Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel bleibt ein Pulverfass. Nach Angaben der IDF hat die israelische Armee am Sonntag einen Hamas-Aussenposten im Gazastreifen östlich von Beit Hanoun beschossen, nachdem ein Sprengkörper im nördlichen Streifen über den Grenzzaun geschleudert worden war. Es wurden keine Verletzten gemeldet. Das war seit letzter Woche schon der vierte derartige Zwischenfall.
Damals hatten die IDF einen Hamas- Aussenposten beschossen, als Reaktion auf die erste gegnerische Feuerbombe, die seit November von den Palästinensern lanciert worden war. Die IDF setzten bei der jüngsten Aktion Kampfhelikopter und Düsenjäger ein. Die Hamas erklärte einerseits, man wolle keinen ausgewachsenen Krieg gegen Israel, um die Fortsetzung der ägyptischen Vermittlungsgespräche zu gewährleisten. Gleichzeitig wolle man auch weiterhin die Proteste am Grenzzaun nicht unterbinden, auch nicht, wenn dadurch der Geldfluss aus Qatar gefährdet würde.
Als Vergeltung für die Lancierung diverser Explosiv-Ballone am Samstagabend gegen Israel hat die israelische Luftwaffe zuvor mehrere Hamas-Positionen im südlichen Gazastreifen beschossen. Rund 8000 Bewohner des Gazastreifens hatten am Freitag gewalttätig entlang des Sicherheitszauns mit Israel demonstriert und damit die seit 11 Monaten andauernden wöchentlichen Kundgebungen für die Beendigung des seit 12 Jahren dauernde Blockade des Gazastreifens fortgesetzt.
Bei diesen Demonstrationen sind laut palästinensischen Inforationen drei Palästinenser, zwei Krankenpfleger und ein Journalist, verletzt worden. Die Demonstranten haben laut IDF an verschiedenen Punkten Pneus verbrannt, Steine, Explosivkörper und Granaten gegen die entlang der Grenze stationierten israelischen Truppen geschleudert und Ballone gegen Israel fliegen lassen. Die seit März letzten Jahres regelmässig gegen Israel gerichteten Ballone haben rund 2000 Brände verursacht, die grossen Schaden am Baumbestand verursacht haben. – In der Region direkt an der Grenze zum Gazastreifen in Süd-Israel leben rund 70'000 Menschen.
Foto:
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 4. Feb 2019
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