
Mortimer Marstrand
Bad Herrenalb (Weltexpresso) - Als musikalische Hommage an den 200. Geburtstag von Johann Strauss Sohn, dem unvergessenen Walzerkönig, gastierten acht Ausnahmemusiker des Schloss Schönbrunn Orchesters in der Klosterkirche von Bad Herrenalb. Anlass war das 60. Benefizkonzert von Gastgeberin Sabine Zoller, die in ihrer Konzertreihe "Klassik im Kloster" zu "Melodien im Dreivierteltakt" eingeladen hatte und damit zusätzlich einen ganz besonderen Dreiklang feierte: Seit zwanzig Jahren moderiert, organisiert und veranstaltet sie Konzerte im Nordschwarzwald und begeistert Jahr um Jahr ein stetig wachsendes Publikum.

Unter dem Namen Wiener Johann Strauss Virtuosi begeisterten die Solisten des Schloss Schönbrunn Orchesters das Publikum mit einem Programm, das so feinfühlig wie schwungvoll die goldene Ära der Wiener Musik aufleben ließ. Mit Leichtigkeit, Präzision und spürbarer Leidenschaft entführten die Virtuosen ihre Zuhörer in die glanzvolle Welt des alten Wien – mit beschwingter Tanzmusik, verspielten Polkas und den unsterblichen Walzermelodien, die Herz und Seele berühren. Die Musiker, die weltweit als Botschafter der Wiener Musiktradition gefeiert werden, präsentierten ein erlesenes Repertoire, das weit über die Werke der Strauss-Dynastie hinausging: Auch Kompositionen von Johannes Schrammel, Carl Michael Ziehrer und Franz Lehár fanden ihren Platz in einem Konzert voller Virtuosität, Eleganz und mitreißender Spielfreude – bejubelt von einem sichtlich begeisterten Publikum.20 Jahre Klassik im Kloster
Im Mittelpunkt dieses besonderen Jubiläumskonzertes stand Sabine Zoller. Der Gründerin der Konzertreihe gelingt es seit zwei Jahrzehnten eine beeindruckende musikalische Vielfalt nach in den Nordschwarzwald zu bringen. Künstlerinnen und Künstler aus 16 Nationen folgten in all den Jahren ihrer Einladung und machten die kleine Kurstadt zu einem Ort lebendiger Kultur und unvergesslicher musikalischer Sternstunden. Ein Kraftakt sondergleichen, wie ihn Andreas Lapp, Honorarkonsul der Republik Indien, in seiner Ansprache würdigte. In bewegenden Worten hob er das unermüdliche Engagement und die visionäre Kraft einer Frau hervor, die mit Herzblut und Hingabe nicht nur eine Konzertreihe aufgebaut, sondern auch das kulturelle Gesicht Bad Herrenalbs nachhaltig geprägt hat. Diese Wertschätzung teilte auch Bürgermeister Klaus Hoffmann in seiner Laudatio. Er dankte Sabine Zoller für ihren außergewöhnlichen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt – und dafür, dass sie mit ihrer Idee von Klassik im Kloster einen festen und strahlenden Platz im Herzen Bad Herrenalbs geschaffen hat.Kultur und Kulinarik
In der Konzertpause bot sich den Gästen ein weiteres, stimmungsvoll inszeniertes Zwischenspiel vor der Kloster-kirche: Bei strahlendem Sonnenschein bewirteten die Mitglieder des Bad Herrenalber Trachtenvereins das Publikum in festlicher Tracht und sorgten mit Herzlichkeit und Heimatverbundenheit für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre. Für den Anlass entsprechend gab es ein eigens dazu kreiertes Johann-Strauß-Eis, liebevoll komponiert von einem Eismeister aus der Kurstadt, der damit die Gäste bezauberte.Heimliche Hymne
Der zweite Teil des Konzerts entführte das Publikum in die faszinierende Klangwelt von Johann Strauss. Mit seinen weltbekannten Melodien voller Eleganz, Esprit und Lebensfreude. Darunter auch sein wohl berühmtestes Werk: der Donauwalzer, der als heimliche Hymne Österreichs in der Akustik der Klosterkirche eine nahezu magische Wirkung entfaltete. Zum fulminanten Finale des Jubiläumskonzertes stimmten die Wiener Johann Strauss Virtuosi in den Radetzky-Marsch ein – das mitreißende Werk von Johann Strauss Vater – und brachten damit die Klosterkirche zum Beben: Das Publikum klatschte nicht nur begeistert im Rhythmus, sondern erhob sich zu stehenden Ovationen und feierte ein Konzert, das noch lange nachklingen wird. Ein Abend voller Klang, Kultur und großer Emotion – unvergesslich für alle, die dabei sein durften.
Fotos:
Impressionen vom Konzert © Jan Walter
www.klassik-im-kloster.com