Claudia Schulmerich im Gespräch mit Hoteldirektor Peter Rieks

 

Mellieha/Malta (Weltexpresso) – Das Maritim Antonine Hotel &Spa Malta liegt im Norden der Insel Malta an den in Terrassen abgestuften Hängen von Mellieha, mit weitem Blick über das Mittelmeer  zu den dazugehörigen Inseln Gozo und Comino, 50 Meter zur Busstation und 25 Kilometer zum Flughafen, zu Fuß sind es 900 Meter zum Meer, aber in den Sommermonaten fährt Sie ein kostenfreier Bus zur Mellieha Bucht, einem richtigen Sandstrand, selten in Malta. Seit dem Jahr 2003 wird das Hotel von der deutschen Hotelkette Maritim bewirtschaftet.

 

Wie kam es dazu, daß Sie nun schon sechs Jahre Hoteldirektor in Malta sind?

 

Sechs Jahre sind eine lange Zeit, aber mir gefällt es hier sehr gut, sowohl beruflich wie auch privat.

 

Ja, aber wie ist es dazu gekommen? Warum Malta?

 

Maritim hat mir die Chance gegeben, dieses kleine gemütliche Hotel auf Malta zu führen. Naja, erst einmal habe ich mich beworben, das war so eine inoffizielle Ausschreibung und man hat mich gewollt. Und bisher will ich auch nirgend woanders hin.

 

Welche Gäste kommen zu Ihnen?

 

Internationales Publikum: Engländer, Deutsche, Schweden, Norweger, sehr viele aus den Osteuropäischen Staaten, Spanien, Amerika, China, also eine sehr große Bandbreite. Die meisten unserer Gäste kommen übrigens als Urlauber, sicher rund 95 Prozent. Die übrigen bleiben ein-zwei Tage aus beruflichen Gründen. Dann kann man noch die Gruppenreisenden von den Einzelreisenden unterscheiden. Das typische Gruppengeschäft findet im Oktober und November statt, dann als Topmonat März. Die anderen kommen ganzjährig.

 

Und wie hören die Gäste von Ihrem Hotel, dem Maritim?

 

Über die Reiseveranstalter oder übers Internet. Die Deutschen kennen die Marke Maritim, aber auch den Engländern sagt es zunehmend etwas und sogar Spanier kennen zur Hälfte Maritim-Hotels und kommen deshalb. Die anderen machen das rein über den Preisvergleich und eben über Bilder und das, was sie im Internet finden oder von anderen hören.

 

Gibt es darunter Stammgäste?

 

Aber sicher. Die kommen ein- zweimal im Jahr und das seit mindestens zwanzig Jahren.

 

Ihr schönstes Erlebnis mit Gästen?

 

Es gibt nicht nur ein schönes Erlebnis. Es gibt wirklich viele schöne Erlebnisse.

 

Das schrecklichste?

 

Es gibt nicht nur ein schreckliches Erlebnis! (lachend) Aber nein, es gibt nie ein schreckliches Erlebnis, es gibt immer nur ein Erlebnis, aus dem man selber lernen kann, wie man das Hotel daraufhin verbessern kann.

 

Was sind grundsätzlich die Aufgaben eines Hoteldirektors?

 

Sehr breit gefächert. Im Endeffekt ist er verantwortlich für das gesamte Hotel, also auch für die Arbeit seiner Mitarbeiter. Ich vergleiche den Job des Direktors immer mit einem Kapitän auf einem Kreuzfahrtschiff. Er bekommt alle Informationen von seinen Abteilungsleitern, Zugabteilungsleitern, Mitarbeitern zugespielt und entscheidet daraufhin zusammen mit diesen den Weg des Hotels.

 

Und konkret ein Tagesablauf?

 

Die Tagesabläufe unterscheiden sich immer. Komischerweise gibt es keinen festen Tagesablauf. Es gibt auch keine feste Uhrzeit, wann ich jeden Tag anfange. Es kann sein, daß ich um sieben Uhr anfange, es kann auch um zehn Uhr sein. Manchmal, selten, höre ich schon um vier Uhr nachmittags auf, aber das kann auch bis vier in der Früh gehen.

 

Aber könnte man sagen, es gibt ein Pflichtprogramm für Sie und die Kür und wobei fühlen Sie sich am wohlsten?

 

Plicht ist das tägliche Checken der einzelnen Abteilungen und Kür ist der Umgang mit den Gästen. Natürlich macht Letzteres mehr Spaß, aber angenehm ist mir meine Arbeit immer.

 

Wie groß ist das Maritim, was ist das Besonderes daran? Und was hat sich hier verändert, seit Sie Direktor sind.

 

Das Haus hat 170 Zimmer, verteilt auf zwei Gebäude und sechs Etagen. Das Besondere an unserem Haus ist, daß es auch mit 170 Zimmern noch immer recht familiär ist. Verändert hat sich in den letzten sechs Jahren zum Teil die Zimmerausstattung. Verändert haben sich Kleinigkeiten im Restaurantbereich, wie eine neue Terrassenabdeckung.

 

Etwas absolut Besonderes in unserem Hotel ist unsere SPA-Abteilung. Die wird nicht von uns gemanagt, sondern von der Firma Transforma, eine sehr bekannte Größe im Wellness- und Krankenhausbereich auf Malta, die das absolut professionell führt. Wir hören von den Gästen nur das Beste.

 

Wichtig ist aber auch, daß wir seit drei Jahren eins der besten Restaurants von Malta,  The Arches“ mitmanagen.

 

Wie ist es dazu gekommen? Früher sagte man, überall essen gehen, nur nicht im Hotel.

 

Stimmt. Der Eigentümer vom Hotel, also der, dem das Haus gehört, das Maritim bewirtschaftet, hatte dieses Restaurant zusammen mit zwei Freunden gekauft, und wir machen das Management. Wir verbreiten aber auf dem lokalen Markt nicht, daß das Maritim „The  Arches“ führt, wir erwähnen den Namen nur auf dem internationalen Markt. Im Arches selber ist ebenfalls nichts vom Maritim zu sehen. Keine Logo, nichts…

Aber dieses feine Restaurant ist natürlich ein Vorteil für das Hotel. Ein Pluspunkt für uns, wenn wir in die Ausschreibung ein solch gutes Restaurant mithineinschreiben können. Und unsere Maritim Gäste wissen sehr genau, daß das Arches zu uns gehört. Wir bewerben es hier im Hotel und die Hotelgäste bekommen ja auch Vergünstigungen bis zu 15 Prozent oder man kann gleich für einen Aufpreis die Halbpension drüben im Arches nehmen. Dreigängig.

 

Gestern Abend waren wir in der Bar, die gerammelt voll war, woran liegt das?

 

Es war das Wochenende, samstags kommen viele Malteser, auch zum Abendessen ins Hotelrestaurant oder ins Arches und nehmen danach einen Absacker in der Bar. Wir sind beliebt, denn es ist einfach eine richtig schöne Bar-Atmosphäre, mit Klavierspieler oder sonstiger Musik.

 

Eigentlich war das gestern eine Bar wie im Kino.

 

Genau, das ist ein sehr guter Vergleich, das gefällt mir, weil es stimmt.

 

Was hat sich in Malta in den sechs Jahren Ihres Hierseins verändert.

 

Malta ist geschäftiger geworden, Malta expandiert, Malta verbessert kontinuierlich seine Infrastruktur, Malta öffnet sich mehr und mehr der internationalen Welt, Malta wird bekannter auch auf dem deutschen Markt, wo Malta bislang nicht so bekannt war, Malta wird immer attraktiver für den Tourismus.

 

Warum sollten Deutsche Urlaub auf Malta machen?

 

Im Winter wegen der angenehmen Klimaverhältnisse, im Sommer, um eine Kombination aus Badeurlaub und SPA sowie Historienurlaub zu machen. Und auch wegen der kurzen Flugzeiten!

 

Was meinen Sie mit ‚Historienurlaub‘?

 

Malta hat eine so unglaublich lange, interessante  und noch immer gut sichtbare Geschichte, wovon die meisten überhaupt nichts wissen. Diese so frühe Megalithkultur mit ihren Steineansammlungen findet man nur hier. Und die Johanniter sind auch nicht ohne.

 

Und warum, wenn Deutsche nach Malta kommen, warum ins Maritim?

 

Weil die Deutschen aus Deutschland das Maritim kennen, liegt es auf der Hand, daß die Deutschen ins Maritim kommen, wo man auch Deutsch spricht.

 

Fotos: Hans Dieter Erlenbach

MARITIM

Antonine Hotel &SPA

 

www.maritim.com.mt