Jacques Ungar
Abu Dhabi (Weltexpresso) - Diese Première haben die Bewohner von Abu Dhabi im Vereinigten Arabischen Emirat sicher nicht unbedingt erwartet: Am Sonntag gewann der Israeli Sagi Muki eine Goldmedaille am Grand Slam Wettbewerb der Internationalen Judo-Föderation. In der Folge war in Abu Dhabi wohl zum ersten Mal überhaupt die israelische Nationalhymne Hatikwa zu hören gewesen.
Schließlich durfte Muki seine gewichtige Medaille in Anwesenheit der israelischen Kultur- und Sportministerin Miri Regev entgegennehmen, die an den Anlass gereist war, obwohl Israel und Abu Dhabi keine offiziellen diplomatischen Beziehungen unterhalten. In früheren Jahren hatten Länder wie Abu Dhabi und Tunesien sich an internationalen Sportanlässen stets geweigert, die israelische Flagge zu hissen. Als ihnen deswegen letztes Jahr das Recht entzogen worden war, derartige internationale Wettbewerbe durchzuführen, schienen die Organisatoren in Abu Dhabi klein beigegegeben zu haben.
Prompt kassierte Israel eine Goldmedaille und durfte sich die Hatikwa anhören.
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© tachles
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 29. Oktober 2018
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 29. Oktober 2018