Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Wir möchten die Frauenmusikgeschichte sichtbar machen, Werke von Komponistinnen zur Aufführung bringen und weltweit Frauen und Institutionen aus Musik und Forschung miteinander vernetzen“, sagt Mary Ellen Kitchens, Vorstand des Internationalen Arbeitskreis Frau und Musik (IAK), Trägerverein des Archivs Frau und Musik (AFM). Beide entstanden 1979 durch die Suche nach Werken von Komponistinnen. Seitdem werden Schriftgut und Medien zu Frauen in der Musikgeschichte gesammelt und die Entwicklungen in diesem Forschungsbereich dokumentiert.
Über 1900 Komponistinnen aus der Zeit des 9. Jahrhunderts bis heute sind inzwischen in den Archivbeständen vertreten. Circa 26.000 Medieneinheiten sind im Onlinekatalog recherchierbar. In den Hoffmanns Höfen, Heinrich-Hoffmann-Straße 3, ist die Präsenzbibliothek allen Interessierten zugänglich. Dieses Jahr feiert das Archiv sein 40-jähriges Bestehen.
Als feierlicher Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltungen findet am Sonntag, 17. November, um 11 Uhr im Kaisersaal des Römers ein Festakt mit geladenen Gästen statt. Es sprechen neben dem IAK-Vorstand auch Rosemarie Heilig, Dezernentin für Umwelt und Frauen, und Staatssekretärin Ayse Asar vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Die Festrede hält die Musikwissenschaftlerin Prof. Eva Rieger, Mitbegründerin und ehemaliger Vorstand des AFM.
Um 14 Uhr lädt das Archiv alle Interessierten zu einem Konzert in die Aula der Hoffmanns Höfe mit anschließender Führung durch die Archivräume nebenan ein. Zu Ehren des 90. Geburtstags der Komponistin Siegrid Ernst, die selbst anwesend sein wird, singt die Mezzosopranistin Stefanie Golisch Ernsts „Spirale“. Außerdem tritt der Marburger Frauenchor unter Leitung von Mareike Hilbrig auf und die Cellistin Ulrike Schaeffer spielt mit der Pianistin Claudia Meinardus-Brehm die „Sonate D-Dur, Op. 17“ von Louise Adolpha Le Beau. Zudem gibt Birgit Kiupel in ihrem Film „Auf-Zeichnungen – Mit Zeichenstift im Konzert“ einen Einblick in ihre Skizzenbücher, in denen seit den 80er Jahren Frauen als Musikschaffende im Mittelpunkt stehen.
Bereits am Samstag, 16. November, um 14 Uhr sind Interessierte ins Archiv zu einer Vorstellung der aktuellen Projekte eingeladen. Um 17 Uhr führt Ulrike Kienzle durch die Ausstellung „Clara Schumann: Eine moderne Frau im Frankfurt des 19. Jahrhundert“ im Frankfurter Stadtarchiv. Die Teilnahme kostet fünf Euro, die Anmeldung ist unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.
Das Archiv und seine Projekte werden gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Kulturamt der Stadt Frankfurt, der Marianne Steegmann Foundation, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Frankfurter Stiftung maecenia und der Stadt Kassel.
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