
Klaus Jürgen Schmidt
Nienburg/Weser (Weltexpresso) – Herr Chen will was? Und wieso heißt unser Kater „Herr Chen“?
Das eine hat etwas zu tun mit dem, was auch Makaken auf Bali können, das andere mit dem Unvermögen Künstlicher Intelligenz.

Dieser Affe auf der indonesischen Insel Bali braucht was zum Fressen, ein Halm reicht da nicht aus.
„Monkey Forest ist ein heiliger Ort: Der Affenwald mit dem hinduistischen Tempel Pura Dalem Agung Padangtegal ist eine touristische Attraktion. 10.000 Besucher finden sich jeden Monat ein, um nahe dem Zentrum Ubuds hautnahen Kontakt zu etwa 340 Langschwanz-Makaken zu erfahren.
Am Eingang gibt es für kleines Geld Bananen. Die sollte jeder Käufer zügig und ohne Spielchen weiterreichen – sonst lernt er die schmerzhafte Lektion, dass es sich bei den kregeligen Verwandten keineswegs um Haustiere handelt. Drei Bisse pro Tag sollen die Norm sein.

Die Makaken sind zudem äußerst geschickte Taschendiebe. Erpicht vor allem auf Kameras, Brillen und Handtaschen bzw. deren Inhalt. Manchmal greifen die Tricks des Park-Personals: Gegen besonders schmackhaftes Futter rücken die Kleinkriminellen die geklauten Wertsachen wieder raus. Manchmal.“
Diese Beobachtung stammt von Bernd Linnhoff, der 2008 Abschied von seinem Beruf als Sportjournalist nahm und jetzt in Südostasien lebt. Von ihm stammt auch dieser Schnappschuss.
NDR-info berichtete am 19.01.2021, kanadische und indonesische Wissenschaftler hätten soeben bestätigt, dass der seit längerem beobachtete balinesische Makakenstamm untereinander das Wissen weiterreicht, wie Touristen beklaut und das Geklaute profitabel gegen Futter eingetauscht werden kann. Sonnenbrillen seien dabei als profitabelste Beute erkannt worden.

Aber wie kam der Kater zu seinem Namen?

Kollege Klaus Philipp Mertens schrieb kürzlich hier bei WPO einen Artikel über den „Dummen Duden“, dessen Redaktion jetzt für seine online zugängliche Version die deutsche Sprache „gendern“ werde. Das alles wird nur funktionieren durch den Einsatz von Algorithmen. Über die bemerkte der Kollege:
> Algorithmen sind eben so klug oder so dumm wie jene, die sie definiert haben. <
Recht hat er. Und das hat kürzlich in der „taz“ eine Autorin mit eigener Erfahrung belegt:
> „Was ist das?“, fragt das Kind und zeigt auf die Abbildung eines Pferdes. „Das ist ein Pferd.“ – „Und warum ist das ein Pferd?“ Tja. ... <
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Und dann stellt sich noch die Frage nach der Meschlichen Intelligenz, wie sie sich zum Beispiel bei einem anerkannten Katzen-Kenner entwickelt hat:

"Felidae ist ein Kriminalroman aus dem Jahr 1989 des deutsch-türkischen Schriftstellers Akif Pirinçci, in dem eine Katze in der Rolle des Detektivs agiert. Autor Akif Pirinçci gelingt das interessante und einfallsreiche Portrait einer Welt aus der Sicht von Katzen, die dabei ebenso zur Unterhaltung, wie als Spiegelbild unserer Gesellschaft herhalten."
Und was hat der Schriftsteller von seiner Katze gelernt?

"Seit 2012 betätigt sich Akif Pirinçci als gesellschaftspolitischer Kommentator und als Redner bei rechtspopulistischen und islamfeindlichen Veranstaltungen.
Aufgrund von Äußerungen in einer Rede am 19. Oktober 2015 wurde Pirinçci vom Amtsgericht Dresden wegen Volksverhetzung verurteilt."

Herr Chen denkt: "Das soll echt sein?"
Fotos:© KJS / zitierte Webseiten
Info:
https://www.faszination-fernost.com/bali-monkey-forest-makaken-gucken/
https://www.spektrum.de/news/auch-junge-affenmaennchen-werden-eher-kriminell/1460701
https://weltexpresso.de/index.php/kulturbetrieb/20969-dumm-wie-duden
https://taz.de/Algorithmen-bei-Bilderkennung/!5737433/
https://de.wikipedia.org/wiki/Felidae_%28Roman%29#Kritiken
https://de.wikipedia.org/wiki/Akif_Pirin%C3%A7ci