Uraufführung von Markus Heitz, Michael Herberger und Xavier Naidoo am Staatstheater Darmstadt am 16. November, Teil 1/4

 

Claudia Schulmerich

 

Darmstadt (Weltexpresso) – Timm Thaler kennen viele Generationen. Das Staatstheater Darmstadt aber bringt die Geschichte des Jungen, der sein Lachen verkauft, auf die Bühne als Musical – als Welturaufführung! Das passiert auch nicht alle Tage und deshalb kündigen wir diese Aufführung vom 16. November um 19.30 an und werden am Sonntag auch den Premierenbericht liefern.

 

Dann wissen wir auch mehr darüber, wer nun wirklich auf die Idee kam, diesen rasanten Timm, der zuerst glaubt, ein gutes Geschäft zu machen, und erst, als er reich geworden ist, merkt, wie ihm sein Lachen fehlt und dann superschlau reagiert, wer also auf die Idee kam, ihn erstens auf die Bühne zu stellen und zweitens auch noch singen zu lassen. Nein, Xavier Naidoo singt nicht mit, hat aber bei den Liedtexten mitgewirkt, zusammen mit Markus Heitz, der das Libretto verfaßte, und hat zusammen mit Michael Herberger auch die Musik komponiert und alles, was wir bisher wissen, ist, daß es allen Beteiligten großen Spaß macht und es ganz schön dramatisch zugeht, aber das Lachen nicht vergessen wird.

 

Fangen wir von vorne an: Als der 1926 geborene James Krüss – übrigens auf der Insel Helgoland geboren, weit weg auf einer anderen Insel: Gran Canaria 1997 gestorben – seinen Roman TIMM THALER oder DAS VERKAUFTE LACHEN 1962 veröffentlichte, war er schon ein bekannter Kinderbuchautor. DER LEUCHTTURM AUF DEN HUMMERKLIPPEN war nicht sein erstes Buch, aber das, was ihn berühmt werden ließ. 1956 erschienen, hat er Ende der Siebziger Jahre die Hummerklippen wiederaufgenommen und noch mehrere Romane darüber geschrieben. Der Timm aber wurde über seine Buch hinaus deshalb so bekannt, weil es 1979 eine Fernsehserie dazu gab.

 

Mediengeschichtlich hat diese Serie deshalb Geschichte gemacht, weil sie die erste Weihnachtsserie war, die das ZDF in 13 Folgen produzierte. Allerdings wurde die Krüss'sche Geschichte dazu erweitert, überhaupt abgewandelt. Das Drehbuch des Musicals wiederum folgt dem Roman von James Krüss, den wir auch noch vorstellen wollen. In der Kurzfassung gilt, daß der 13jährige Timm wegen seines Lachens so gemocht wird, weil es eben wirklich glockenhell und unwiderstehlich ist. Ein gewisser Lefuet – Ananym heißt der gelehrte Begriff für solche Worte, die man rückwärts gelesen erst richtig versteht: Teufel also – will ihm sein Lachen abkaufen, aber Timm mag den Mann nicht. Wie recht hatte er, denn dieser hat die Finger im Spiel, als Timms Vater verunglückt, was im Zusammenhang mit den Spielschulden des Vaters nun Timm motiviert, sich auf den Handel einzulassen.

 

Aber welcher Handel? Was bekommt er denn für sein Lachen. Geld? Wie sonst. Iwoh. Viel raffinierter ist das Gegengut für das Lachen: Timm wird fähig, jede Wette dieser Welt gewinnen zu können. Das ist aber nur die Ausgangsposition für die eigentliche Geschichte, auf die wir auf der Bühne in Darmstadt gespannt sind und nicht alles verraten wollen, nur so viel, daß ohne Lachen das Leben keinen Spaß macht. Timm auf jeden Fall nicht. Und so versucht er, dem Lefuet, der auch in Darmstadt ein Baron ist, sein Lachen wieder abzuschwatzen, abzuhandeln, abzuwetten. Genau, im Wetten ist er ja Meister. Aber, was diesen teuflischen Baron angeht, mit den Ideen von Timm Thaler hat er auf jeden Fall nicht gerechnet.

 

Wir auf jeden Fall sind gespannt, wie die Inszenierung mit dem Problem umgeht, daß der kleine Junge wächst und älter wird, was alle anderen auch angeht. Und wie das sein wird, den Inhalt und die Dialoge als Liedtexte zu hören. Was uns an der Idee erst einmal grundsätzlich gefällt, ist, daß die Geschichte und darum auch das Musical für alle geeignet ist, also auch für Familien. Mehr am Sonntag.

 

Foto: Barbara Aumüller

 

 

INFO I:

 

Kooperation mit dem Stadttheater Brno (Brünn)

 

Musikalische Leitung Johannes Zimmermann | Inszenierung Stanislav Moša| Bühne und Kostüme

 

Christoph Weyers | Choreografie Aneta Majerová| Choreinstudierung Markus Baisch

 

Mit Benedikt Ivo/Timo Verse als Timm Thaler, Stephan Bootz/Franz Nagler als Baron, Bettina Meske/Stephanie Tschöppe als Karin Thaler, Karl Grunewald/David Pichlmaier als Felix Thaler Felix Thaler, Michèle Fichtner als Marie, Karl Grunewald/Alexander di Capri als Alexander, Elisabeth Sikora/Hannah Garner als Lilith

 

Premiere 16. November 2013 | 19.30 Uhr | Großes Haus

 

Weitere Vorstellungen 22. und 28. November 2013 | 19.30 Uhr | Großes Haus

 

Karten: Staatstheater Darmstadt | Karten-Telefon 06151-2811 600 | Kassen-Öffnungszeiten: Montag bis

Freitag 10 bis 18 Uhr | Samstag 10 bis 13 Uhr

 

www.staatstheater-darmstadt.de

 

 

INFO II:

 

 

James Krüss, Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen, Oetinger Verlag 2006, erstmals erschienen 1962

 

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INFO III:

 

Wir konnten die Premiere mit freundlicher Unterstützung des MARITIM Kongresshotel Darmstadt erleben. Beide Darmstädter MARITIMHOTELS bieten für Auswärtige ein TIMM THALER PAKET an. Für 149 Euro erhalten Sie neben der Eintrittskarte und der Übernachtung mit Frühstücksbuffet (sehr gut, finden wir!) , auch noch einen Vesperteller mit Odenwälder Spezialitäten und Wein aus der Region sowie einen Schlummertrunk in der Hotelbar und eine Flasche Wasser im Zimmer.

 

Buchbar sind noch folgende Termine: 28. November, 6. Dezember, 4. und 30. Januar

 

Telefon 06515 878-0 MARITIM Konferenzhotel

 

Telefon 05151-303-0 MARITIM Rhein Main Hotel