Serge Klarsfeld äußerte sich in Paris zum 75. Jahrestag der Deportationen französischer Juden
Jacques Ungar
Paris (Weltexpresso) - Der seit vielen Jahren aktive und bekannte französische Historiker und Ankläger von Nazis Serge Klarsfeld (2. v. r.), selber ein Holocaust-Überlebender, wirft der Regierung seines Landes «Komplizenschaft» in einem Verbrechen gegen die Menschheit und Genozid während des Zweiten Weltkriegs vor.
Klarsfeld äusserte dies in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Der Text wurde am Vorabend des 75. Jahrestags des Beginns der Deportationen französischer Juden veröffentlicht. Am 16. und 17. Juli 1942 trieben französische Polizeioffiziere über 13 000 Juden im Velodrome d’Hiver zusammen. Diese Menschen mussten tagelang unter unzumutbaren Bedingungen und ohne genügend Wasser ausharren. Dutzende Menschen starben und viele nahmen sich unter den fürchterlichen Umständen das Leben. Anschliessend wurden die Juden in Bahnwaggons in national-sozialistische Todeslager nach Osteuropa deportiert. Über 1000 Menschen, unter ihnen Staatspräsident Emmanuel Macron (r.) und der israelische Premier Binyamin Netanyahu, nahmen am Sonntag an einer Gedenkzeremonie teil.
Foto: rechts neben Serge Klarsfeld Ministerpräsident Macron © tachles
Info: Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 21. Juli 2017