Der Erfolgsautor im Interview in der neuen Ausgabe von Faktor Sport

 

Claudia Schubert

 

Berlin (Weltexpresso) – Wladimir Kaminer weißt es. Er weiß es genau: Sport verbindet. Denn im Sport fällt vieles leichter als anderswo. Er weiß, wovon er spricht und gibt dies in einem Magazin des Deutschen Olympischen Komitees bekannt.

 

Der Schriftsteller, 1967 in Moskau geboren und während der Wende nach Berlin gekommen und Deutscher geworden, gibt im Interview mit „Faktor Sport“ ein Beispiel: „Literatur kann an Sprache scheitern. Sport ist übergreifender.“

 

Das hilft in einer Welt, die sich ständig verändert. So hat es der Autor des Erfolgsromans „Russendisko“ in der eigenen Umgebung kennengelernt, schon von Jugend an und später in Deutschland, als russischer Vorzeigemigrant.

 

Für Kaminer ist Integration nur ein anderes Wort für Offenheit. So schildert er es in der neuen Ausgabe des Magazins des Deutschen Olympischen Sportbundes, das sich auch dort auf Spurensuche begibt, wo Sport immer häufiger mit politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zwängen zu tun hat.

 

Ob er glaube, daß die olympische Bewegung Mauern überwinden kann? „Was heißt glauben?“, sagt Kaminer. „Ich weiß es.“ Er hat es erlebt, 1980 in seiner Heimatstadt Moskau. Trotz des Boykotts von 42 Nationalen Olympischen Komitees hat er die Olympischen Spiele als Festival der Jugend in Erinnerung und als einzige Möglichkeit, „uns als Teil einer globalen Gemeinschaft zu fühlen“. Die Spiele waren für Kaminer „eine heftige Auseinandersetzung mit der Welt da draußen“ und „trotzdem auch ein großes Fest“.

 

Die Reibungsflächen großer Sportevents sind seitdem nicht kleiner geworden. Vor allem da, wo sie zugleich nationale Projekte werden. Und die Medien nehmen immer mehr auch die Rahmenbedingungen, unter denen sie stattfinden, in den Blick. Das gilt für Olympische Spiele ebenso wie für die Fußball-Weltmeisterschaft, die in wenigen Tagen in Brasilien beginnt.

 

Faktor Sport“ geht auch den Folgen nach, die das für die öffentliche Wahrnehmung des Sports, für die Athleten und für die Verbände hat.

 

Wie gelingt dieser Spagat zwischen dem, was der Soziologe Helmut Digel im Extremfall „Erregungsjournalismus“ nennt, und dem Tunnelblick der Sportler, die sich professionell auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren wollen? „Faktor Sport“ sucht Antworten im Gespräch mit Medienleuten, Athleten, Wissenschaftlern und Verbandssprechern.

 

Wie verändert sich das Feld, auf dem Fußball gespielt wird? „Faktor Sport“ nimmt diese Frage auch wörtlich – und zeigt, dass zuweilen auch schwankende Maße der Spielfläche eine Rolle in der Taktik gespielt haben. Seit der Weltverband die Platzgröße vorschreibt, misst der Rasen bei offiziellen Turnieren 105 mal 68 Meter. Doch Stadien sind mehr als Länge mal Breite. „Faktor Sport“ hat fünfmal genau hingeschaut: eine kleine Reise durch die Fußball-Welt von Freiburg über Malta nach Rio ins Maracana-Stadion.

 

Werden wir dort am 13. Juli die deutsche Mannschaft im WM-Finale wiedersehen? Und den vierten Titel feiern können? Karlheinz Förster, 1982 und 1986 jeweils WM-Zweiter, traut es dem Team zu – wenn es sein Spiel nicht nach dem Gegner ausrichtet, wie er sagt. Ein Gespräch über den Schmerz der finalen Niederlage.

 

Und wenn es nicht gelingt? „Spitzensport hat einen gesellschaftlichen Auftrag, sagt Robert Bartko, zweimaliger Olympiasieger im Radfahren, der jetzt Vizepräsident Leistungssport beim LSB Berlin ist. Spitzensport, ergänzt er, wirke nach innen, schaffe Orientierung und Vorbilder. „Und er wirkt nach außen: Schließlich repräsentieren die Athleten Deutschland im Ausland.“ „Faktor Sport“ zeigt das Porträt eines jungen Funktionärs.

 

INFO:

 

Das Magazin „Faktor Sport“ wird seit dem Jahr 2010 herausgegeben vom DOSB und der Deutschen Sport-Marketing.

 

Die neue Ausgabe kann auch online unter www.faktor-sport.net gelesen werden