DGCH strebt Genderparität in Gremien und Führungspositionen an
Redaktion
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V. (DGCH) will verstärkt Signale für mehr Genderparität setzen. Namensgebung, Kongressvorsitze, Führungspositionen –was die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft bereits geändert hat und noch anstoßen will, erläutert DGCH-Generalsekretär Professor Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen. Aus Sicht des Chirurgen ist Genderparität erforderlich, um erfolgreich Nachwuchs gewinnen und die chirurgische Versorgung auch in Zukunft sicherstellen zu können.
Gegründet 1872 in Berlin, zählt die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V. (DGCH) zu den ältesten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Heute vereint sie unter ihrem Dach zehn chirurgische Disziplinen. Aktuell gehören etwa 6.000 Mitglieder der DGCH an. „Davon sind 17 Prozent weiblichen Geschlechts“, erläutert Professor Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen, Generalsekretär der DGCH. „Diese Quote ist ausbaufähig, der Proporz verbesserungswürdig.“
Um diesem Ziel näher zu kommen, will die DGCH künftig verstärkt Signale im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit setzen. „Vor diesem Hintergrund haben wir beispielsweise unsere Jahrestagung von ‚Deutscher Chirurgen Kongress‘ in ‚Deutscher Chirurgie Kongress‘ umbenannt“, erläutert Schmitz-Rixen. Aber auch personell soll die Geschlechterparität auf dem kommenden Kongress, der vom 26. bis 28. April 2023 in München stattfindet, stärker sichtbar werden. „Alle kongressbeteiligten Fachgesellschaften, Verbände, Sektionen und Arbeitsgemeinschaften sind aufgefordert, die Vorsitze der Sitzungen gendergerecht 1:1 zu besetzen“, so Schmitz-Rixen.
Solche Signale seien auch notwendig, um in der Nachwuchsgewinnung erfolgreich zu sein. Denn im Studienfach Humanmedizin sieht die Zukunft überwiegend weiblich aus – mit 64 Prozent waren rund zwei Drittel aller Immatrikulierten im Wintersemester 2021/2022 Frauen. „Wir werden erst dann erfolgreich in der Nachwuchsgewinnung sein, wenn es uns gelingt, Lust auf eine neue Chirurgie mit gemischten Teams zu erzeugen“, sagt Schmitz-Rixen. „Hierzu gehört eine chirurgische Führung, die sich jeden Tag dem anvertrauten Nachwuchs gendergerecht verpflichtet fühlt.“
Konsequenterweise müssten auch die Führungsetagen entsprechend rekrutiert und besetzt werden. „Hier sollten wir keine halben Sachen machen, sondern zukunftsorientiert in unseren Förderakademien, Gremien und Veranstaltungsvorsitzen eine bedingungslose Vertretung des weiblichen Geschlechts umsetzen“, meint der DGCH-Generalsekretär. „Anders sind Herausforderungen in der Versorgung, die angesichts einer älter werdenden Bevölkerung auf die Chirurgie zukommen, kaum zu meistern.“
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Quelle: Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)