen Oper Berlin eine Neuproduktion, die die Zuschauer sofort

magisch in ihren Bann schlägt. Es gelang dem Generalintendanten, diese inzwischen weltweit gefragte Inszenierung, die Barrie Kosky gemeinsam mit der britischen Theatergruppe „1927“ entwickelt hat, für die kommende Spielzeit – ab 13. Dezember 2013 – nach Duisburg zu holen, um sie mit dem Oper am Rhein-Ensemble bei 17 Aufführungen zu zeigen. Mit „Le nozze di Figaro“ in der Regie von Michael Hampe hat eine weitere Mozart-Oper Premiere: Ab 1. Februar 2014 ist die Produktion am Opernhaus Düsseldorf zu sehen.

 

Nach dem großen Erfolg mit Emmerich Kálmáns Operette „Die Csárdásfürstin“, die am 7. Dezember 2013 ihre Düsseldorfer Premiere feiern wird, hat Christoph Meyer dem andorranischen Regisseur Joan Anton Rechi die Neuinszenierung von Jules Massenets „Werther“ übergeben. Die Premiere der Oper nach Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ ist am 25. April 2014 im Opernhaus Düsseldorf.

 

Zwei neue abendfüllende Ballette von Martin Schläpfer

 

Nicht nur mit „DEEP FIELD“ in b.20 präsentiert Ballettdirektor und Chefchoreograph Martin Schläpfer in Zusammenarbeit mit der Komponistin Adriana Hölszky eine neue abendfüllende Choreographie: Mit „7“ in b.17 zeigt Schläpfer einen weiteren einteiligen Ballettabend – zu Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 7 e-Moll. Seine Partner bei der Erarbeitung dieser Uraufführung, mit der Schläpfer am 26. Oktober 2013 die Ballettsaison in Düsseldorf eröffnet, sind zum wiederholten Male der Bühnen- und Kostümbildner Florian Etti und der Dirigent Axel Kober.

 

Für Duisburg hat Martin Schläpfer mit b.18 einen neuen dreiteiligen Ballettabend zusammengestellt: Mit „Episodes“ setzt das Ballett am Rhein seine Auseinandersetzung mit George Balanchine fort und präsentiert eines der bedeutendsten Ballette des 20. Jahrhunderts, das für die Entwicklung des Tanzes zukunftsweisend war. 2009 wurde Martin Schläpfer zum ersten Mal mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet – für seine „Sinfonien“ zur Musik von Wilhelm Killmayer. Jetzt studiert er das Werk neu für b.18 ein. Zum Abschluss des Abends folgt die Uraufführung eines neuen Balletts von Nils Christe – für das Ballett am Rhein kreiert der bekannten Choreograph sein 80. Werk.

 

Eine weitere Uraufführung steht am Beginn des dreiteiligen Abends b.19, der am 30. März 2014 Premiere in Düsseldorf hat: Mit „Hidden Features“ stellt der junge Choreograph und Tänzer Antoine Jully seine dritte eigene Arbeit für das Ballett am Rhein vor. Als erste deutsche Compagnie präsentiert Martin Schläpfers Ensemble Merce Cunninghams „Scenario“. Für dieses ungewöhnliche Stück schuf die japanische Modedesignerin Rei Kawakubo faszinierende Kostüme, die für die Aufführungen am Rhein rekonstruiert werden. Hans van Manens „Große Fuge“ zur gleichnamigen Komposition von Ludwig van Betthoven beschließt b.19 – ein weiteres Meisterwerk des 20. Jahrhunderts.

 

Seine Duisburger Premiere feiert der dreiteilige Abend b.16, der am Ende der aktuellen Saison bereits in Düsseldorf erscheint, am 21. November 2013: Jerome Robbins‘ „Afternoon of a Faun“, Hans van Manens „Without Words“ und Martin Schläpfers Uraufführung „Nacht umstellt“ zu Musiken von Franz Schubert und Salvatore Sciarrino sind in der Saison 2013/14 in beiden Städten zu erleben. Ebenfalls in Düsseldorf und Duisburg kommt Martin Schläpfers 2012 mit dem Deutschen Theaterpreis DER

FAUST ausgezeichneter Abend b.09 – „Ein Deutsches Requiem“ als Wiederaufnahme zurück auf die Bühnen.

 

Das ausführliche Programm mit allen Premieren, Wiederaufnahmen und Sonderveranstaltungen für die Spielzeit 2013/14 der Deutschen Oper am Rhein und des Balletts am Rhein Düsseldorf Duisburg ist im neuen Spielzeitheft erschienen, das kostenlos in den Theatern und den Opernshops in beiden Städten erhältlich ist. Im Internet ist der komplette Spielplan unter www.operamrhein.de zu sehen – T