„Für eine Nacht voller Seligkeit“
Sabine Zoller
Bad Herrenalb (Weltexpresso) - Mit einem ebenso vielfältigen wie beeindruckenden Programm begeisterten die „Dresdner Salondamen“ mit ihren musikalischen Darbietungen im Nordschwarzwald. Mit Liedern und Klängen aus den 20-er bis 50-er Jahren des vorigen Jahrhunderts fesselten sie die Zuschauer im ausverkauften Königlichen Kurtheater in Bad Wildbad und zauberten für das Publikum „eine Nacht voller Seligkeit.“ Die Bravo-Rufe und Zugaben waren ein deutlicher Beweis für den Erfolg dieses außergewöhnlichen Abends.
Unter dem Motto "Für zwei Groschen Musik" eröffneten sie den Abend, inspiriert von Margot Hilscher, einer Filmdiva, die im letzten Jahrhundert beim ESC Eurovision Song Contest einen der vordersten Plätze erreichte. Nicht nur mit Witz und Charme, sondern auch mit einer beeindruckenden Vielseitigkeit und virtuosen Instrumentalbegleitung präsentierten sich die Dresdner Salondamen und boten in ihren historisch inspirierten Kostümen einen Abend voller Kunst und Unterhaltung.
Mit Susann Jacobi als Sängerin, die zudem als rhetorisches Überraschungspaket humorvoll durch den Abend führte, offerierten Franziska Graefe, Violine, Beate Hofmann, Cello und Kontrabass, Cécile Pfeiff, Klarinette und Saxophon mit Silke Krause am Flügel und Akkordeon ein eindrucksvolles Repertoire. Das Quartett, das sich selbst als „Damenkonsortium“ tituiert, zog das Publikum in seinen Bann und entführte es auf eine emotionale Reise, die den großen Diven des vorigen Jahrhunderts gewidmet war. Lieder wie "Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt," einst von Lillian Harvey gesungen, Schlager der Comedian Harmonists und Welthits von UFA-Star Zarah Leander ließen immer wieder Applaus aufbranden.
Selbst Marikka Röck, deren Name in der Welt des Showbusiness einen klangvollen Widerhall findet, wurde mit dem Schlager „Für eine Nacht voller Seligkeit“ beehrt. Die Sängerin, die einst die Herzen von Millionen eroberte, war nach Aussage von Thomas Käppler, Vorsitzender des FV Kurtheater Wildbad, im vorigen Jahrhundert persönlich als Star zu Gast im Kurtheater. Anerkennung und Applaus zollten auch die Gäste aus dem Elsass, die eigens für dieses Konzert angereist waren. "Die Damen sind genial. Wir haben sie schon in Rügen gehört und uns den Termin in Wildbad extra markiert, weil wir die Musik der Zwanziger einfach genial finden," schwärmten Martine Eich und Jürgen Drehmel, die dazu Brigitte und Marcel Neiss aus Hagenau zum Konzert eingeladen hatten. Die Zeiten mögen sich verändert haben, aber die Liebe für die Roaring Twenties bleibt bestehen. Lieder wie "Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben" oder "Haben Sie schon mal im Dunkeln geküsst" eroberten ebenso wie der Hit von Hildegard Knef, "Ich hab´ noch einen Koffer in Berlin", die Herzen der Zuschauer. Bravo-Rufe und Zugaben waren nach einem mitreißenden Auftritt selbstverständlich. "Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht…" erklang es, und das Publikum sang begeistert mit.
Fotos :
Dresdner Salondamen mit den Mitgliedern des Fördervereins vom Königlichen Kurtheater in Bad Wildbad
©Sabine Zoller