Bildschirmfoto 2018 11 24 um 01.58.45KARIN KNEISSL in einem Exlussivinterview in Israel

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Die österreichische Außenministerin Karin Kneissl sagte in einem Exklusivinterview, das sie der «Times of Israel» gab, sie sei entschlossen, gegen den Antizionismus zu kämpfen und in internationalen Foren für Israel einzustehen. Israeli hätten ihrer Ansicht nach eine «gewisse Berechtigung», zu fühlen, dass die EU ihren Staat unfair behandle. Das gelobte sie zu ändern.

«Ich weiss, dass viele Israeli das Gefühl haben, dass – während es starke bilaterale Beziehungen mit einer Reihe von europäischen Staaten gibt – die Beziehung mit der EU als Ganzes niemals ihr gesamtes Potenzial ausschöpft. Und da ist etwas dran.» An Israel würden oft besonders strenge Massstäbe angelegt, meinte Kneissl und fügte hinzu, die Beziehungen Europas zu Israel könnten «eine Injektion von etwas mehr Realismus gebrauchen».

Österreich, das gegenwärtig die EU-Präsidentschaft hält, arbeite «aktiv» auf dieses Ziel hin, versicherte die Ministerin: «Israels Nachbarn sind weder die Schweiz noch Liechtenstein, und es wäre gut, Europa würde sich gelegentlich daran erinnern.» Kneissl sprach auch über die Notwendigkeit, sowohl dem Antizionismus als auch dem Antisemitismus zu begegnen. Sie sei zufrieden mit dem vorgeschlagenen Gesetz, das Nachkommen österreichischer Holocaust-Überlebender die österreichische Staatsbürgerschaft gewähren würde.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 23. November 2018