Der berühmte Geiger tritt am 5. April wieder in der Elbphilharmonie auf, Teil 1/2
Wolfgang Mielke
Hamburg (Weltexpresso) - "Concerts PAMPLONA" klingt nach feurigem Stierkampf! - Natürlich: auch Konzerte brauchen Feuer!, um wirkungsvoll und überhaupt hörenswert zu sein! - Aber die Beziehungen sind doch um einiges vielfältiger! - Jedes Jahr zwar findet vom 6. - 14. Juli in Pamplona das Stadtfest Sanfermines statt, benannt nach dem Patron der Diözese von Pamplona, dem Heiligen Firmin von Amiens (um 272 - um 303 n. Chr.); Firmin stammte aus Pamplona, das in der Antike noch Pompaelo, Pompelo oder Pompeiopolis hieß und um 74 v. Chr. von Pompejus (106 - 48 v. Chr.), dem Gegenspieler Caesars (100 - 44 v. Chr.) gegründet wurde.
Firmin soll ein erfolgreicher Prediger gewesen sein und wurde schließlich ein Märtyrer. Während der diokletianischen Christen-Verfolgungen zwischen 303 - 311 n. Chr. wurde auch Firmin Opfer: eingekerkert, gegeißelt und enthauptet! - in Ambianum, dem heutigen Amiens. Deshalb tragen alle Teilnehmer an der Fiesta ein rotes Halstuch. - Ernest Hemingway (1899 - 1961) machte mit seinem Roman "Fiesta" (1926) die Stierläufe und den Stierkampf in Pamplona weltbekannt. - Soweit die #feurige# Seite des Unternehmens.
Pamplona ist aber nicht nur mit den Stierläufen und -kämpfen verbunden, sondern auch mit dem 1622 heilig gesprochenen Ignatius von Loyola (1491 – 1566). - Und genau diese Beziehung führt direkt zu den "Concerts Pamplona". - Nach einigen Zwischenstationen des Dienstes schloss sich Ignatius dem Militär an, das ihn nachhaltig prägte. Dabei fiel vor allem sein Durchhalte-Wille auf, auch in aussichtslosen Situationen. So wurde er am 20.5.1521 bei der Verteidigung Pamplonas gegen französische Truppen so schwer verwundet, dass er sein Leben zu überdenken begann und sich der Religion zuwandte. Nach seiner Genesung im Kloster Montserrat verließ er, der als Ritter und Edelmann aufgenommen worden war, die Welt des Militärs als Bettler und Prediger. Seine Waffen ließ er am Altar der Klosterkirche zurück. - Obwohl er zum rechten christlichen Glauben gefunden hatte, geriet er mehrmals in Konflikte mit der spanischen Inquisition. So floh er nach Paris und beendete an der Sorbonne sein Studium. Dort gründete er am 15.8.1534, am Tag von Mariä Himmelfahrt, am Montmartre zusammen mit sechs Kommilitonen eine christliche Gemeinschaft, die sich ab 1539 die "Companía de Jesús" nannte. 1540 wurde diese Gründung der "Societas Jesu" durch Papst Paul III (1468 – 1549) legalisiert, doch zunächst auf 60 Mitglieder beschränkt.
1541 wurde Igantius von Loyola als erster Ordensgeneral eingesetzt. Der militärische Titel lässt auch erkennen, dass dieser Orden nach strengen, am Militär orientierten, Regeln geführt wurde. Die "Gesellschaft Jesu", woraus sich die Bezeichnung der "Jesuiten" ableitet, wurde zu einer Hauptwaffe der Gegenreformation, die starken Zulauf hatte. Die Beschränkung auf 60 Mitglieder wurde 1546 fallen gelassen. - Bei Ignatius von Loyolas Tod, am 31.7.1566 hatte die "Gesellschaft Jesu" etwa 1000 Mitglieder. - Es gibt auch, entgegen allen Klima-Jüngern, eine jahrhundertealte Bauernregel dieses Tages: #"So wie Ignaz stellt sich ein, wird der nächste Januar sein."#
II.
In Berlin gibt es, am südlichen Rand des Tiergartens, unweit der Botschaften von Japan und Italien, das Cansius-Kolleg, neben St. Blasius und Bonn eine von drei Jesuitenschulen in Deutschland, das auf christlich-humanistische Bildung ausgerichtet ist, die laut Presse-Meldungen Anfang der 1980er Jahre wohl noch etwas zu großzügig ausgelegt worden war. - Auf diese Schule gingen die beiden Brüder Lucas und David Stiff, die im Schulorchester Bratsche und Cello spielten. Nach seinem Abitur veranstaltete Lucas Stiff 2017 im Cansius-Kolleg mit Erfolg einige Schüler-Konzerte, damit Geld für neue Instrumente gesammelt werden konnte. 2018 wurde die Idee der Konzerte dann auf die Außenwelt übertragen. So entstand die Konzert-Agentur Concerts Pamplona, - die sich auf den Pamplona-Saal des Cansius-Kollegs bezieht und damit natürlich auch wieder auf Ignazius von Loyola. - Man kann das auf der Webseite der Agentur nachlesen.
Foto:
Pinchas Zukerman
©Paul Labelle