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Klassik im Kloster – Konzerte begeistern

Mortimer Marstrand

Bad Herrenalb (Weltexpresso). - Seit fast zwei Jahrzehnten erobert das von Sabine Zoller ins Leben gerufene Event "Klassik im Kloster" mit seinen Konzerten ein stetig wachsendes Publikum. Dies geschieht nicht nur durch das sorgfältig ausgewählte Programm, sondern auch durch die herausragenden Leistungen der Sängerinnen und Sänger – besonders dann, wenn es sich um junge Nachwuchstalente handelt, die, wie in diesem Jahr, mit außergewöhnlichen Leistungen brillieren. Ein beeindruckender Beweis dafür war die ausverkaufte Klosterkirche in Bad Herrenalb und die Beteiligung von 100 Nachwuchstalenten vom Helmholtz-Gymnasium in Karlsruhe.


Das Konzert präsentierte das Oberstufenorchester I des Helmholtz-Gymnasiums Karlsruhe unter der Leitung von Margit Binder gemeinsam mit dem Philharmonischen Chor unter der Leitung von Manuel Nonnenmann. Die Moderation übernahm wie gewohnt Sabine Zoller höchstpersönlich. Charmant führte die Initiatorin der Konzertserie durch die mittlerweile 55. Veranstaltung und entführte das Publikum auf eine Zeitreise durch drei Jahrhunderte Musikgeschichte.

c Klaus Eppele 231209 47 1Im Mittelpunkt standen nicht nur die Orte berühmter Komponisten, sondern auch das beeindruckende Zusammenspiel des Orchesters. Das Konzert eröffnete mit dem majestätisch-feierlichen ersten Satz aus Joseph Haydns Symphonie Nr. 104 in D-Dur. Von Johann David Heinichen, dem kurfürstlich-sächsischen Hofkapellmeister, erklang der Konzertsatz Vivace für Oboe, Violine, Streicher und Generalbass – ein Stück, das durch Klangvielfalt, Virtuosität und Farbenreichtum beeindruckte.

Die musikalische Reise führte von London und Dresden nach Italien, genauer gesagt nach Venedig, dem Geburtsort des bedeutendsten Violinisten des Barocks und römisch-katholischen Priesters, Antonio Vivaldi. Sein Name steht für den Inbegriff italienischer Konzertkunst, und auch in seinen geistlichen Werken findet sich derselbe schwungvolle, virtuose Stil. Das Gloria, das nach dem Tod des Komponisten fast zwei Jahrhunderte lang in Vergessenheit geraten war, gehört zu seinen bekanntesten geistlichen Werken.

c Klaus Eppele 231209 38 1Vivaldi präsentierte die ganze Bandbreite seiner Meisterschaft zwischen festlichen, erhabenen Ecksätzen und zarten, durchsichtig instrumentierten Solopassagen. Der Chor beeindruckte mit schönen Stimmen und gemeinsam mit dem Orchester wurden vier Sätze aus dem Gloria in D-Dur dargeboten. Ein weiteres Highlight war das Grave-Allegro moderato der Sinfonia aus dem Oratorium "Der Messias" von Georg Friedrich Händel.

Aus der Märchenoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck wurde das bewegende Stück zum Abendsegen in einer Fassung für Hornquartett präsentiert. Während "Maria durch ein Dornwald ging", "Stille Nacht", "Vom Himmel hoch" sowie "God Rest You Merry, Gentlemen" von Solisten und Chor das Publikum begeisterten, erhielt das Orchester wahre Beifallsstürme. Zum Abschluss erklangen die beiden Sätze "March" und "Danse Russe Trepak" aus der "Nussknacker Suite" von Peter Tschaikowsky. Als festlicher Höhepunkt beendete "Tollite hostias" aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns mit Chor und Orchester das festliche Konzertprogramm.



Fotos:
Ausverkauftes Klassik-im-Kloster-Konzert 
Chor, Orchester und die Initiatorin Sabine Zoller
©Klaus Eppele 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Musiker nahmen das Publikum mit auf eine Reise durch drei Jahrhunderte Musikgeschichte und zu den Orten berühmter Komponisten.