HfMDK-Dozenten präsentieren Werke von Prokofiev, Thompson, Britten, und Schönberg in Frankfurt

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Welexpresso) - Ein Stelldichein mit kammermusikalischen Raritäten in teilweise ungewöhnlichen Besetzungen geben sich Professoren der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) am 23. Oktober im Großen Saal der Hochschule.

 Angelika Merkle (Klavier), Laura Ruiz-Ferreres (Klarinette), Sophia Jaffé (Violine), Roland Glassl (Viola), Christoph Schmidt (Kontrabass), Jan Ickert (Violoncello) und Fabian Menzel (Oboe) präsentieren im Dozentenkonzert eher selten zu hörende Kompositionen von Sergej Prokofiev (1891-1953), Randall Thompson (1899-1984), Benjamin Britten (1913-1976) und Arnold Schönberg (1874-1951).

 

Aus dem Programm:

 

Benjamin Britten: ‚Phantasy‘ für Oboe , Violine , Viola und Cello

 

Der kaum zwanzigjährige Benjamin Britten komponierte das Phantasy-Quartett für Oboe und Streichtrio in einem Satz. Diese Form ist typisch für die »Fantasia«, eine englische Musikgattung des 17. Jahrhunderts, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Renaissance erfuhr. Das Werk verschaffte dem jungen Komponisten den Einstieg in seine internationale Karriere: Es wurde 1934 als englischer Beitrag für das Musikfest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Florenz ausgewählt.

 

 

Sergej Prokofiev: Ouvertüre über ‚Hebräische Themen‘

 

Es gab zwar ein umfangreiches jüdisches Repertoire für Sextett, aber kein einziges, das alle Musiker geleichermaßen in einer Komposition berücksichtigte. Prokoffievs Ouvertüre sollte das erste dieser Art für Klarinette, Streichquartett und Klavier in der Musikgeschichte werden. Die hebräischen Themen der Klezmer-Tradition prägen die Komposition deutlich, so dass sie mit ihrer Ambivalenz zwischen Lachen und Weinen tief berührt und Bilder der jüdischen Musik- und Lebenskultur aufscheinen lässt.

 

 

Sergej Prokofiev: Quintett op 39 für Oboe, Klarinette, Violine, Viola und Kontrabass

 

Das formal und musikalisch eigenwillige Quintett aus dem Jahr 1924 wurde im Auftrag einer Ballett-Truppe komponiert und zunächst auch szenisch aufgeführt. Prokoffiev ‚schildert‘ darin sechs Epioden aus dem Zirkusleben, mit denen die Truppe des Choreographen Boris Romanow des berühmten russischen Balletts 1925 höchst erfolgreich in Deutschland und Italien auf Tournee ging. 1927 folgte in Moskau die Uraufführung des Quintetts als Kammermusikwerk.

 

 

Randall Thompson: Suite für Oboe , Klarinette und Viola

 

Randall Thompson, ein amerikanischer Komponist, wurde vor allem bekannt für seine zahlreichen Chorwerke. Darüber hinaus komponierte er drei Sinfonien und verschiedene Streichquartette. Die fünfsätzige Suite aus dem Jahr 1940 zählt nicht nur durch ihre ungewöhnliche Besetzung zu einer seiner bedeutendsten Instrumentalkompositionen. Das musikalische Material ist von Amerikanischen Volksliedern abgeleitet und erinnert stilistisch an die Werke von Aaron Copland.

 

 

Arnold Schönberg: "Ein Stelldichein" (1904) für Oboe , Klarinette, Violine , Cello und Klavier

nach einem Gedicht von Richard Dehmel

Fünf Jahre nach seinem Streichsextett ‚Verklärte Nacht‘ schildert Schönberg in seinem Stück ‘Ein Stelldichein’ ein verliebtes Schäferstündchen zu nächtlicher Stunde. Wieder wählte er eine kammermusikalische Besetzung, ein Quintett aus Oboe, Klarinette, Violine, Cello und Klavier, und wieder diente ihm ein Gedicht des deutschen Dichters Richard Dehmel als Vorlage.

 

Mit dem noch tonalen, spätromantischen Quintettsatz verklingt das Konzert, in dem jede Komposition einen eigenen Duktus offenbart und erahnen lässt, welche Rolle ihr Schöpfer zukünftig in der Musikwelt einnehmen wird.

 

INFO:

HfMDK-Dozenten - Angelika Merkle (Klavier), Laura Ruiz-Ferreres (Klarinette), Sophia Jaffé (Violine), Roland Glassl (Viola), Christoph Schmidt (Kontrabass), Jan Ickert (Violoncello), Fabian Menzel (Oboe) - präsentieren Werke von Prokofiev, Thompson, Britten, und Schönberg am Donnerstag 23. Oktober 2014 in Frankfurt am Main 19.30 Uhr Großer Saal Eschersheimer Landstraße 29-39, 60322 Frankfurt am Main

 

Karten für das Dozentenkonzert sind erhältlich am Donnerstag 23. Oktober von 10 bis 18 Uhr im Künstlerischen Betriebsbüro (C 010, C 011) und ab einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse zu 6,-€ (4,-€ ermäßigt)