Serie: Das erste Biohotel in Schleswig-Holstein, MIRAMAR in Tönning, Teil 2/8

 

Hans Weißhaar und Anna von Stillmark

 

Tönning (Weltexpresso) – Uwe Peters hat zusammen mit Kerstin Kruse seit 1998 das Hotel Miramar in Tönning betrieben. Er, Gastwirtskind und als Koch ausgebildet, ist der Chef, der die Vision vom Biohotel hatte und sie, Hotelfachfrau und gelernt im Hotel der Mutter, Elke Peters, ist die Frau, die den Laden schmeißt, und insbesondere für die Gäste und das Personal zuständig ist. Seit neuestem besitzt das Hotel nun das Zertifikat zum Bio-Hotel, dem ersten übrigens in Schleswig-Holstein.


 

Sie haben seit 1998 ein herkömmliches Hotel mit einem gut gehenden Restaurant „Alte Schule“ geführt. Ende letzten Jahres haben Sie nach entsprechenden Nachweisen das Zertifikat als Biohotel erhalten. Was war Ihre Motivation?

 

Wir hatten den Eindruck, daß die allgemeine Wertschätzung der Gäste und unserer Mitarbeiter nicht mit der unsrigen übereinstimmten. Besonders fiel uns das im Bereich der Lebensmittel auf. Es wurde zu vieles weggeworfen. Die Gedankenlosigkeit in diesem, für uns alle so wichtigen Bereich des Lebens motivieren uns, unsere Einstellung den Gästen näher zu bringen. Da liegt es auf der Hand, eine Reise von einem konventionellen Hotel in ein Biohotel zu unternehmen, also eine Umwandlung zu beginnen.

 

 

Sie nennen sich das erste Biohotel in Schleswig-Holstein. Was heißt das?

 

Wir sind seit 2011 Mitglied im Verein der Bio-Hotels. Der Verein zählt ca. 60 Mitglieder; diese befinden sich überwiegend in Süddeutschland. Wir sind das erste und somit einzige in Schleswig-Holstein. Uns nur Bio-Hotel zu nennen, war uns nicht genug. Durch den Verein erhalten wir Unterstützung und gleichzeitig die strenge Kontrolle in allen Bereichen.

 

Dazu zählt zum Beispiel:

  • Speisen und Getränke in kontrolliert-biologischer Qualität.

  • Im Zimmer und Wellness-Bereich kommt nur noch kontrollierte Naturkosmetik zum Einsatz

  • Keine Mikrowellen in der Küche

  • der Bezug von Ökostrom, die Verwendung von Recyclingpapier und

die Bevorzugung von regionalen Produkten.

 

Selbstverständlich werden die baubiologischen Aspekte bei den anstehenden Renovierungen

berücksichtigt.

 

 

Haben Sie sich solche Biohotels vorher angeschaut?

 

Ja, wir haben uns einige Betriebe des Vereins zuvor anschauen dürfen.

Wir wurden sehr herzlich empfangen und gut beraten. Das war wichtig für uns, daß wir uns selbst dort wohlfühlten.

 

 

Was war nötig, um aus einem gut gehendem ‚normalen’ Hotel ein Biohotel zu entwickeln?

 

Erster Schritt war die Bewerbung bei den Bio-Hotels um ein Zertifikat. Das bedeutete auch die Umstellung der konventionellen Speisen und Getränke auf Bio, also nur noch Bio-Lebensmittel zu verarbeiten und Bio-Getränke anzubieten. Das nun wiederum hieß, neue Lieferanten zu finden. Wir sind hier ja nicht in der Großstadt, wo es vielfach Angebote gibt, sondern am Rande der Nordsee. Genauso wichtig wurde die Schulung unserer Mitarbeiter. Denn es geht nicht um Etikette, daß da irgendwo Bio draufsteht. Auch nicht um das Zertifikat als Papier. Es geht darum, daß man nur mit gemeinsamem Willen und eben der Überzeugung, für unsere Gäste das Beste anzubieten, den Bio-Gedanken vertreten kann.

 

Wenn wir uns deshalb so klar sagten, bei uns und mit uns kann nur derjenige arbeiten, der hinter dem Bio-Gedanken steht, so war auch klar, daß auch unsere Gäste sich ändern werden, ja sogar müssen. Wir stehen für jeden offen, der das Angebot wahrnehmen möchte. Das bleibt. Aber das Wichtigste ist nun erst einmal, daß nach der Zertifizierung, daß wir ein Bio-Hotel sind, diejenigen, für die Bio diesen hohen Stellenwert wie für uns besitzt, von uns überhaupt erfahren. Diese Zielgruppe muß uns kennenlernen können, wir müssen also unsere Werbung auf diese Gruppe hin ausrichten. Fortsetzung folgt.

 

 

 

Info:

Bio Hotel Miramar

Westerstraße 21

25832 Tönning

Telefon +49 (0) 4861-9090

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www.biohotel-mirarmar.de

 

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