Stefan Hördler hält Holocaust-Gedenkvorlesung an der Goethe-Universität
Susanne Sonntag
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Seit einigen Jahren bereits findet anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus an der Goethe-Universität eine Gedenkvorlesung statt. In diesem Jahr spricht der Historiker Dr. Stefan Hördler über „Zwangsarbeit unter der NS-Herrschaft“. Die Gedenkvorlesung ist eingebettet in ein umfangreiches Begleitprogramm.
Bis zu 20 Millionen Menschen aus ganz Europa mussten im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeit im Deutschen Reich oder in den besetzten Ländern leisten. Tausende KZ-Häftlinge und andere Gruppen waren schon in der Vorkriegszeit zur Zwangsarbeit in den Lagern, in Kommunen und Privatbetrieben eingesetzt worden. Das Schicksal dieser Menschen steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Holocaust-Gedenkvorlesung an der Goethe-Universität. Referent ist Dr. Stefan Hördler, Historiker und Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora.
Die Gedenkvorlesung findet statt
am Freitag, 26. Januar, um 12 Uhr
in der Lobby des PA-Gebäudes am Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt.
In öffentlichen Diskussionen fungiert der Begriff der NS-Zwangsarbeit heute allgemein als Sammelbezeichnung für unfreie Arbeit. Die Umstände, unter denen Menschen im Nationalsozialismus zur Arbeit gezwungen wurden, waren jedoch sehr unterschiedlich. Auch das Ausmaß des Zwangs und die Lebensbedingungen konnten stark variieren. Stefan Hördler geht in seinem Vortrag den zentralen Fragen nach den Voraussetzungen, Strukturen und Akteuren des Zwangsarbeitseinsatzes sowie den verschiedenen Gruppen und dem Alltag der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen im Nationalsozialismus nach.
Hördler ist Leiter der Gedenkstätte Mittelbau-Dora nördlich von Nordhausen im heutigen Thüringen. Das Lager „Dora“ war größter Einzelstandort sowie Sitz der Kommandantur des im Herbst 1944 neu organisierten „KZ Mittelbau“. In diesem Lager wurden Häftlinge interniert, die beim Ausbau und Betrieb der unterirdischen Rüstungsfabrik Mittelwerk GmbH in der Stollenanlage im Kohnstein eingesetzt waren.
Über die weiteren Veranstaltungen informieren wir im Folgeartikel.
Foto: Stefan Hördler
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