Zum Auftakt der Musikmessen die bunte und laute Verleihung der Preise für die Musikmacher, die LEA-Awards am 4. April in der Frankfurter Festhalle, Teil 4

 

Eike Holly

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – „Wir wollen mit der Vergabe des Deutschen Live Entertainment-Preises nicht nur für einen kurzen Moment diejenigen ins Rampenlicht rücken, denen über 120 Millionen Veranstaltungsbesucher jährlich erhebliche Beträge anvertrauen, sondern vor allem auch die Vielfalt und den Facettenreichtum des Veranstaltungsgeschäfts veranschaulichen“, erklärte Jens Michow.

 

Er ist wie erwähnt Präsident des Bundesverbandes der Veranstaltungswirtschaft (bdv) und Produzent der LEA-Gala, der zudem auf das hohe wirtschaftliche Potenzial von Konzert- und Showveranstaltungen hinwies. „Obwohl die Veranstaltungswirtschaft eine Spitzenposition unter den deutschen Medienmärkten einnimmt, wird sie bislang in ihrer gesamtwirtschaftlichen Bedeutung weniger stark wahrgenommen als andere Medienzweige. Allein die durch Musikveranstaltungen induzierten Ausgaben im Tourismus summieren sich auf rund fünf Milliarden Euro pro Jahr.“

 

 

Abwechslungsreiches Programm mit Santiano, Symphonic Metal und BAP

 

Die Zuschauer in der Frankfurter Festhalle sahen bei der LEA-Gala 2016 eine Show der

Extraklasse. Mit mehr als 250 Tonnen Equipment hatte der Technik-Partner und Namenssponsor PRG (Production Resource Group) die Veranstaltung ausgestattet. Unter anderem sorgten mehr als 1.000 Scheinwerfer und insgesamt acht LED-Screens für eine opulente Kulisse, die von Jerry Appelt, dem gefragtesten Lichtdesigner Deutschlands (u. a. Eurovision Song Contest, Wacken Open Air), gestaltet wurde. Auf der Bühne standen im hochkarätig besetzten Live-Musik-Programm der Gala unter anderem Niedeckens BAP, Santiano, Glasperlenspiel, Sophie Hunger und die Symphonic-Metal-Newcomer Beyond the Black. Ausschließlich für den LEA aus Kuba eingeflogen waren zwölf Artisten des Circo National de Cuba, die Auszüge aus der Show „Havana Nights“ boten.

 

 

Superstar Helene Fischer als Laudatorin und Preisträgerin

 

Namhafte Laudatoren überreichten beim LEA 2016 die begehrten Trophäen und stellten sich unterhaltsamen Kurzinterviews mit dem TV-Journalisten Ingo Nommsen, der die Gala in diesem Jahr zum fünften Mal moderierte. Er begrüßte unter anderem Helene Fischer, die mit ihrer Arena-Tournee zusammen mit ihrem Veranstalter Dieter Semmelmann und Manager Uwe Kanthak auch zu den Preisträgern des Abends gehörte. Udo Lindenberg nahm zusammen mit seinem Manager und Veranstalter ‚Balou‘ Temme den Preis der Jury entgegen. Ebenfalls als Laudatoren traten der Musical-Star Alexander Klaws, die ehemalige Rosenstolz-Sängerin AnNa R. mit ihrer neuen Band Gleis 8, der Hamburger Kult-Entertainer Lotto King Karl, die britischen New-Wave-Größen Orchestral Manoeuvres in the Dark und Schlager-Ikone Roland Kaiser auf.

 

 

Zwei Auszeichnungen für Semmel Concerts

 

Neben Deutschland standen in diesem Jahr erstmals auch die Nachbarländer Österreich und Schweiz im Fokus der 24-köpfigen LEA-Jury, die sich aus Medienvertretern und Branchen-Praktikern zusammensetzt. Nachdem die LEA-Verantwortlichen bereits im Vorfeld der Gala die Auszeichnung in der Kategorie Künstler-/Nachwuchsförderung des Jahres an das Projekt „Klasse! Wir singen“ vergeben hatten, konnten am Abend in der Frankfurter Festhalle 13 weitere Preisträger die begehrten Trophäen in Empfang nehmen.

 

Zum großen Gewinner avancierte dabei die Bayreuther Agentur Semmel Concerts, die gleich zwei Mal mit dem LEA geehrt wurde. In der Kategorie Arena-/Stadion-Tour des Jahres erhielten Geschäftsführer Dieter Semmelmann und sein Team, zusammen mit der Künstlerin selbst und ihrem Manager Uwe Kanthak, die Auszeichnung für die überaus erfolgreiche „Farbenspiel“-Konzertreise von Helene Fischer, die im vergangenen Jahr mehr als 850.000 Besucher in die Stadien gelockt hatte. Erstmals ging auch der LEA für den Veranstalter des Jahres an Semmel Concerts. Das Unternehmen von Dieter Semmelmann ist mit mehr als 100 Mitarbeitern an sieben Standorten und jährlich über 1.000 Veranstaltungen in den vergangenen Jahren zu einem der bedeutendsten Veranstaltungsunternehmen des Landes avanciert. United Promoters musste sich in der Arena-/Stadion-Kategorie mit der „Rock or Bust“-Tournee von AC/DC zwar Helene Fischer geschlagen geben, konnte aber für eine Show der australischen Hard Rocker den LEA für das Konzert des Jahres in Empfang nehmen. Gemeinsam mit der Wiener LS Konzertagentur präsentierte der Münchner Veranstalter AC/DC auf dem Red Bull Ring in Spielberg und schrieb damit österreichische Konzertgeschichte: Mehr als 100.000 Fans sorgten für einen Besucherrekord.

 

 

Hamburg setzt die Akzente

 

Viel Grund zum Jubeln gab es beim LEA 2016 auch für die Vertreter der Hamburger Musik- und Veranstaltungsszene. Gleich vier Preise gingen in die Hansestadt. In der Kategorie Halle/Arena des Jahres, in der diesmal kleine Open-Air-Spielstätten im Fokus standen, setzte sich die Karsten Jahnke Konzertdirektion mit ihren Sommer-Veranstaltungen im Hamburger Stadtpark durch, als Club des Jahres wählte die LEA-Jury die Große Freiheit 36 aus, die im vergangenen Jahr ihr 30. Jubiläum feiern konnte. Die Auszeichnung für die Show des Jahres erhielt „Disneys Aladdin – Das Musical“. Stage Entertainment hat die Musical-Adaption des Disney-Zeichentrickfilms in der Neuen Flora in Hamburg auf die Bühne gebracht. Auch der Künstlermanager/-agent des Jahres kommt aus der Hansestadt: Nicolas Grundel von Hamburg Artist Management wurde für seine Arbeit mit Johannes Oerding geehrt.

 

 

P.S.: Nicht weiter erwähnen wollen wir Udo Lindenberg, der in unseren Augen einen Fauxpas beging. Er, der unter der ehemaligen Oberbürgermeisterin der Stadt sogar den hoch dotierten Frankfurter Musikpreis erhielt, tat im Abspann des aBends so, als ob er den jetzigen OB der Stadt Frankfurt, der ja zuvor gesprochen hatte, nicht so genau mit Namen kennte. Peter Feldmann wurde zu etwas ganz anderem, das rief zwar Lacher hervor, aber so manchem blieb das Lachen im Halse stecken, denn es gibt eine allgemeine Übereinkunft im Lande: treibe niemals mit Namen der Menschen Spott. Und schon gar nicht Hohn. War mies, Udo Lindenberg.

 

Foto. Schlußbild aller Ausgezeichneten und auftretenden Künstler