Musikpädagogisches Projekt - am Donnerstag und Freitag, den 12. und 13. Januar 2017

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Etwa 300 Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt-Höchst und dem westlichen Umland sowie eine Gruppe von „Joblingen“ und einigen Flüchtlingen werden am 12. und 13. Januar im Bolongaropalast in Frankfurt-Höchst an dem musikpädagogischen Projekt „Die Kunst der Stunde“ teilnehmen. In einem besonderen und geschützten Rahmen werden sie dort spielerisch intensive Erfahrungen mit Musik in Verbindung mit anderen Kunstformen machen.


Eingeladen dazu wurden sie von 15 Studierenden der Lehrämter Musik sowie des Master Musikpädagogik der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) sowie von acht Musiklehramtsstudierenden des Instituts für Musik der Universität Kassel, die unter der Leitung ihres Dozenten Volker Schindel folgende sechs „Aktionsräume für Musik“ vorbereitet und als Spielwiesen für die kreative Begegnung mit klassisch-moderner Musik inszeniert haben:


-     SPRACHSPIELE (Kreatives Schreiben zur Musik),

-       BEWEGEN (Mit dem Körper hören),

-       -MUSIZIEREN (Improvisatorische Gestaltungen),

-       MALEN (Musik zwischen Ohr und Hand und Auge),

-       DARSTELLEN (Musik in Szene gesetzt),

-       SPURENSUCHEN (Der Umweg als Ziel).


Die Schülerinnen und Schüler haben dabei die Möglichkeit, sich nach dem kurzen Kennenlernen aller Räume für einen dieser Räume zu entscheiden.

Das Projekt ist auch in Schulräumen denkbar und möglich, kann aber seinen besonderen Reiz erst durch einen externen Ort mit ganz anderer Atmosphäre entfalten. Aufgrund der anstehenden Sanierung des Bolongaropalasts konnte das Projektteam dabei die „Gunst der Stunde“ nutzen, dass aufgrund der unmittelbar bevorstehenden Sanierung im Palast für kurze Zeit die Räume weitgehend leer stehen und dennoch die Bauarbeiten noch nicht begonnen haben.

Konkret nehmen am 12. Januar zwei siebte und eine sechste Klasse der Weingartenschule in Kriftel sowie am Nachmittag drei achte Klassen des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums in Flörsheim an dem Projekt teil. Am 13. Januar folgen dann drei neunte Klassen der Leibnizschule in Frankfurt-Höchst sowie am Nachmittag eine Gruppe von 18- bis 25-jährigen „Joblingen“ aus Frankfurt sowie eine Flüchtlingsgruppe aus Bensheim, die für jeweils drei Stunden in den Räumen arbeiten werden.


Das Konzept „Die Kunst der Stunde“ wurde von einer Projektgruppe im Umfeld der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien in den 1990er Jahren außerhalb der Schule entworfen, um in den schulischen Unterricht hineinzuwirken. Erklärtes Ziel war es, ein innovatives Format für die lebendige Begegnung mit klassischer bzw. zeitgenössischer Musik zu entwickeln.

Es zielt auf intensive (ästhetische) Erfahrungen in einem ganz besonderen Rahmen ab, die den jungen Menschen Türen und Ohren öffnen mögen für musikalische Welten und eigene kreative Potenziale, die ihnen bislang eher verschlossen oder verborgen blieben.


Nach einer Seminarkooperation von Volker Schindel mit den zwei Dozentenkolleginnen Christiana Voss und Prof. Dr. Verena Freytag und deren Studierendengruppen am Institut für Musik der Universität Kassel im letzten Sommersemester findet im aktuellen Wintersemester das fachübergreifende musikpädagogische Seminar an der HfMDK Frankfurt statt und es kommt nunmehr zu der Zusammenführung der Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit dem Konzept in der Projektdurchführung mit vielen jungen Menschen im Bolongaropalast.

Das Projekt ist damit ein weiterer Schritt bei dem erklärten Ziel, den Ort zu einem „Bürgerpalast“ zu machen, in dessen Zentrum die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur steht.

 

Foto: Der Bolongaropalast in Frankfurt Höchst (c) frankfurt-tourismus.de

Info:
 
Das Projekt wird gefördert durch die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main sowie durch die „con moto foundation“ in Kooperation mit dem „Kultur- und Museumsverein Bolongaro e.V.“ und der Stadt Frankfurt / Verwaltungsstelle Höchst.