Peter Maffay und Band erhalten Musikpreis Foto Maik ReussFrankfurter Musikpreis 2020 nach Corona an PETER MAFFAY in der Frankfurter Paulskirche übergeben, Teil 2/4

Redaktion 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wenn man kein Käufer der Maffay-Alben ist und ihn besser als seine Musik kennt, dann ist man baff erstaunt, wenn die Redner an diesem Abend der Preisverleihung von seinen Verkaufszahlen sprechen:  Es gibt nur wenige Künstler in Deutschland und Europa, die sich in puncto Produktivität und Erfolg mit Peter Maffay messen lassen können. Zu seiner imposanten Bilanz gehören 21 Nummer-eins-Alben, weit über 50 Millionen verkaufte Tonträger und mehrere, stets ausverkaufte Tourneen. Einen großen Beitrag zu dieser in Deutschland einmaligen Erfolgsgeschichte leisteten seine Mitmusiker – die aus sieben Virtuosen bestehende Peter Maffay Band. Für sein Lebenswerk wurde Maffay am Freitag, 29. April, in der Paulskirche mit dem Frankfurter Musikpreis ausgezeichnet.
 
Peter Maffay, ist eigentlich auch als Erfolgsmodell eines Immigranten anzusehen.  Nur sprechen wir in diesem Fall der Übersiedelung der Familie -  siebenbürgisch-sächsischen Mutter und ungarndeutschen Vater im August 1963 von Rumänien nach Westdeutschland nach Bayern - von Rußland-, hier von Rumäniendeutschen. Aber auch dann gilt er als erfolgreiches Integrationsmodell. Nur merkt man das nicht, erinnert sich nicht, weil Peter Maffay schon so lange im Geschäft ist, genug musikalische Erfolge und Preise eingestrichen, nein, das klingt zu negativ, was wir nicht wollen, also Preise erhalten hat, das man glaubt, es gäbe ihn schon immer. 

Bereits als 21-Jähriger landete Maffay mit dem von Michael Kunze geschriebenen Song „Du“ seinen ersten Millionen-Seller. Trotz des überwältigenden Erfolges blieb der Musiker dem Genre „anspruchsvoller Schlager“ nicht treu. Im Gegenteil: Der aus dem rumänischen Braşov stammende, seit seinem 14. Lebensjahr in Deutschland lebende Künstler avancierte in seiner Karriere zu einem Stilgrenzen überwindenden Vollblutmusiker. Er hat Balladen genauso überzeugend im Repertoire wie harten Rock, Country, Folk, Worldmusic und – wie er mit seiner Erfindung, dem Drachen „Tabaluga“ bewies – Musik für die Ina Hartwig gratuliert Peter Maffay Foto Maik Reussganz Kleinen. Darüber hinaus gehört Maffay zu den Gründervätern des Erfolgsmodells „deutschsprachige Popmusik.“

Da galt es bei den Reden in der Paulskirche, die der Übergabe des Schecks über 15 000 Euro vorausgehen, gut hinzuhören. Als Hausherrin galt an diesem Abend die Frankfuter Kulturdezernentin, die den OB vertrat, und für die Stadt die Anwesenden begrüßte, in einer vollen und von Erwartung gefüllten Paulskirche.  Endlich wieder direkt und nicht digital! „Seit 40 Jahren werden mit dem Frankfurter Musikpreis hochgeschätzte Künstlerinnen und Künstler geehrt, deren Wirken für das nationale und internationale Musikleben von großer Bedeutung ist. Dazu zählt auch Peter Maffay mit seiner Band. Als Sänger, Komponist und Produzent hat Peter Maffay nicht nur den Weg für die deutschsprachige Rockmusik geebnet, sondern bis zum heutigen Tag mit seinen vielfältigen Musikproduktionen und Konzerten unzählige Menschen begeistert und damit das Musikgeschehen in Deutschland bereichert. Dies gilt gleichermaßen für die Mitglieder seiner Band, die mit ihrer künstlerischen Qualität seit Jahrzehnten nicht nur in der Peter Maffay Band, sondern auch in anderen Formationen sowie mit eigenen Projekten musikalische Zeichen setzen und damit auch international gefragt sind. Ich gratuliere zu dieser verdienten Auszeichnung“, sagte Kulturdezernentin.

Blick ins Publikum mit Detlef Braun Ina Hartwig Peter Maffay Foto Maik Reuss„Peter Maffay besitzt für die Messe Frankfurt eine besondere Bedeutung, denn wir durften während der vergangenen Jahrzehnte unzählige Performances dieses außergewöhnlichen Künstlers – wie zum Beispiel das großartige Tabaluga – in unserer Festhalle erleben. Und wir wünschen uns, dass er auch in Zukunft noch häufig zu uns nach Frankfurt kommt“, sagt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, auf dem Foto links ganz links, daneben Ina Hartwig und dann Peter Maffay.

Nicht nur als Künstler, auch als engagierter Stifter, hat sich Maffay deutschlandweit einen Namen gemacht: Seit Oktober 2021 fährt eine Tabaluga-Straßenbahn durch Frankfurt und macht auf die Arbeit der seit dem Jahr 2000 bestehenden Peter-Maffay-Stiftung aufmerksam, deren Vorsitzender Peter Maffay auch ist. Die Stiftungsarbeit richtet sich mit ihren vielfältigen Aktivitäten und Einrichtungen hauptsächlich an traumatisierte Kinder und Jugendliche, schwer und chronisch erkrankte Kinder und Kinder aus Krisenregionen.

PeterMaffay1Sein Schaffen würdigte der Laudator Udo Dahmen, Künstlerischer Direktor und Geschäftsführer der Popakademie Baden Württemberg. Aber die Lacher hatte zuvor Gerhard A, Meinl auf seiner Seite, der als Vorsitzender des Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller auch Mitgeldgeber und Preisauswähler ist. Er sprach erst vom erhabenen Gefühl der eigenen Wichtigkeit, die einen auf dem Podium der Paulskirche überkommt, worauf später der Preisträger Peter Maffay einging, daß es ihm genauso gehe und der Preis in dieser Umgebung noch bedeutender werde, bzw. man sich bedeutender, ja erhabener fühle. Meinl setzte dann noch eins drauf und man sollte diesen Mann, der als einziger von Anfang an dabei war bei dem Frankfurter Musikpreis entweder selbst einmal ehren, ihn aber auf jeden Fall zu einem Vortrag über das Geschehen hören. Schließlich wurden heute auch 40 Jahre des Frankfurter Musikpreises gefeiert, was zwar erwähnt wurde, aber natürlich angesichts des Rock-Spektakels unterging. 

Über den weiteren Ablauf und den Hintergrund des Frankfurter Musikpreises als Eröffnung der Musikmesse, die am 1.  März 2022 offiziell von der Messe Frankfurt beerdigt wurde, über die verbale Dankesrede von Peter Maffay und den musikalischen Dank informieren der vorangegangene und die nächsten Artikel.

Fotos: 
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©Stadt Frankfurt, Maik Reuss
4. Foto: ©Eva Mittmann