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Klaus Hagert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Überall Reformationsfeiern, ob es den einen paßt oder den anderen nicht. Durch manches muß man durch und Haltung bewahren. Und im Ernst, man konnte, wenn man wollte, viel lernen in diesem Jahr, daß zwar zum Lutherjahr wurde, aber doch als 500. Reformationsjubiläum gedacht ist - und ist!
So hing zwar auch über der Bühne der Paulskirche Martin Luther, aber die Reden gingen über ihn hinaus. Schließlich weiß jeder, daß Menschen fehlbar sind und auch ein Martin Luther Herrliches hervorgebracht und Dummes gemacht hat. Aber das sagen nur wir, denn in den offiziellen Ansprachen und Feiern wird sehr viel staatstragender gesprochen. Aber seien wir ehrlich. Die ganzen Ausstellungen, die ganzen Feierstunden haben nur deshalb ihre Besucher, weil etwas dran ist, sowohl an der Reformatin, die die Welt veränderte, wie auch an Martin Luther, der ja die Abspaltung von der Katholischen Kirche gar nicht wollte und so richtig positiv von den Deutschen tatsächlich wegen seiner sprachlichen Kraft hatte. Wie sehr wäre heute bei diesem Sprachmix, wo sich die gerne fortschriftlich nennen, die die Anglizismen im Munde tragen oder gleich bei Pressekonferenzen und Veranstaltungen vorschlagen, alles auf Englisch zu sagen, "denn dann können ja alle das verstehen". Unglaublich. Da möchte man doch gerne einen Luther reinschlagen. Jetzt aber zur Veranstaltung:
![F Reformation 1 c Heike Lyding](/images/2017/Oktober/cschu/F-Reformation_1_c_Heike_Lyding.jpg)
Der Evangelische Stadtdekan, Dr. Achim Knecht, hob in diesem Zusammenhang hervor: „In jedem Menschen gibt es aufgrund der Zuwendung Gottes etwas Unantastbares, das ihm Freiheit und eine unverlierbare Würde verleiht. Das ist für uns ein bis heute wichtiger Impuls der Reformation. Die Evangelische Kirche bejaht darum die Pluralität von Meinungen und Glaubensüberzeugungen in unserer Gesellschaft. Sie versucht aber, das Gemeinwesen mit zu gestalten und Frieden und Gerechtigkeit in einem umfassenden Sinn zu fördern. Für die Evangelische Kirche ist es selbstverständlich, mit allen Menschen und gesellschaftlichen Gruppen guten Willens zusammenzuarbeiten und den Dialog zu pflegen.“
![F Reformation 2 c Heike Lyding](/images/2017/Oktober/cschu/F-Reformation_2-c_Heike_Lyding.jpg)
Fotos: © stadt-frankfurt; Heike Lyding