Reisereportage: Durch Slowenien auf dem Weg nach Portorož an der Adria, Teil 1/5
Helga Faber und Roman Herzig
München (Weltexpresso) – Wir sollten Tips geben für diejenigen, die ihren Urlaub eigentlich zu Hause verbringen wollten und nun angesichts des naßkalten Wetters doch ihr Bündel schnüren und der Sonne entgegenfahren wollen. Aber gerne, und wir sagen dazu, daß auch diejenigen, die sich nach dem Hochsommer individuell mit dem Wagen auf die Reise machen wollen, hier ein ideales Ziel finden: Slowenien im Allgemeinen und hier die kurze und herrliche Adriaküste um Portorož im Besonderen.
Wer im Jahr 2012 Slowenien sagt, muß MARIBOR dazu sagen, denn diese alte typische k. u.k.-Stadt ist Europäische Kulturhauptstadt 2012. Und MARIBOR war auch ein Anlaß, warum wir uns auf den Weg machten, dann aber schnurstracks zum eigentlichen Ziel an die slowenische Adriaküste fuhren, wo uns die Hotelempfehlung für das LifeClass Grand Hotel Portorož, fünfsternig und doch bezahlbar, neugierig gemacht hatte. Dort konnten wir dann kurz wie richtige Urlauber verschnaufen und nahmen zurück über die Autobahn fast den gleichen Weg – aber mit dem kleinen Abstecher über PTUI, der ältesten Stadt Sloweniens, die uns so gut gefällt, daß sie hier den Abschluß unserer Reisereportage bildet.
MARIBOR also, das alte österreichische Marburg für die ganz Alten, was nun wiederum auch nicht so lange her ist, denn es endete 1918 mit der Niederlage Österreichs und Deutschlands im Ersten Weltkrieg. Die zweitgrößte Stadt des Landes ist nur 18 km von der Grenze entfernt, im Kern aber viel weniger, denn hier leben die echten Kärntner, sagen die einen, aber die anderen betonen das Steirertum. Das nun sagen nicht nur die Alten. Es gibt ein Kärntersein-Bewußtsein im Westteil des Landes und sehr abgemildert ein Steirersein im Ostteil, das sich nicht um Sprachgrenzen schert, sondern diese Grenze als die zum österreichischen Kärnten, bzw. der österreichischen Steiermark empfindet, also nicht generell zu Österreich als der Hauptsache. Das hat uns so fasziniert, daß wir dem Kärnter- und Steirersein hüben und drüben ein andermal nachgehen wollen. Jetzt fordert uns diese Stadt, die vor Energie und Lust an ihrer Rolle derzeit sprüht, was – so sagen die Kenner – sie auch sonst als Kunst-, Theater-, Galerien-, Literatur- und Musikzentrum auslebt.
Kommt man in die von rund 117 000 Einwohnern besiedelte Stadt, die schon im 12. Jahrhundert eine Burg der Herzöge von Kärnten – für Sprachfreunde: die Marchburch genannt, einfach: die Burg in der Mark - besaß, deren Ansiedelungen und drumherum - bis heute gibt es bestens restaurierte gotische Höfe und erhaltene gotische Stadthäuser - schon 1254 das Stadtrecht erhielten, so will man sogleich am Ufer der Drau verweilen. Es ist ein hinreißendes Ufer, von dem man auf den mittelalterlichen, von roten Ziegeldächern behüteten Kern der Stadt schaut, mit diesem Gefühl, daß es gestern einfach schöner zu leben war, besinnlicher, ästhetisch angenehmer und einen der Klang der Zeit hier in der Seele berührt – und beruhigt auch. Zwar liegt am heutigen Tage noch einiges an Strecke vor uns, aber diese Stadt sorgt bei aller Flippigkeit, die sie derzeit auch ausströmt, erst einmal für Innehalten, Ruhen und Genießen.
Das Sinnbild dafür steht gleich gegenüber mit der Adresse: Uferstraße 8. Es ist der älteste Weinstock der Welt, der sich parallel zur weißgetünchten Hauswand erst einmal als Stamm aufrichtet und sich dann mit seinen ausufernden Weinreben elegant und farbenfroh emporrankt und eins mit der Wand wird. Er ist über 400 Jahre alt, das ist das eine, der Weinstock ist aber in Saft und Kraft und bringt jährlich seine Reben hervor, die man als Weltwunder bestaunt, denn immerhin steht MARIBOR seinetwegen im Guiness-Buch der Rekorde. Na? Ist das was? Dieser ehrwürdige Weinstock hat also nicht nur die Kaiserin Sissi erlebt, das ist ja gerade mal rund 130 Jahre her, er hat sogar die echte Habsburgerin, Kaiserin Maria Theresia erlebt, die von 1617 bis 1680 lebte und in MARIBOR im Stadtschloß zu Besuch weilte, wo heute das sehenswerte kulturkundlich orientierte Regionalmuseum residiert und auch den Besuch der Kaiserin dokumentiert, wie den so vieler anderer, beispielsweise Liszt', die von der Bedeutung der Stadt künden und die alle diesen Weinstock gesehen haben.
Von Steinen ist man das gewohnt, daß Häuser jahrhundertelang ein Spiegel der Geschichte sind, aber von lebendiger Natur nicht. Von daher wünschen wir diesem Rebstock sofort alles Gute. Kann aber gut sein, daß es doch einen Gott des Weines gibt, der diesen Stock erhält, damit die vielen Vinotheken in der Stadt guten Rebensaft ausschenken. Wir sind am Platz der Freiheit – herrliche Gründerzeithäuser und nicht alle im Maria-Theresien-Gelb der ehemals kaiserlichen Verwaltung - in der Vinag gelandet, das ist die größte Weinkellerei Sloweniens. Was das heißt? Daß hier unterirdisch an die 8 Millionen Liter Wein gelagert werden können auf über 20 000 Quadratmetern. Nur kommt es meist nicht dazu, denn der Wein wird weggetrunken, so haben es die rund 200jährige Geschichten dieses Weinkellers erzählt.
Probiert haben wir den slowenischen Wein dann in der Vinothek im Wasserturm am Flußufer. In kleinen Schlucken, dafür so manche Sorte, wenngleich noch lange nicht alle 300 Sorten, die es gibt!Doch, doch, vorher hatten wir auch sehr fein gegessen. Im Restaurant Rozmarin! Boden und Klima Sloweniens sind ideal für Weißweine. Einer von ihnen dominiert inzwischen alle anderen: die Rebsorte Sauvignon Blanc. Insgeheim hoffen dessen Liebhaber, daß es sich unter Weinfreunden nicht allzu schnell herumspricht, zu welcher Qualität es der slowenische Anbau inzwischen gebracht hat, was man auf den kalkhaltigen Boden zurückführt, der vertieften Terrassenbau für die Weinberge zuläßt. Das gilt aber auch für die anderen beliebten Weißweinsorten, den Weißburgunder, Chardonnay, Muskateller und Welschriesling.
Vom Wasserturm Vodni Stolp aus gehen wir an der Drau zurück zum Sodni Stolp, ein Gerichtsturm von 1311 und hier Ende des Mittelalters, bzw. der Altstadt. Tatsächlich diente er als Gefängnis, heute gibt er denen Schatten, die in seinem Rund den lebhaften Wochenmarkt betreiben. Auf dem Weg haben wir das Hafenviertel durchquert, LENT genannt, wo soeben das jährliche größte Festival der Stadt zu Ende ging. Zwei Wochen Straßentheater und musizieren, tanzen, essen und trinken hier am Flußufer. Hier ist es immer voll, aber die Kulturhauptstadt MARIBOR hat über seine sonstigen Reize hinaus seit der feierlichen Eröffnung am 14. Januar 2012 ständige Eröffnungen und Feierlichkeiten, die man aktuell erfragen muß. Wir müssen weiter!
Info:
Wir bedanken uns beim slowenischen Tourismusbüro in Wien und der slowenischen LifeClass Hotelkette, hier insbesonder beim Grand Hotel Portorož für die angenehme Aufnahme und Unterstützung unserer journalistischen Arbeiten. Das renovierte Fünfsternehaus ist einmal ein Hotel, das alle Annehmlichkeiten modernen Wohnens bietet, sodann aber als Terme&Wellness LifeClass Portorož-Zentrum das umfangreichste Wasser- und medizinische Angebot in ganz Europa umfaßt, über das wir gesondert berichten wollen.
Das Hotel mit 185 Doppelzimmern an der Strandpromenade hat einen eigenen Hotelstrand an der Adria, zu dem man den Boulevard überquert. Im Hotel gibt es ein Schwimmbecken mit Thermomineralwasser, Kinderbecken, Whirlpools und einen Saunapark auf tausend Quadratmetern, den sich das Grand Hotel mit anderen Hotels der Kette LifeClass teilt.
Man kann gut mit dem Auto anreisen, weil man dann unterwegs viel sehen und dazu unterbrechen kann; man braucht von Graz etwas zweieinhalb Stunden, von Salzburg drei und von Wien fünf Stunden, von München viereinhalb und von Frankfurt hat es ein Kollege auf einer Strecke unter acht Stunden geschafft. Die andere dauerte aber zehn Stunden. Deshalb ist bei weiten Entfernungen auch der Flug nach Ljubljana oder Triest eine gute Option. Von der slowenischen Hauptstadt dauert es rund 75 Autominuten, vom italienischen Triest etwa eine Stunde ins Hotel.
Deutsch wird oft gesprochen, Englisch auch, Sie lernen zumindest schnell Guten Tag: dóber dan oder dóber vecer als Guten Abend, bitte und danke: prosim und hvala. Bei den Besichtigungen sprechen Sie auf einmal selbst schon von Cerkev= Kirche, Gora= Berg, Grad= Burg oder Schloß, Most= Brücke, Mesto= Stadt, Stolp= Turm, Trg= Platz oder Markt und Ulica= Straße.
LifeClass Hotels &Spa Portorož
Tel: 00386 5 692 90 01
Fax:00386 5 692 90 03
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www.lifeclass-portoroz.com