Katharina Klein und kus
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Ihre Geschichte hat mich berührt“, hat Oberbürgermeister Peter Feldmann Jubilarin Hildegard Becker und überbrachte ihr die Glückwünsche des Magistrats. Sie feierte gestern, am Montag, 13. November, ihren 100. Geburtstag.
Noch immer ist das Alter von 100 etwas, wo einen ein Schauer überzieht, denn hundert Jahre, das heißt, daß jemand noch im Ersten Weltkrieg geboren wurde, biblisch kam einem das vor. Heute gibt es in Deutschland schon über 16 000 Hundertjährige. Das kann man nicht fassen, wenn man sieht, wieviele Menschen in den Todesanzeigen im Verhältnis dazu früh sterben. Natürlich will immer jeder wissen, was das Geheimnis der jeweiligen Hundertjährigen ist.
Hildegard Becker, 1917 in Berlin geboren, lebt seit 1946 in Frankfurt. Aufgewachsen in der Hauptstadt, lernte sie ihren späteren Frankfurter Ehemann im Jahr 1937 über eine Stenographie-Brieffreundschaft kennen. Beide besuchten den gleichen Stenographie-Kurs; allerdings an verschiedenen Orten. Sie in Berlin und er in Frankfurt. Zur Festigung des Erlernten wurden Briefkontakte, die ausschließlich in Stenographie abzuhalten waren, gebildet. Über die „geheime Sprache“ kamen sich beide näher, immer aber noch an verschiedenen Orten wohnend.
Willi Becker wurde 1938 zum Militär eingezogen und kämpfte während des Zweiten Weltkrieges an der Front. Beide gingen 1942 den Bund fürs Leben ein. Da der Bräutigam aber an der Front weilte, wurde die Hochzeit in einer für damalige Verhältnisse nicht unüblichen Ferntrauung vollzogen. So stand die damals Vierundzwanzigjährige alleine vor dem Berliner Standesbeamten. Neben ihr nur ein leerer Stuhl, auf dem ein Helm lag, der stellvertretend für den an der Front weilenden Ehemann stand.
Aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, führte es Willi Becker 1946 zurück nach Frankfurt, seine Frau und seinen 1944 geborenen Sohn immer noch in Berlin wissend. Hildegard Becker nahm nun eine beschwerliche, nicht ungefährliche Reise auf sich. Wissend, dass es verboten war, verließ sie zusammen mit ihrem Sohn bei Nacht und Nebel Berlin, um sich durch drei Besatzungszonen auf den Weg nach Frankfurt zu machen.
In Frankfurt vereint, wurde der kleinen Familie eine Wohnung zugeteilt, die auch heute noch das Domizil von Hildegard Becker ist. Über 90 Jahre hinweg pflegte Frau Becker zudem eine tiefe Freundschaft zu ihrer „Lebensfreundin" Hildegard Jesse aus Berlin. Die beiden Mädchen hatten sich als Kinder im Alter von 3 Jahren in Berlin kennengelernt und nie aus den Augen verloren.
„Tiefe Freundschaften überwinden Grenzen. Und die Ihre hat das geteilte Deutschland obsiegt. Die interessantesten Geschichten sind die Geschichten, die das eigene Leben schreibt“, unterstrich der Oberbürgermeister den persönlichen Lebensweg von Hildegard Becker.
Willi Becker wurde 1938 zum Militär eingezogen und kämpfte während des Zweiten Weltkrieges an der Front. Beide gingen 1942 den Bund fürs Leben ein. Da der Bräutigam aber an der Front weilte, wurde die Hochzeit in einer für damalige Verhältnisse nicht unüblichen Ferntrauung vollzogen. So stand die damals Vierundzwanzigjährige alleine vor dem Berliner Standesbeamten. Neben ihr nur ein leerer Stuhl, auf dem ein Helm lag, der stellvertretend für den an der Front weilenden Ehemann stand.
Aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, führte es Willi Becker 1946 zurück nach Frankfurt, seine Frau und seinen 1944 geborenen Sohn immer noch in Berlin wissend. Hildegard Becker nahm nun eine beschwerliche, nicht ungefährliche Reise auf sich. Wissend, dass es verboten war, verließ sie zusammen mit ihrem Sohn bei Nacht und Nebel Berlin, um sich durch drei Besatzungszonen auf den Weg nach Frankfurt zu machen.
In Frankfurt vereint, wurde der kleinen Familie eine Wohnung zugeteilt, die auch heute noch das Domizil von Hildegard Becker ist. Über 90 Jahre hinweg pflegte Frau Becker zudem eine tiefe Freundschaft zu ihrer „Lebensfreundin" Hildegard Jesse aus Berlin. Die beiden Mädchen hatten sich als Kinder im Alter von 3 Jahren in Berlin kennengelernt und nie aus den Augen verloren.
„Tiefe Freundschaften überwinden Grenzen. Und die Ihre hat das geteilte Deutschland obsiegt. Die interessantesten Geschichten sind die Geschichten, die das eigene Leben schreibt“, unterstrich der Oberbürgermeister den persönlichen Lebensweg von Hildegard Becker.