„Grupotel Natur“ gewährt seinen Gästen Einblicke in die Welt des Weins
Sibylla von Suden
Palma (Weltexpresso) – Auf Mallorca gibt es sozusagen nichts, was es nicht gibt. Und es gibt tausend Gründe, diese Lieblingsinsel der Deutschen zu besuchen. Die dortigen Hotels – meist Ketten – haben viele Ideen, wie sie den Aufenthalt interessant machen und zum Wiederkommen reizen. Dabei ist der Wein nicht nur zum Trinken da.
Den mallorquinischen Winzern nämlich bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen oder sogar bei der Traubenernte mitzuhelfen – das ermöglichen die Grupotel Hotels & Resorts ihren Gästen. Das vinophile Aktiv-Programm von „Grupotel Natur“ umfasst Weinberg-Begehungen und lädt ein zu Degustationen in traditionsreichen Bodegas. Meist sind die Besuche der Anbaugebiete mit Wanderungen durch die unberührte Natur verbunden und lohnen sich daher nicht nur für Connaisseure. Vielmehr geht es wie bei allen „Grupotel Natur“-Ausflügen darum, Mallorcas unbekannte Seiten mit allen Sinnen zu erleben. www.grupotel.com, www.grupotelnatur.com
Wein im Höhenrausch
Auf einem Plateau in einer Höhe von 400 Metern, im Herzen des Tramuntana-Gebirges, reifen weiße und rote Traubensorten. 57 Teilhaber betreiben das höchstgelegene Weingut Mallorcas, die Finca Mortitx, deren Weinen aufgrund des besonderen Mikroklimas ein einzigartiger Geschmack nachgesagt wird. Die von „Grupotel Natur“ angebotene Exkursion dorthin richtet sich an trittsichere Weinliebhaber. Denn zunächst gilt es, die steile Schlucht von Mortitx zu durchqueren. Zur Belohnung tafeln die Teilnehmer anschließend im Schatten alter Steineichen und kosten den Wein. Der Preis für einen fünf- bis sechsstündigen Ausflug inklusive Transfer, Picknick und Weinverkostung beträgt 55 Euro pro Person.
Banyalbufar und das Aroma von Sonne und Meer
Banyalbufar, ein kleines Dörfchen an der Sierra Tramuntana, liegt im Nordwesten Mallorcas. Schon zur maurischen Zeit bewuchsen Rebstöcke die terrassierten Hänge. Zwar war der Alkoholgenuss damals aus religiösen Gründen untersagt, zum Verzehr wurden die Trauben aber kultiviert. Nach der katalanischen Eroberung Mallorcas im Jahr 1229 wurde wieder Wein gekeltert. Bis ins 19. Jahrhundert: Dann vernichtete die Reblausplage auch dort die örtlichen Pflanzen. Heute lockt der Weinkeller Son Vives viele Weinliebhaber nach Banyalbufar. Probierenswert: Die historische Sorte Malvasier, die hier schon vor Jahrhunderten angebaut wurde. Eine Wanderung mit „Grupotel Natur“ führt entlang des „Cami des Pescadors“ über Port des Canonge nach Banyalbufar und ist buchbar zum Preis von 55 Euro pro Person, Degustation inklusive.
Winzerwissen und Pflücker-Glück
Zwischen Muro und Inca liegt die Finca Son Ramón. Bereits im 17. Jahrhundert wurde auf dem Gut Wein angebaut. Nach mehr als hundertjähriger Unterbrechung ist die Kellerei seit 2005 wieder in Betrieb. Die moderne Anlage gehört der Familie Ramis, die die Geschicke der Grupotel Hotels & Resorts leitet. Hotelgäste können sich auf dem Anwesen in die Geheimnisse der Weinherstellung einweihen lassen. Die Tagestour mit „Grupotel Natur“ beginnt mit der Fahrt zum Puig de Santa Magdalena bei Inca. Zunächst geht es zu Fuß zum Kloster Santa Magdalena und weiter zum Gut Son Ramón. Dort steht eine Führung durch das historische Herrenhaus und die Weingärten auf dem Programm, gefolgt von einer Besichtigung der Bodega mit Weinverkostung. Von Ende August bis Ende September können die Besucher sogar auf die Felder hinausfahren und sich am Herbsten, wie die Traubenlese auch bezeichnet wird, beteiligen. Auf zehn Hektar Anbaufläche gedeihen Reben der Sorten Chardonnay, Prensal Blanc, Syrah, Cabernet Sauvignon und Callet. Im Preis von 55 Euro ist auch das anschließende Picknick im Patio inbegriffen. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Finca direkt zu besuchen. Ausflug ohne Wanderung 45 Euro pro Person.
Die Wurzeln des Weinanbaus auf Mallorca und ein Spitzenwein aus dem Milchtank
Übrigens: Unter Weinkennern ist Mallorca längst kein Geheimtipp mehr. Eine neue Generation von Winzern hat die Herstellung der edlen Tropfen wiederbelebt und hochwertige sowie innovative Inselweine kreiert. Die Rebenzüchter knüpfen an eine lange Tradition an: Wahrscheinlich brachten bereits die Römer die ersten Pflanzen und das entsprechende Know-how in die Heimat der „balearii“ (Steinschleuderer). Besonders im 19. Jahrhundert boomte der mallorquinische Weinanbau. Lieferungen gingen sogar an französische Gourmets – bis eine Reblausplage die Bestände fast völlig zerstörte. Erst in den 1980er Jahren setzte das Revival ein. Wegbereiter für den Erfolg einheimischer Sorten waren zwei Freunde, Miquel Angel Cedra und Pere Ignasi Obrador, sowie der Önologe Francesc Grimalt, die den Most aus lokalen Callet-Trauben zunächst in ausgedienten Milchtanks deponierten. Was nur für den Eigenbedarf gedacht war, wurde Kult – die „Anima Negra“ (schwarze Seele) eroberte die internationale Weinszene.
Weitere Informationen unter www.grupotel.com und www.grupotelnatur.com.