www2.wdr.deGoethe-Universität schließt Exklusivlizenzvertrag mit ihrem neuem Spin-off. 3Cs-Verfahren ermöglicht es erstmals, kombinatorische Reagenzien der Genschere CRISPR/Cas-herzustellen

Hubertus von Bramnitz

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Goethe-Universität Frankfurt schließt einen Exklusivlizenzvertrag mit ihrem Spin-off-Unternehmen Vivlion® GmbH zur Nutzung der „3Cs“-Technologie, einem innovativen Produktionsverfahren für CRISPR/Cas-Reagenzien. Vivlion® wurde von den Frankfurter Forschern Ivan Dikić, Manuel Kaulich und Kerstin Koch gegründet, um mit der an der Goethe-Universität entwickelten 3Cs-Technologie die Suche nach neuen Medikamenten entscheidend zu verbessern und funktionelles Screening in neuen Dimensionen zu ermöglichen.

Mit der „CRISPR/Cas“-Methode können Gene gezielt ausgeschaltet werden. Dazu versieht man das Cas-Enzym mit einer Art genetischer Postleitzahl. Das von den Wissenschaftlern um Manuel Kaulich entwickelte, neue 3Cs-Verfahren ermöglicht es erstmals, kombinatorische CRISPR/Cas-Reagenzien herzustellen, die einen neuen Horizont eröffnen.

Einer der Erfinder, Dr. Manuel Kaulich, kommentiert: „Die 3Cs-Technologie ist ein gutes Beispiel dafür, wie aus der Kombination von etabliertem und innovativem Wissen neue Forschungs- und Anwendungshorizonte generiert werden können. Besonders beeindruckt sind wir von der Versatilität der 3Cs-Technologie, die fachübergreifend relevant ist.“ So können in einem einzigen Experiment viele Bereiche der Erbsubstanz parallel geprüft werden, um beispielsweise festzustellen, welche Gene für das Versagen bestimmter Krebsmedikamente verantwortlich sind.

Prof. Ivan Dikić, CEO von Vivlion®, erklärt: “Der Erfolg von Vivlion® gründet sich aus einer Kultur der akademischen Innovation, der wissenschaftlichen Kreativität und – am wichtigsten – der Teamarbeit. Hauptziel von Vivlion® ist es, die wissenschaftliche Community mit überragenden CRISPR/Cas-Reagenzien zu versorgen und den technologischen Fortschritt in diesem Bereich voranzutreiben.“ Der mit Hilfe von der Innovectis GmbH, dem Technologietransfer-Unternehmen der Goethe-Universität, abgeschlossene Lizenzvertrag verleiht Vivlion® das alleinige und weltweit gültige Recht, basierend auf der zum Patent angemeldeten 3Cs-Technologie Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. Die Goethe-Universität erhält von Vivlion® im Gegenzug Meilensteinzahlungen sowie eine Umsatzbeteiligung.

„Gründer und deren Unternehmen sind ein wesentlicher Bestandteil im Third Mission-Konzept der Goethe-Universität. Unsere Gründer sind diejenigen, die akademisches Wissen in Werte für unsere Gesellschaft wandeln“, sagt Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident Third Mission der Goethe-Universität. „Unser Spin-off Vivlion® ist ein gutes Beispiel, wie die Gesellschaft von akademischer Gesundheitsforschung profitiert“, ergänzt Dr. Martin Raditsch, Geschäftsführer der Innovectis GmbH.

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