Internationaler Deutscher Pianistenpreis 2015 im Rahmen der Musikmesse Frankfurt, Teil 5

 

Claudia Schulmerich 

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Doch dafür sind noch nicht die Preisgelder von über 20 000 Euro vorgesehen, aber irgendwo fängt das Ganze ja an. Wolfram Schmitt-Leonardy sitzt an der Stelle, wo es nicht aufhört, aber den ersten Höhepunkt bildet. Er ist Vorsitzender der Jury und ansonsten an der Hochschule für Musik in München zu Hause.

 

Die Frage vom Moderator Andreas Bomba, was Wettbewerbe vermögen, sei schwierig, denn es ist nicht allgemein zu beantworten. Es mißt sich an dem, was in den einzelnen Ländern geboten wird. Genauso wichtig, oder eigentlich das Wichtigste ist, sich in diesem Umfeld eines öffentlichen Wettbewerbs bewähren zu können. So kann auch die Frage, ob die für Samstag geplante Wettbewerbssituation, wo am Morgen um 9 Uhr in der Staatskanzlei in Wiesbaden die vier Finalisten beginnen,die ab 19 Uhr am Abend in der Alten Oper ihr Konzert geben, nicht überfordere, zweigleisig beantwortet werden.

 

In der Tat ist das eine große Anstrengung. Andererseits entspricht dies der Lebens-und Berufssituation der Pianisten, die durch die Welt gondeln, denn die großen Auftritte setzen oft weite Reisen voraus und nicht immer ist genug Zeit, sich von der Reise zu regenerieren und zu einem ausgeruhten Auftritt am Abend. Mag auch sein, daß dies der eine anders, also besser verkraftet als der andere. Er selbst berichtet aus seiner Praxis, dernach er bei zwei Konzerten an einem Tag jedesmal beim zweiten wesentlich entspannter gewesen sei. Auch besser (?) gewesen, trauten wir uns nicht zu fragen.

 

Auf dem Podium saß mit Matthias Moosdorf auch ein Musiker, Cellist, der am Samstagabend im Mozartsaal aufspielt. Er ist Mitglied des seit 25 Jahren zusammenspielenden Leipziger Streichquartetts, die mit Mitgliedern des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters unter der Leitung von Reinhard Seehafer – er ist auch einer der 12 Juroren – das Orchester bilden, das sich mutig einer ungewöhnlichen Situation stellt. Das wird insofern eine anspruchsvolle Sache am Samstag, als ja erst nach dem Samstagmorgen feststeht, welcher der Pianisten am Abend auftritt und welches Klavierstück also als Finalkonzert gespielt wird.

 

Die Erfahrung der Musiker birgt aber für die Qualität des Konzerts. Ein Bewährter wird allerdings fehlen. An uns war das vorbeigegangen, die Sensationspresse hatte es aber beschäftigt. Denn mit Stefan Arzberger, 1. Violine, konnte einer des Leipziger Quartetts nicht nach Hause reisen: er wird in New York wegen undurchsichtiger Dinge festgehalten. Eigentlich kannte man das Festhalten im Bereich der Kunst eher von WALLY, dem wunderschönen Bild von Egon Schiele, das seine damalige Gefährtin darstellt, das in New York wegen ungeklärter Besitzverhältnisse beschlagnahmt wurde und sieben Jahre warten mußte, bis es im Triumphzug nach Wien zurückkehrte, weil der damals noch lebende Gründer des Leopoldmuseums es erneut gekauft hatte.

 

So teuer wird hoffentlich nicht werden. Aber die Geschichte ist wie den Bunten Blättern entnommen, denn nach dem Konzert trank dieser Violinist einen an der Bar. In seinem Getränk war etwas, was nicht hineingehörte und was man per Blutuntersuchung auch bestimmen kann. Auf jeden Fall ging er k.o. und nun wird ihm unterstellt, er habe eine Frau angefaßt. Ein weiteres Feld, nichts Genaues weiß man nicht. Auf jeden Fall ist der Hinweis von Moorsdorf, daß ihr Erster Geiger Stefan Arzberger schon 42 Jahre lang im Ausland unterwegs war, ohne je aufgefallen zu sein, schon ein wichtiges Indiz.

 

Was es nicht alles gibt! Und sehr unangenehm für den Betroffenen. Das war aber nicht der Schluß, denn wichtig ist auch, in welcher Reihenfolge die Wettbewerber, die fast alle bei der Pressekonferenz anwesend waren, ihr Klavierspiel durchführen. Dafür gibt es das Losverfahren, das festlegte:

 

  1. Andrew Tyson

  2. Georgy Tchaidze

  3. Alexander Yakovlev

  4. Maria Mazo

  5. Irene Veneziano

  6. Andrejs Osokins

  7. AlexanderLubyantsev

  8. Francois Dumont

  9. Yekwon Sunwoo

 

 

Mehr dann beim Abschlußkonzert in der Alten Oper Frankfurt am Samstag, 18. April ,

19 Uhr