Gemeinsames Projekt der Frankfurter Sparkasse und Kultur für Alle
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Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Geflüchteten Menschen die Teilhabe am kulturellen Leben ermöglichen und damit einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten: Mit diesem Ziel starten die Frankfurter Sparkasse und der Verein Kultur für Alle im Juli ein bundesweit bisher einmaliges Kooperationsprojekt.
Die Frankfurter Sparkasse spendet 2500 Euro an den gemeinnützigen Verein und erhält im Gegenzug 2500 sogenannte „Kulturpässe“. Normalerweise kostet ein solcher Kulturpass einen symbolischen Euro (für Kinder 50 Cent). Die Frankfurter Sparkasse wird die Kulturpässe jedoch kostenfrei an 2500 asylsuchende Kunden versenden, die zuvor ausgelost wurden.
Der Kulturpass ermöglicht dem Inhaber den Eintritt in zahlreiche renommierte Kulturinstitutionen in Frankfurt für einen symbolischen Eintrittspreis von meist einem weiteren Euro. So können auch Menschen mit keinem oder sehr geringem Einkommen am kulturellen Leben teilnehmen und erfahren keine Ausgrenzung.
„Durch die Zusammenarbeit mit der Frankfurter Sparkasse bietet sich unserem Verein die großartige Chance, noch mehr Menschen und insbesondere Geflüchtete mit dem Kulturpass zu erreichen. Wir arbeiten nun erstmals mit einem Kreditinstitut zusammen – dieses Beispiel wird hoffentlich Schule machen“, erläutert Götz Wörner, Vorsitzender und Gründer von Kultur für Alle, den Hintergrund der Kooperation.
Robert Restani, Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Sparkasse, betont: „Die Frankfurter Sparkasse ist nah am Leben. Wir engagieren uns in vielfältiger Weise für alle Menschen in der Region. Dazu gehören auch die zahlreichen Geflüchteten, die bei uns ein Konto eröffnet haben. Kulturelle Teilhabe und kulturelle Bildung sind
wichtig, um in der Gesellschaft anzukommen. Das unterstützen wir gerne.“
„Das Engagement dieser beiden Institutionen ist einzigartig: Sowohl das des Vereins, der mit wenigen Mitteln, aber viel Einsatz bereits Großes in Frankfurt bewegt hat; als auch das der Frankfurter Sparkasse, einer Finanzeinrichtung, die nicht auf das Geld schaut, sondern auch Mehrwert schafft. Die Teilhabe am kulturellen Leben wirkt der Ausgrenzung entgegen und schafft Orte und Möglichkeiten für Austausch und kulturelle Bildung“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig.
Im Juli 2017 versendet die Frankfurter Sparkasse die Kulturpässe zusammen mit einem mehrsprachigen Flyer des Vereins, welcher das Angebot erläutert. Jeder Kulturpass ist ein Jahr lang gültig und kann bei verschiedenen Anlaufstellen in Frankfurt verlängert werden. Bedingung hierfür ist, dass der Inhaber weiterhin hierfür berechtigt ist, indem er einen Nachweis erbringt, dass er staatliche Grundsicherung bezieht (etwa einen Frankfurt-Pass, Bescheid vom Job-Center oder einer anderen Sozialbehörde).
Kultur für Alle ermöglicht mit dem Kulturpass bedürftigen Menschen die Teilhabe am kulturellen Leben. Den Kulturpass akzeptieren fast alle Kultureinrichtungen in Frankfurt, darunter die Alte Oper, Schauspiel und Oper Frankfurt, alle Frankfurter Museen, Theater wie die Fliegende Volksbühne und der Mousonturm, Musikclubs wie DAS BETT sowie Buchmesse und Musikmesse. Die kooperierenden Einrichtungen sind unter http://www.kulturpass.net aufgeführt. In den neun Jahren seines Bestehens hat der Verein bereits über 13000 Kulturpässe an Menschen, die von staatlicher Grundsicherung leben, ausgegeben.
Foto:
Kulturpass, Abbildung