
Klaus Hagert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ein voller Tag für den Staatspräsidenten Emmanuel Macron am Dienstag, 10. Oktober in Frankfurt. Erst einmal war die offizielle Visite im Frankfurter Römer dran, Kundige wissen, daß dies das Frankfurter Rathaus ist, in dessen Kaisersaal, der 'Gud' Stubb' der Stadt mit den Kaisern des Heiligen Römischen Reichs an den Wänden, am Montagabend der Deutsche Buchpreis ausgelobt wurde und am Dienstag eben Macron dran war.

Diese alle waren vom Frankfurter Stadtoberhaupt eingeladen worden, weil wir zwar immer sagen, Gastland ist Frankreich, aber der eigentliche Gast die FRANZÖSISCHE SPRACHE. Und die wird auch in anderen Ländern, bzw. Landesteilen davon gesprochen wie es Wallonien oder die französisch sprechende Schweiz ist. Und sie waren mit deutscher Pünktlichkeit zur Stelle, während sich Macron erst einmal ausgiebig der "Frankfurter Kaffeehauskultur" beschäftigt hatte, wie Feldmann augenzwinkernd bemerkte. Denn alle hatten im Kaisersaal lange auf Macron warten müssen, der erst einmal im "Schwarzen Stern" getafelt hatte und im "Metropol" Kaffee getrunken hatte, über dessen Qualität im Vergleich zu Frankreich er aber kein Wort verlor. Und er sagte auch nichts darüber, daß dieser Besuch einen anderen Hintergrund hatte, als schlicht einen Kaffee zu trinken. Er war der Bitte von Daniel Cohn-Bendit gefolgt, der gleich in der Goetheuniversität sein Gesprächspartner sein wird, ins Metropol zu Filmaufnahmen zu kommen, die Cohn-Bendit für einen Film über das Jahr 1968 derzeit dreht.

Der Frankfurter OB hatte seine Gäste schon auf dem Römerberg begrüßt, wie der größere Platz vor dem Römer heißt, an dessen südlichem Ende das neu erbaute Historische Museum steht und gen Osten der Dom. Dieser Weg zwischen Römer und Dom hieß Krönungsweg, denn im Kaisersaal wurden die Kaiser gewählt und im Dom gekrönt. Sicher wird der Krönungsweg nach der Fertigstellung der nach der vollständigen Zerbombung im Zweiten Weltkrieg gerade wieder nachgebauten mittelalterliche Bebauung markiert werden.
Die Stadtnachrichten berichten, daß Macron entgegnet habe, "die Wirtschaftsmetropole im Herzen Europas und Krönungsort Kaiser Karls des Großen habe Europa definiert", noch bevor der Staatenverbund überhaupt existierte. Das mag man nicht glauben und weiß nun nicht, ob es einem Hörfehler oder falschem Geschichtswissen zu verdanken ist, daß die Kaiserkrönung, die Karl durch Papst Leo III. zu Weihnachten des Jahres 800 in Rom erlebte, nun nach Frankfurt verlegt wurde.
Aber die weiteren Worte glauben wir Wort für Wort: Ihm sei es eine große Freude, in Frankfurt zu sein, sagte Macron und betonte: „Es waren die selben Kaiser, die diese Stadt und Europa aufgebaut haben, bevor wir es erfunden haben. So ist es kein Zufall, dass die Buchmesse Frankfurter als ein Ort des Wissensaustauschs und der Völkerverständigung sowohl die deutsch-französische Freundschaft also auch die europäischen Werte von Freiheit und Solidarität stärkt.“
Fotos:
Titel © stadt-frankfurt, heike lyding
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4. Foto: © stadt-frankfurt, bernd kammerer
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