Bildschirmfoto 2018 12 02 um 22.40.10Eine Hausfrau schreibt an Ursula von der Leyen

Adele Hübner-Neuwerk

Buxtehude (Weltexpresso) - Sehr geehrte Frau Ministerin, mir lässt das keine Ruhe mit der Flugzeugpanne von Frau Merkel. Ich musste sofort an meine Zwillinge denken, die zur Bundeswehr wollen, und zwar zu den Fliegern. Ich hab’ ihnen sofort gesagt, geht lieber zur Marine. Wenn nicht einmal das Flugzeug der Bundeskanzlerin sicher ist, kann man nicht vorsichtig genug sein.

Meine Cousine in Duisburg sagte am Telefon nur immer wieder: „Das gibbetnich.“ Was soviel heißt wie - na, Sie wissen schon. Mein Opa war im Krieg auf einem Feldflugplatz. Dort hat es von den Jagdfliegern immer geheißen: Runter kommen sie immer. Aber das kann man doch nicht zu Frau Merkel sagen. Regieren heißt doch nicht Lotterie spielen. Da muss man auf Nummer Sicher gehen können.

Eine elektronische Verteilerbox soll ausgefallen sein, stand in der Zeitung. Um Himmels willen, dafür muss man doch ein Ersatzteil haben, so wie im Haushalt, wenn mal im Verteilerkasten eine Sicherung durchknallt. Sie waren doch auch mal Hausfrau und mussten für sieben Kinder sorgen. Natürlich kann der Flugzeugkapitän nicht jedes Lämpchen kontrollieren, bevor er los fliegt. Und die Bundeskanzlerin hat bestimmt anderes im Kopf, als vor jedem Flug zu fragen, ob mit der elektronischen Verteilerbox alles in Ordnung ist.

Also wirklich, Frau Ministerin, was da passiert ist, dürfen Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Was sollen die Leute von uns denken? Unlängst fehlten Unterhosen. Ist das Problem wenigstens gelöst? Neulich bei dem großen Nato-Manöver in Norwegen war es vor Ort schon ziemlich kalt. Da kann man sich leicht eine Blasenentzündung holen. Der Kampfbereitschaft schadet das wahrscheinlich nicht direkt aber unangenehm ist so was allemal.

Dass bei einem Regierungsflugzeug die gesamte Funkanlage ausfällt will ich mir gar nicht vorstellen. Noch dazu wenn die Bundeskanzlerin und der Vizekanzler zu einem G-20-Gipfeltreffen unterwegs sind und die Kiste voll betankt ist für einen langen Flug über den Atlantik. Wenn es dann plötzlich heißt, nix wie schnell runter, dann darf bei der Landung kein Fünkchen fliegen. Deshalb hatten es die Herren von der Luftwaffe wohl so eilig mit der Beteuerung, Gefahr für die Insassen habe zu keiner Zeit bestanden. Aber alle verfügbaren Feuerwehren waren zur Stelle.

Sehr verehrte Frau von der Leyen, es schickt sich vielleicht nicht, aber reden wir trotzdem mal von Geld. Die deutschen Steuerzahler lassen sich die Verteidigungsbereitschaft unserer Streitkräfte derzeit 38,5 Milliarden Euro pro Jahr kosten. Bis 2021 sollen noch 2,5 Milliarden dazu kommen. Das seien, wie es heißt, nur 20 Prozent der Mehrkosten, die seitens der Bundeswehr angemeldet wurden. Da sollte es doch wohl möglich sein, die Sicherheit der Bundeskanzlerin und ihrer engsten Begleitung zu gewährleisten, wenn sie ins Ausland fliegen, noch dazu mit einem Flugzeug der eigenen Streitkräfte, das nur zu diesem Zweck angeschafft wurde. Vielleicht sollten meine Zwillinge wirklich lieber zu Marine gehen. Schwimmen können beide.

Das, sehr verehrte Frau Ministerin, wollte ich Ihnen zum 1. Advent doch noch schnell schreiben.

Ihre Ihnen weiterhin sehr verbundene
Adele Hübner-Neuwerk

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