Ein aufgeklärter Staatsdiener zwischen Preußen und Polen. Oświecony urzędnik między Polską a Prusami. Ausstellungseröffnung 23. März
Redaktion
Kattowitz (Weltexpresso) - Im öffentlichen Raum kann die Macht des Wortes auch dem vermeintlich Machtlosen eine Waffe sein. Der Beamte und politische Schriftsteller Hans von Held (1764–1842) zählte in seiner Zeit zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Spätaufklärung in Preußen. Berüchtigt war er vor allem durch seine Anklagen gegen die preußische Staatsverwaltung Ende des 18. Jahrhunderts und seine öffentliche Kritik am preußischen Vorgehen nach der Zweiten und Dritten Teilung Polens (1793/1795).
Ausstellungseröffnung
Montag, 23. März 2020, 17 Uhr
Kattowitz/Katowice
Biblioteka Śląska, Plac Rady Europy 1
40-021 Katowice
Polen
Begrüßung
Dr. hab. Zbigniew Kadłubek, Direktor der Schlesischen Bibliothek
Dr. Harald Roth, Direktor des Deutschen Kulturforums östliches Europa
Kurzvortrag
Prof. Dr. Joachim Bahlcke, Universität Stuttgart
Der in Schlesien geborene Hans von Held studierte an den Universitäten Frankfurt an der Oder und Helmstedt Rechts- und Staatswissenschaften. Zunächst als Sekretär der niederschlesischen Akzise- und Zolldirektion in Glogau/Głogów und Küstrin/Kostrzyn nad Odrą tätig, wurde er 1793 nach Posen/Poznań versetzt, in das nach der zweiten Teilung Polens zu Preußen geschlagene Gebiet.
Als Zollrat der neuen Provinz Südpreußen war er mit der Korruption unter hohen Beamten, der Bereicherung des Adels und Ausbeutung der Bevölkerung konfrontiert. Von der Gedankenwelt der Aufklärung beeinflusst und von den Ereignissen der Französischen Revolution beflügelt, setzte sich Held für Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit ein. Er machte die Missstände in einem schwarzgebundenen Büchlein publik, das als „Schwarzbuch“ bekannt wurde.
Neben dem Wirken von Hans von Held wird auch das konfliktreiche Verhältnis zwischen Preußen und Polen-Litauen sowie die Entwicklung in den neuen preußischen Provinzen im Osten, die für Helds Werdegang und politisches Denken bedeutsam waren, dargestellt.
Die zweisprachige (deutsch-polnische) Wanderausstellung und ein dazugehöriges Begleitbuch vermitteln anhand der Lebensgeschichte von Hans von Held ein lebendiges Bild der Geschichte Ostmitteleuropas in den Jahrzehnten um 1800.
Die Ausstellung Wortgewalten. Hans von Held. Ein aufgeklärter Staatsdiener zwischen Preußen und Polen wurde von Anna Joisten und Prof. Dr. Joachim Bahlcke vom Historischen Institut der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa realisiert und wird von der Schlesischen Bibliothek in Kattowitz gezeigt.
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Weitere Informationen: www.kulturforum.info